Scrabbel - Wahrheit

Wahrheiten oder „Fake-News“

Wenn es ein Wort gibt, das vor wenigen Monaten kaum jemand in den Mund genommen hat, nun aber allgegenwärtig scheint, dann ist es der Begriff „Fake-News“. Wer Nachrichten anzweifelt oder andere Motive hat, Misstrauen zu säen, der behauptet einfach, alles wäre ein „Fake“ (Fake /feɪk/ Substantiv, m oder n – umgangssprachlich: Schwindel; Fälschung). Das ist ein derartiges „Totschlag-Argument“, dass eine weitere Diskussion meist unmöglich scheint.

Ein großes Problem ist, dass der „Kampf um die Wahrheit(en)“ spaltet. Familien, Freundschaften, sogar ganze Gemeinden sind in den letzten Wochen und Monaten förmlich zerrissen worden. Dabei ist es (nur am Rande) nicht nur erstaunlich, wie viele „Fachleute“ in unserem Land über alle möglichen Themen unterwegs sind – angefangen beim Fußball bis hin zu Corona – sondern erst Recht, wo Menschen ihre „Wahrheiten“ herhaben.

Ich habe zudem den Eindruck, dass es eine nicht unerhebliche Zahl von Leuten gibt, die Facebook, YouTube und Co. mehr trauen als Zeitungen oder Nachrichten im Fernsehen, die dann geringschätzig „Mainstream-Medien“ genannt werden.

Unterscheiden

Manchmal ist es schwer, zwischen Wahrheit, Halbwahrheit und Lüge zu unterscheiden. Manchmal tut es aber auch weh, die Wahrheit zu sagen oder zu hören, denn wir wollen doch niemanden um uns herum vor den Kopf stoßen oder verletzen. Ein typischer Männerspruch macht dies deutlich: „Wenn deine Frau dich fragt: »Schatz, sehe ich in diesem Kleid dick aus?«, dann hast du schon verloren!“ Gemeint ist, dass die Reaktion auf deine Antwort (wohl) keine freundliche sein wird. 

Manchmal ist es so, dass wir uns an der Wahrheit vorbeizumogeln versuchen, damit wir unser Gesicht wahren können. Wenn meine Kinder mich etwas fragen, das ich nicht beantworten kann, dann schwingt eine Angst mit, ich könnte meine „Stellung“ als der „Hero“, der Held, der Papa verlieren. Also ist eine kleine „Notlüge“ schnell gesprochen (ist es nicht traurig, wie wir uns manchmal die Welt versuchen hinzubiegen, wie wir sie brauchen? Und wenn es auch nur darum geht, selber nicht in einem falschen Licht zu erscheinen).

Ehrlichkeit

Der Prophet Jesaja findet deutliche Worte, was das Thema angeht: „Ein ehrlicher Mensch ist auf das Gute bedacht und setzt sich dafür ein, dass die Wahrheit siegt!“ (Jesaja 32, 8 HfA). Es geht hier um die Wahrheit und nicht um Überzeugungen. Es geht darum, was vor Gott bestehen kann und nicht, was irgendjemand in irgendeinem YouTube-Video behauptet hat.

Ein guter Vorsatz für mich ist also:

Die Wahrheit ist genug!

Zur Wahrheit zu stehen bedeutet zum einen, dass ich mich nicht an Spekulationen und Halbwahrheiten halten möchte. Es heißt aber auch, dass ich zu meinen Schwächen stehe und nicht versuche, sie hinter einer Fassade von Lügen zu verstecken. Wenn ich ein wahrhaftiges Leben führen möchte, dann ist die Lüge nie ein Weg. 

Ganz im Gegenteil. Die Wahrheit wird uns frei machen – das bestätigt Jesus ganz deutlich (es lohnt sich die Passage in Johannes 8, ab Vers 31 zu lesen).

Die Wahrheit ist genug, auch, wenn es manchmal einfacher wäre zu lügen. Halte fest an ihr, ganz gleich, was es kostet, denn Wahrheit bringt Freiheit, Lüge bindet dich (und dazu gehören auch „Halbwahrheiten“ und „Notlügen“).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de