Äußere Umstände

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass es Dinge gibt, an die wir uns ganz schnell gewöhnen? Manch äußere Umstände scheinen uns schlagartig zu verändern. Wenn mir jemand auf der Straße entgegenkommt, dann mache ich automatisch einen kleinen Bogen um ihn. Wenn ich einkaufen gehe, dann gehört neben Einkaufsbeutel und Portmonee auch die „Corona-Maske“ dazu.

Veränderung

Diese Pandemie hat uns wahnsinnig schnell verändert. Jemand, der eine Allergie hat und niest, schaut ganz schüchtern entschuldigend in die Gegend, als hätte er etwas Schlimmes getan. Die Kollegin, die sich krankmeldet, betont explizit: „Es ist aber kein Corona…“

Selbst bei Kindern ist es zu beobachten. Auf dem Fußballplatz wird nicht mehr nur gebolzt, man hört immer wieder: „Abstand halten!“ Auch, wenn vieles seine gute Berechtigung hat und manches humorvoll gemeint ist, so zeigt es sich, dass sich nach drei Monaten Corona-Pandemie in unserem Land vieles verändert hat. Haben wir uns früher immer lustig darüber gemacht, dass in der ehemaligen DDR an den Geschäften immer angestanden werden musste (ja, ich weiß, ich bin alt), so sind Schlangen vor den Läden heute nerviger, aber normaler Alltag.

In manchen Bereichen fällt es uns leicht, dass wir uns verändern oder zumindest Veränderungen akzeptieren. In anderen Bereichen wiederum ist es ganz schwer. Wenn ich versuche, Charakterzüge abzulegen, von denen ich weiß, dass sie Gott (oder zumindest auch meine Mitmenschen) stören, dann scheitere ich hier regelmäßig.

Zum Guten verändern

Dabei kann es doch eigentlich gar nicht so schwer sein. „Wir wissen, wie sehr Gott uns liebt, weil er uns den Heiligen Geist geschenkt hat, der unsere Herzen mit seiner Liebe erfüllt“. Und diese Liebe, die „ausgegossen ist in unsere Herzen“ (wie Luther es formuliert) müsste uns doch antreiben, dass wir uns zum Guten verändern, Jesus ähnlicher werden.

Angst und Sorge

Angst und Sorge scheinen ein größeres Werk zu tun als die Liebe. Druck scheint mehr zu bewirken als eine Umarmung. Schade eigentlich. Dabei kämpfen wir an vielen Stellen ehrlich und energisch, aber dennoch kommen wir von negativen Dingen nicht los. Wir beten, wir lassen uns segnen, wir bitten darum, dass der Geist Gottes uns erfüllt und verändert, dennoch bleibt es (oft) dabei, dass „Abstand halten!“ tiefer in unsere Herzen gepflanzt wird, als dass wir von Charakterzügen wegkommen, die schlecht sind.

Kuscheltier

Manches Mal möchte ich einen Blick haben, wie der alte Martin Luther ihn hatte – vielleicht würde mir das helfen. Luther wusste um die Liebe Gottes, um die Gnade, um die unverdiente Liebe. Er wusste aber auch darum, dass Gott kein „Kuscheltier“ ist, sondern dass es Dinge gibt, die Gott absolut ablehnt. Gott ist Liebe – ja, AMEN – aber Gott ist auch ein gerechter Gott, der das, was die Bibel „Sünde“ nennt, absolut ablehnt.

Angst und Sorge

Wir täten wirklich gut daran, wenn wir uns mehr verändern lassen würden von der Liebe Gottes als von äußeren Umständen, wie der Angst, der Sorge oder dem Corona-Virus. Und gerade, weil es anscheinend schwerer ist, dass Liebe unseren Charakter ändert als Angst, sollten wir erst recht an diese Baustelle gehen, denn es lohnt sich!

Vergangenheit

Corona wird eines Tages der Vergangenheit angehören (halleluja) – Gott bleibt (noch mehr halleluja). Wie gut wäre es doch, wenn die Liebe Gottes, die durch den Heiligen Geist in unseren Herzen ist, unser Leben mehr bestimmt, als Dinge, die vergänglich sind und eh mehr schaden als nutzen…

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken zum Tag zum selbst Lesen oder weiterleiten: https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de