goldene Krone

Herausforderung

Wenn ich in der Bibel lese, dann gibt es eine ganze Reihe Sätze, die ich gerne lese – dass Gott mich liebt, wie ein Vater, dass er mir meine Schuld vergibt, dass er mir den Weg weisen möchte und mich zu einem Leben im Sieg führen möchte. Das sind Verheißungen, die ich mir am liebsten ausdrucken und sichtbar über meinen Arbeitsplatz hängen möchte. Sie sind wahr, sie sind richtig, sie sind wichtig. Aber daneben gibt es Verse, die mich sehr herausfordern.

Einer dieser Verse ist ein Ausspruch Jesu, als er auf dem Berg predigt. Er sagt: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6, 33 LUT). Ich lese die Worte wohl, verstehen tue ich sie aber schwerlich. Ich soll mich zuallererst um das Reich Gottes bemühen – vor allem anderen – dann wird mir „das alles zufallen“? Ich soll mich also zuerst um Gott kümmern in meinem Leben, bevor ich an die Versorgung meiner Kinder denke, die Miete, die Stromrechnung und alles andere, dann wird mir anderes quasi geschenkt?

Um zu verstehen, was Jesus hier meint, müssen wir uns die Verse anschauen, die vor diesem Ausspruch stehen. Jesus redet in der vorangegangenen Passage darüber, dass wir uns keine Sorgen machen sollen über das Essen oder darüber, was wir anziehen sollen. Gott würde sich um diese Dinge kümmern. Wenn Jesus dann also davon spricht, dass uns „das alles zufallen“ wird, dann meint er ganz klar materielle Dinge.

Und natürlich sind das wichtige essentielle Dinge fürs Leben: Wasser, Essen, Kleidung – Jesus spricht nicht von Reichtum, sondern von Dingen, die wir alle im Leben brauchen. Aber Jesus sagt, dass diese Dinge nicht wichtig für unser Leben sind. Er sagt, dass das die Dinge wären, nach denen die „Heiden“ streben würden.

Heiden ist ein Wort, das kaum zu unserem Sprachgebrauch gehört. Heiden bezeichnet Menschen, die andere Götter haben als den einen Gott. Damals waren das vielleicht Baal oder Zeus, heute können es auch Dinge wie Geld, Ruhm und Sicherheit sein, Dinge, von denen sie annehmen, dass sie ihnen ein erfülltes Leben schenken und nach denen sie deswegen „streben“ – also alles Dinge, die einem Menschen im Leben wichtiger sind als Gott.

Nach Gerechtigkeit streben

Jesus sagt also:

Es gibt also zwei Arten von Menschen:

  • die, die nach den weltlichen Dingen „streben“ und
  • die, die nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit „streben“.

Wenn ich jemand bin, der nach Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit strebt, sie also vor meinen Erfolg, vor meine Sicherheiten vor alles an die erste Stelle meines Strebens setze,  dann wird er mich mit all dem versorgen. Was meint Jesus jetzt mit dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit? Gottes Reich ist, wo Gott König ist, der Herrscher: „Dein Reich komme, dein Wille geschehen…“ (Matthäus 6, 9-10 LUT) – so hat Jesus uns gelehrt zu beten.

Es wird der Tag kommen, wo das geschieht, wo Gott wirklich auf dem Thron sitzt und sein Wille geschieht. Nicht hier in dieser Zeit, aber Gott hat auch das versprochen. Wir sollen uns aber jetzt schon dafür einsetzen, dass sein Wille hier auf Erden geschieht. Das gilt als Erstes uns. Wir sollen seinen Willen tun. Und wir sollen als Erstes nach seiner Gerechtigkeit streben. Gottes Gerechtigkeit ist, wo Gott sagt, dass es richtig ist.

Ein Leben, das nach Weltlichem strebt, ist ein stressiges Leben, weil ich immer arbeiten muss, immer der erste sein muss, immer im Wettkampf stehe, weil ich Angst habe, sonst nicht zu bekommen, was ich brauche. Jesus hat gesagt: Lebe nicht so. So habe ich dich nicht erschaffen. Ich habe dich für mehr erschaffen – nämlich Bauarbeiter des Reiches Gottes zu sein, der von seinem Vater versorgt wird. Klingt verrückt? Ist aber so. Du kannst immer der Gewinner sein,  immer der Erste,  immer der Reichere – und kannst dennoch ein Leben führen, das dich nicht ausfüllt.

Gott verspricht dir aber: Wenn du zuerst nach seinem Willen und seiner Gerechtigkeit strebst, wirst du keinen Mangel haben. Zuerst bedeutet: „zuerst“. Ich versuche oft Kompromisse einzugehen. Ich strebe nach dem besseren Urlaub und nach Gott. Ich strebe nach dem neuen Auto und nach Gott. Deswegen habe auch ich oft unnötigen Stress im Leben, der mich alles andere als ausfüllt, denn dazu bin ich nicht geschaffen.

Entscheide dich, nach Gottes Reich zu streben und seiner Gerechtigkeit, denn dafür bist du erschaffen. Und wenn du Sorgen hast oder Fragen, dann rede mit ihm und erinnere ihn an sein Versprechen. Er wird dir antworten!

Sei gesegnet!

 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de