Mann trägt einen gelben Bauhelm

Geld und Besitz

Welche Rolle spielen Geld und Besitz in deinem Leben? „Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt“, sagt ein Sprichwort. Ich hatte mein Leben lang wenig Geld, und es hatte auch immer einen nicht allzu großen Stellenwert. Natürlich war ich froh, wenn ich einen Ferienjob angeboten bekam oder mehr Stunden arbeiten konnte, wenn ich genug Geld verdiente, um etwas zurücklegen zu können und mir etwas zu leisten.

Als ich 16 Jahre alt war, bekam ich das Angebot, drei Wochen lang in den Ferien bei einer Hilfsorganisation zu arbeiten. Von dem Geld kaufte ich mir meine erste Stereoanlage, die mich über viele Jahre begleitete. Ich wusste wenigstens, was die Sachen wert waren, weil ich sie mir hart erarbeiten musste, dachte ich immer.

Stolpern

Aber dann stolperte ich über einen berühmten Satz in der Bibel, der mich nachdenklich machte: „Damit wollte ich euch zeigen, dass man hart arbeiten muss, um auch noch den Armen etwas abgeben zu können. Dabei sollen wir immer an die Worte denken, die unser Herr Jesus selbst gesagt hat: »Geben macht glücklicher als Nehmen«“ (Apostelgeschichte 20, 35 HfA).

Geben sei seliger als nehmen, das kannte ich als geflügeltes Wort, hatte aber keine Ahnung, was es bedeuten würde. Paulus greift die Worte von Jesus auf und sagt nichts anderes, als: Zu deinem Lebensglück gehört dazu, dass du nicht nur für dich selbst arbeitest, sondern so viel, dass du den Armen etwas abgeben kannst.

Wahres Glück

Glück ist also quasi ein Nebenprodukt davon, anderen Menschen etwas Gutes zu tun. Das war etwas völlig Neues für mich! Wenn ich also einen Lebensstil annehme, bei dem ich bewusst danach schaue, wie ich anderen Menschen helfen kann – jeden Tag – dann verspricht die Bibel, dass mich das glücklicher macht in meinem Leben.

Das ist erstaunlich. Geben soll glücklicher machen als nehmen? Oberflächlich betrachtet, macht das keinen Sinn. Sehnen sich nicht die meisten Menschen danach, eher mehr zu besitzen? Wir denken doch oft, dass Besitz und Glück zusammenhängen.

Gott sagt, dass wahres Glück durch einen Lebensstil des Gebens und Teilens entsteht. Natürlich verlangt er nicht von uns so viel zu geben, dass wir selbst ihn Armut leben, dass wir nur für andere arbeiten und selbst zu kurz kommen.

Aber er sagt: Wenn du wahres Glück in deinem Herzen spüren möchtest, dann schaue dich um und suche Menschen, die du unterstützen kannst, ganz gleich, wie groß oder klein das Geschenk ist. Lass dich von deinem Herzen leiten, und lass dich von Gottes Geist leiten, denn er wird dich davor bewahren, dass dich andere schamlos ausnutzen.

Ich habe auf jeden Fall entschieden, dass ich einen Lebensstil leben möchte, bei dem ich nicht nur auf mich schaue und denke: „Ich tue genug. Ich bin zufrieden.“ In Wirklichkeit wird mich das nicht wirklich zufrieden machen. Nein, ich möchte so vielen Menschen helfen, wie ich nur kann.

Und du? Was denkst du?

Gebet:

Gott, ich weiß, dass wahres Glück vom Geben kommt, nicht vom Nehmen. Gleichzeitig ist Besitz aber ziemlich klebrig. Bitte hilf mir, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und zu schauen, wo ich helfen kann und wo ich helfen soll und, dass wahres Glücks entsteht, wenn ich meine egoistischen Wünsche vergesse und mich bemühe, von dem, was du mir gibst, abzugeben.

Sei gesegnet!

„Es gibt zwei Arten, Gutes zu tun: geben und vergeben“ (Augustinus von Hippo).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de