Statue Jesus Christus mit Dornenkrone

Überraschung

Ich hatte meine Familie überrascht, sie morgens einfach früh aus dem Bett geworfen, ins Auto gesetzt und dann nach Sachsen in die kleine Stadt Plohn gefahren. Dort befindet sich ein kleiner, liebevoll gestalteter Freizeitpark. Meine Kinder waren außer sich vor Freude. Aber die Überraschung war noch nicht zu Ende.

Denn, was sie nicht wussten, wir blieben über Nacht in einer kleinen Pension und konnten am nächsten Tag noch einmal alle Attraktionen des Parks genießen. Jetzt staunten meine Kinder wirklich nicht schlecht. „Ja, es ist alles bezahlt!“, sagte ich ihnen.

Das waren die Worte, die ich noch im Kopf hatte, als wir gerade am Freizeitpark angekommen waren. Ich fragte die Dame am Eingang, ob es denn möglich sei, noch einmal zum Auto zu gehen, falls wir etwas vergessen haben sollten. Da antwortete Sie: „Natürlich können Sie. Es ist ja alles bezahlt!“

Alles bezahlt bedeutet, dass es keine Zusatzkosten mehr gibt. Wenn ich mir zum Beispiel ein neues Auto bestelle und die Rechnung vollständig bezahlt habe, dann gehört das Auto, wenn es denn geliefert wird, mir. Niemand würde auf die Idee kommen, dass der Verkäufer jetzt noch verlangt, ich müsse aber noch drei Tage in seiner Firma ehrenamtlich arbeiten, ihn kräftig bei Facebook bewerben oder bei Übergabe des Autos 20 Purzelbäume schlagen. 

Wenn etwas bezahlt ist, dann ist es bezahlt. Oder es noch einmal mit einem anderen Bild deutlich zu machen: Wenn ich Schulden habe, jemand mir aber den Schuldschein aus der Hand nimmt und meine Schulden bezahlt, dann wird der Schuldschein ohne Wenn und Aber zerrissen!

Es ist alles bezahlt

Wir Christen haben das nur manchmal nicht so ganz verstanden. Paulus schreibt an die Gemeinde in Korinth: „Gott hat euch freigekauft, damit ihr ihm gehört; lebt deshalb so, dass ihr mit eurem Körper Gott Ehre bereitet“ (1. Korinther 6,20 HfA). In einer anderen Übersetzung heißt es: „Denn Gott hat einen hohen Preis für euch bezahlt. Deshalb ehrt Gott mit eurem Leib!“ (1. Korinther 6,20 NLB).

Entscheidend ist die Zeitform, die hier verwendet wird: Gott hat freigekauft bzw. Gott hat bezahlt. Wir Christen meinen aber oft, wir müssten noch etwas an Strafe drauflegen. Wenn jemand erwischt wird, wie er die Gemeindekasse klaut, seinen Nachbarn betrügt, oder seiner Frau fremdgeht, dann mag doch noch als pädagogisches Mittel akzeptabel sein, dass man diesem Menschen etwas auferlegt, damit er nachdenkt und zu dem Punkt kommt, wo er einsieht, er müsse sein Leben ändern. 

Wenn er aber seine Fehler einsieht und Vergebung bei Jesus beansprucht, dann ist alles bezahlt. Gott hat ihn freigekauft, denn Jesus hat mit seinem Tod am Kreuz einen hohen Preis bezahlt! Wenn wir Menschen (auch uns selber) noch eine zusätzliche Last auferlegen, zusätzliche Strafen aussprechen, dann relativieren wir den Kreuzestod Jesu.

Wir tun so, als hätte Jesus nur einen Teil der Strafe auf sich genommen. Aber das stimmt nicht, denn mit seinem Tod ist alles bezahlt. Wir müssen weder uns noch anderen zusätzlich etwas auferlegen. Wer die Vergebung von Jesus in Anspruch nimmt, dem ist bereits vergeben worden. 

Du bist frei, wenn du dieses Geschenk annimmst. Zum ersten Mal oder auch, wenn du schon lange Christ bist, aber dennoch Mist gebaut hast. Gib deine Schuld bei Jesus ab – dann ist alles bezahlt!

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleitenhttps://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de