Erfahrungen sammeln

An jedem Tag, den wir durch unser Leben gehen, sammeln wir Erfahrungen, die uns prägen und begleiten.  Wir sind, wer wir sind, weil wir erlebt haben, was wir erlebt haben. Unsere Erfahrungen haben unseren Charakter geformt und uns zu dem gemacht, wer wird sind und was für Vorstellungen, Werte und Ideale wir haben. Vieles davon ist gut. Ein Kind, das in einem behüteten, liebevollen Elternhaus aufgewachsen ist, hat gute Voraussetzungen, selbst ein liebevoller Mensch mit positiven Eigenschaften zu werden. Wer viel unschöne Dinge im Leben erlebt hat, der hat sicherlich an anderen Fronten zu kämpfen – was aber nicht bedeutet, dass er kein gutes Leben leben kann. 

Beziehung zu unseren Eltern

Was uns sehr tief prägt, ist die Beziehung zu unseren Eltern, denn sie sind über viele Jahre nach unserer Geburt die wichtigsten Bezugspersonen und vertrautesten Herzenswünsche, die uns begleiten. 

In der Pubertät wollen Kinder dann oft alles ganz anders machen, als ihre Eltern es ihnen vorgelebt haben, aber, wenn wir dann erwachsen sind, dann hören viele von uns dann doch den Spruch: „Du bist genau wie deine Mutter!“ „Du hast den gleichen Charakter wie dein Vater!“

Unsere Erfahrungen prägen nicht nur unser irdisches Leben und unsere irdischen Beziehungen – sie prägen auch unser Bild von Gott. Die Bibel spricht oft davon, dass Gott unser himmlischer Vater ist. Jesus selbst lehrt uns zu beten, indem er die Worte „unser Vater im Himmel …“ benutzt. 

Was für eine Liebe!

Im 1. Johannesbrief heißt es: „Seht, was für eine Liebe unser himmlischer Vater uns geschenkt hat, nämlich, dass wir seine Kinder genannt werden – und das sind wir auch!“ (1. Johannes 3, 1 NLB)

Als Christen sind wir Kinder des Gottes, der Himmel und Erde erschaffen hat, der allmächtig ist und alles weiß, der uns durch und durch kennt und uns leidenschaftlich und bedingungslos liebt. Und genau hier wird es manchmal kompliziert, denn es ist schwer, sich loszulösen von seinen Erfahrungen mit seinem irdischen Vater. 

Jemand, der einen wunderbaren, liebevollen Vater hat (oder hatte), wird ein anderes Bild von Gott als seinen Vater haben, als jemand, der aus zerrütteten Familienverhältnissen kommt, in denen der Vater vielleicht gar nicht präsent war oder sogar gewalttätig und gemein. 

Gott, der großartigste Vater aller Väter

Man kann gar nicht sagen, für wen es einfacher ist, sich darauf einzulassen, dass Gott wie der großartigste Vater aller Väter ist und dann noch 1000 Mal besser und liebevoller, denn es ist immer schwer, die Brille seiner Prägungen abzusetzen, wenn man auf das Leben schaut. 

Welches Bild von Gott als deinem Vater hast du? Wie hat dein irdischer Vater dich geprägt?  Er ist ganz anders, als du ihn dir vorstellst. Bist du bereit, dass Gott dir zeigt, wie er ist, sodass du deine Prägungen loslassen kannst?

Deine Chance

Denn dann hast du die Chance, ihn wirklich kennenzulernen, ohne ihn innerlich mit deinem Vater zu vergleichen. Und eure Beziehung wird tiefer und vertrauensvoller. 

Bitte Gott, dass er dir hilft, dich von deinen Erfahrungen und Prägungen freizumachen. Bitte ihn, dir zu zeigen, was für ein Vater er ist und dich nah an sein Vaterherz zu ziehen. Bitte Gott, dass er dir hilft, dich fallen zu lassen in seine liebevollen Hände, denn das tut so gut. 

„Gott möchte, dass Sie in seinem Haus Ihr Zuhause finden. Warum möchte er, dass Sie bei ihm wohnen? Ganz einfach, weil er Ihr Vater ist“ (Max Lucado).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de