Am See Bibel und Kaffeetasse

Sicht der Dinge

Manchmal ist unser Herz härter als Granit, besonders dann, wenn es darum geht, wie wir uns selber und wie wir die Welt um uns herum sehen. Ich meine damit nicht, dass wir unbedingt kalt wie der Stein sind oder lieblos. Aber, wenn wir eine  bestimmte „Sicht der Dinge“ haben, dann braucht es meist ein kleines Wunder, dass wir diese Sicht hinterfragen oder gar ändern. 

Das beginnt bei dem, wie wir uns selbst sehen. Der eine hält sich für den besten Vater der Welt, die andere für die größte Versagerin. Manch einer denkt, er wäre der attraktivste und großartigste Mensch, andere haben so wenig Selbstbewusstsein, dass sie sich kaum aus dem Haus trauen. 

Aus der Seelsorge weiß ich: Dies sind Festungen, die unbedingt eingerissen werden müssen, denn sie schaden uns und hindern uns daran, wirklich frei zu leben. 

Das Einreißen dieser Festungen ist jedoch genauso wichtig wie schwierig. Wenn ich ein bestimmtes Bild über mich oder die Welt um mich herum habe, dann habe ich dieses Bild und kaum etwas kann mich davon abbringen. Deshalb ist ein Vorsatz für mich im neuen Jahr: 

Gottes Wort soll mein Maßstab sein und meinen Wortschatz prägen

In Jeremia 23, 28 (ZB) steht: »Der mein Wort hat, soll treu mein Wort sagen«, spricht der Herr. »Ist mein Wort nicht so: wie Feuer und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?« Gottes Wort kann jede noch so harte Schalen knacken, jeden Felsen zertrümmern, jede Festung einreißen. 

Wenn ich mit einer positiven Haltung durch das Leben zu gehen und ein Segen für andere sein möchte, dann ist es notwendig, dass ich weder mich selbst noch die Welt um mich herum so sehe, wie ich sie sehe, sondern wie Gott sie sieht.

Ganz egal, ob ich mich als König oder als den letzten Dreck ansehe – beide Ansichten sind Festungen, die weichen müssen. Und Gottes Wort ist der Schlüssel dazu, das Feuer und der Hammer, der diese Felsen zerschmettert. Gottes Wort zu studieren ist nicht nur ein netter Zeitvertreib für Christen, die sonst nichts zu tun haben, sondern Voraussetzung dafür zu lernen, die Welt mit Gottes Augen zu sehen, denn Gott spricht selbst in seinem Wort und durch sein Wort.

Ich werde mich immer wieder selbst belügen oder das glauben, was die Welt mir versucht einzureden (oder meine Erfahrungen, meine Verletzungen und meine Prägungen), wenn ich nicht anfange, ein neues, festes Fundament zu bauen, auf das ich mein Leben stelle. „Der mein Wort hat, soll treu mein Wort sagen…“ – das bedeutet, dass ich Gott Raum geben muss, zu mir zu sprechen. Es ist viel leichter, in alte Muster zurückzufallen, als neues Denken und neues Fühlen zu implementieren.

Mein Vorsatz

Mein Vorsatz bedeutet deswegen, dass ich Gottes Wort nicht nur studieren, sondern auch verinnerlichen und auch aussprechen will. Es soll mein Maßstab werden, wie ich mich und die Welt um mich herum sehe und beurteile, und meinen Wortschatz prägen. Und wenn dann der kleine Quatschi in meinem Ohr wieder einmal kommt und mir einzureden versucht, ich sei nichts wert, sei zu hässlich, zu dick, zu ungebildet (oder sonst irgendetwas), dann setze ich ihm Gottes Wort entgegen, das sagt: „Ich bin ein Königskind, ein Kind Gottes. Ich bin in Gottes Augen unendlich wertvoll!“

Lass uns regelmäßig, immer wieder, täglich Gottes Wahrheiten nicht nur lesen, sondern auch aussprechen!

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de