3 Männer

The Chosen

Die letzte Scene des Films ist vorbei, in der König David (1.000 Jahre zuvor) sagt: „Ich denke, es ist fertig“.
Ich bin fasziniert von dem Gesehenen der letzten Tage. Bei jeder neuen Folge, die ich sehe, werde ich ganz still, kann meinem Alltag entfliehen und komme zur Ruhe. In Gedanken bin ich bei den Jüngern Christi und fühle mich in diese Zeit versetzt. Ich empfinde fast, als wäre ich ein Teil des Ganzen. Mit ihnen und ihren inneren Konflikten kann ich fühlen.

Der Auserwählte – Film

THE CHOSEN (der Auserwählte), heißt dieser Film, der aus 15 Teilen á 45 Minuten besteht. Zu sehen ist er in den Streaming-Portalen von Amazon Prime und anderen Portalen, im Programm von Bibel-TV oder auch überall als DVD zu kaufen. Ich habe sie erworben.

Die Schauspieler sprechen die Sprache unserer Zeit, damit sich auch ein jüngeres Publikum angesprochen fühlt, wenn z. B. Johannes sagt: „Das entwickelt sich ja zu einem internationalen Konflikt“ (zwischen den Römern und Zeloten). Ich musste dabei schmunzeln, aber gut so. Der Film hat mich in den Bann jener Zeit gezogen und im Innersten meiner Seele berührt. Sicher, Jesus nimmt die bedeutendste Figur in diesem Film ein, aber der Film ist doch anders, als so viele Jesus-Filme, die ich kennen. Eine bedeutende Rolle spielen hier seine Jünger und die Menschen. Das sind natürlich die Juden, aber auch die Römer und die Nicht-Juden der damaligen Zeit. Sie alle werden in den Konflikt verwickelt, dass der „Messias“ nun plötzlich da sein soll.

Beginn

Die Geschichte beginnt mit Johannes dem Täufer, der Jesus den Sohn Gottes, den Messias nennt und ihn lobpreist. Es gibt aber auch Rückblicke auf die junge, hochschwangere Maria auf einem Esel und Joseph, der nach Quartier in der überfüllten Stadt Bethlehem sucht. Die Geburt des Christuskindes wird sehr hautnah und emotional dargestellt. Auch die Geschichte der herbeieilenden Hirten spielt eine große Rolle.

Eigene Zweifel

Jesus heilt Maria Magdalena von bösen Geistern und sie wird seine getreue Begleiterin, die als erste und einzige lange von seiner göttlichen Mission überzeugt ist. Selbst als die Fischer am See Genezareth das Wunder des großen Fischfangs erleben und Jesus sie beruft ihm zu folgen, haben die längst noch nicht zum Glauben an ihn gefunden. Das ist auch nicht so einfach die eigenen Zweifel zu überwinden. Der Film vermittelt das, obwohl Jesus sie bestärkt Vertrauen in ihn zu haben. Man stelle sich das nur vor. Zögerlich sind sie natürlich, denn viele haben Familie und ein Zuhause. So einfach war das bestimmt nicht. Sie folgen ihm aber großenteils im Konflikt mit den Zurückgelassenen. Das würde uns bestimmt ähnlich gehen. Der Film spiegelt das eindrucksvoll wider und es berührt mich sehr. Er läßt uns das alles im Herzen nachvollziehen.

Hochzeit von Khana

Die Hochzeit von Khana ist eine weitere bedeutende Episode, die wir kennen. Große Verzweiflung bricht im Film aus, als der gute Wein alle ist. Es ist ein Hochzeitsritual, was viele Tage dauert, von den Eltern ausgerichtet wird und ihnen zur Ehre gereicht. Auch alle Jünger sind ebenfalls dabei. Großes Entsetzen bricht aus (wegen des fehlenden Weines), doch Maria Magdalena ist die Einzige, die von der Kraft Jesu überzeugt ist und an ihn glaubt. Sie spricht Jesus an und er tut es.

Schwerer Kampf

Simon (Petrus) kämpft einen schweren Kampf mit sich und seiner Frau. Matthäus, der von den Juden verachtete Zöllner (weil er im Dienst der Römer steht), folgt Jesus Worten und Schritten. Er ist des Schreibens mächtig und tut es sehr fleißig.

Stationen und Situationen

Wir lernen auch den Konflikt der Römer mit den Juden kennen und wie diese vollkommen falschen Hoffnungen in einen Messias setzen.
Der Film „The Chosen“ spult nicht die bekannte Lebensgeschichte Jesu von Geburt bis Kreuzigung ab. Diese ist nicht enthalten. Er zeigt Stationen und Situationen seines Lebens.
Ich habe aber verstanden, wie schwer es gewesen sein muss, damals einem Jesus von Nazareth zu folgen, an den Messias zu glauben, diesen Glauben zu erlangen.

Jeder sollte sich diesen Film „The Chosen“ ansehen, um sich in die Lebenssituation der Menschen von damals, auch der Schriftgelehrten versetzen zu können. Es ist ein beeindruckender Film, der mich darin bestärkt:

„Glauben zu können ist Gnade“.

Klaus Lehmann für GottinBerlin