orange, brennende Kerze

Wieder ist es passiert!

Wieder ist es passiert! Ein Mensch hat unfassbares Leid über andere gebracht. Es mussten Menschen sterben oder liegen verletzt in Krankenhäusern. Und wieder taucht die Frage fast automatisch auf: Wenn Gott allmächtig ist und gut, warum hat er dann nicht eingegriffen? 

Hatte er nicht die Möglichkeit? Dann ist er nicht Gott, denn dann ist er nicht allmächtig. Hatte er die Möglichkeit, hat es aber nicht getan, bedeutet das dann nicht, dass er nicht gut ist? Sind wir Menschen ihm egal? Oder lässt es Gott kalt, dass kurz vor dem Ehrenfest für seinen Sohn Menschen an ihrem Leid und ihrer Trauer fast zusammenbrechen?

Abwesenheit…

Diese Frage beschäftigt die Menschen seit ewigen Zeiten. Und eine pauschale Antwort zu geben, wäre zu billig. Aber ein Bild hat mir geholfen: So, wie es Wärme gibt, so gibt es auch Kälte, so denken wir. Das ist aber nicht richtig, denn die Kälte bedeutet nur die Abwesenheit von Wärme. Und auch Dunkelheit existiert nicht. Dunkelheit bedeutet nur die Abwesenheit von Licht.

Und Bosheit bedeutet die Abwesenheit des Guten. Wenn Menschen also Leid über andere bringen, dann bedeutet das demnach die „Abwesenheit“ von Gott. Abwesenheit von Gott meint, dass Menschen sich bewusst von Gott abwenden, ihn sozusagen bewusst vor die Tür setzen. Und genau dadurch ist das Böse in die Welt gekommen. 

Gott hat uns als sein Gegenüber erschaffen

Gott hat den Menschen als selbst denkende, selbst fühlende und selbst handelnde Personen geschaffen – und nicht als Marionetten. Er sehnt sich danach, dass wir   uns für ihn, für das Gute, für seine Liebe entscheiden und nicht, weil er an irgendeinem Faden zieht. Aber der Mensch hat sich von Gott abgewendet und wollte eben nicht als Gegenüber Gottes leben, sondern autonom. Und dies passiert immer wieder, dass der Mensch sich von Gott abwendet.

Indem der Mensch sich gegen Gott entschieden hat, hat er dem Bösen Tür und Tor geöffnet. Gewalt, Machtgelüste und Neid zogen in die Welt ein. Die Bibel berichtet davon, dass der erste Mord gleich zu Beginn der Menschheit geschah, als ein Bruder den anderen Bruder tötete – und dann gleich als zweiten Schritt Gott anlog.

Das Böse überrannte die Welt schneller als jede Pandemie. Und so ist die Welt nicht mehr so, wie Gott sie einst erschaffen hat. So traurig das ist, zu dieser gefallenen Welt gehören Krankheit und Leid ebenso dazu, wie furchtbare Taten von Menschen und der Tod. Immer wieder passiert es!

Paulus schreibt: „Durch einen einzigen Menschen, nämlich durch Adam, ist die Sünde in die Welt gekommen und als Folge davon der Tod. Nun sind alle Menschen dem Tod ausgeliefert, denn alle haben auch selbst gesündigt“ (Römer 5, 12 HfA). „Durch die Sünde eines einzigen Menschen sind alle Menschen in Tod und Verderben geraten. Aber durch die Erlösungstat eines einzigen Menschen sind alle mit Gott versöhnt und bekommen neues Leben“ (Römer 5, 18).

Das Böse ist Teil dieser Welt. Und auch, wenn ich sicherlich nie einen anderen Menschen töten würde, so muss ich mir eingestehen, dass das Böse auch Teil meines Lebens ist. Und es versucht mich immer und immer wieder zu verführen, auch Böses zu tun – begonnen bei üblen Gedanken über die kleinen Notlügen bis hin zu Lug und Betrug.

Lösung

Die Lösung gegen Kälte heißt Wärme, die Lösung gegen Dunkelheit ist Licht. Und die Lösung für das Böse ist die Liebe. Gott möchte mich durch seine Liebe verändern. Und Gott möchte, dass wir die Welt durch unsere Liebe verändern.

Heute bin ich fassungslos und sprachlos. Heute kann ich nur mit den Trauernden weinen. Aber ich will und ich werde mich mit Gottes Liebe gegen Hass und Gewalt stellen, mit Gottes Güte gegen das Böse. Ich bete für all die Familien, die jetzt, kurz vor Weihnachten so leiden müssen. Ich bete um Wunder für alle, die verletzt in den Krankenhäusern liegen. Und ich bete für alle, deren Seelen durch die furchtbare Tat gestern in Trier geschreddert wurden. Ich bete, dass Gott übernatürlichen Trost spendet.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de