über eine Holzbrücke gehen

„Tritt in den Hintern“

Als Kinder haben wir uns einen ziemlich dummen Witz immer wieder erzählt: Zwei Holzfäller sind im Wald unterwegs und fällen Bäume. Es kommt zu einem Unglück. Der eine Holzfäller hackt dem anderen ein Bein ab. Demütig bittet er den anderen um Vergebung. Der sagt: „Nicht so schlimm, ich vergebe dir. Aber, wenn du das noch mal machst, dann trete ich dir in den Hintern…“

Bei zwei Beinen sagt einem die Logik, dass das mit dem Tritt in den Hintern nicht funktionieren kann. Aber an anderer Stelle denken wir oft, wir hätten eine Menge Freischüsse. Wenn ich einen Fehler mache, Schuld auf mich lade, dann weiß ich, wo ich sie wieder loswerde. 

Ändern

Das klingt banal, ist es aber nicht, denn es ist so einfach. Jesus ist am Kreuz für meine und deine Schuld gestorben. Er hat dafür bezahlt, dass wir uns immer wieder von unserem Ego leiten lassen und das tun, was die Bibel Sünde nennt. 

Und die Bibel sagt deutlich: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, dann erweist sich Gott als treu und gerecht: Er wird unsere Sünden vergeben und uns von allem Bösen reinigen“ – so steht es im 1. Johannesbrief 1, 9 (HfA). Schuld loszuwerden ist so einfach – ich muss sie Gott nur bekennen, dann ist sie mir vergeben – dass wir Christen die Sünde allzu oft auf die leichte Schulter nehmen.

Die eine Lüge hier, der kleine Betrug dort, hier die Eifersucht und dort der Neid – alles halb so wild, so denken wir – oder zumindest leben wir oft so. Wir wissen ja, wo unsere Weste wieder reingewaschen wird. 

Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Also das mit der Vergebung schon – aber es hängt etwas daran, das Gott von uns verlangt, nämlich, dass wir das Thema Sünde nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern die Richtung in unserem Leben ändern, wenn wir gesündigt haben.

Einen anderen Weg gehen

Das Erste, was Petrus den Menschen von Jerusalem zuruft, ist: „Tut Buße“ (Apostelgeschichte 2,38 LUT). Buße tun heißt umkehren, einen anderen Weg gehen. Wenn wir also zu Jesus gehen, um frei zu werden von Schuld und Mist, den wir gebaut haben, dann ist es genau das, was er uns ins Gesicht sagt. Er vergibt uns, aber er möchte, dass wir einen anderen, einen besseren Weg gehen, der Gott gefällt.

Sehr deutlich wird das bei einer Begebenheit, als die Menschen eine Frau steinigen wollen, die als Prostituierte arbeitete, was damals eine furchtbare Sünde war. Jesus fordert die Menschen auf, sie zu steinigen, aber der, der ohne Schuld sei, solle den ersten Stein werfen. Die Menschen schauten beschämt zu Boden und gingen nach Hause. Die Geschichte finden wir in Johannes 8.

Und dann heißt es: „Schließlich war Jesus mit der Frau allein. Sie stand immer noch an der gleichen Stelle. Da richtete er sich erneut auf und fragte sie: »Wo sind jetzt deine Ankläger? Hat dich denn keiner verurteilt?« »Nein, Herr«, antwortete sie. »Ich verurteile dich auch nicht«, entgegnete ihr Jesus“ (Johannes 8, 9-11 HfA). 

Aber dann fordert er sie auf: »Du kannst gehen, aber sündige nun nicht mehr!« (Johannes 8, 11 HfA). Geh, aber ändere dein Leben. Es ist dir vergeben, aber kehre um von deinen bösen Taten. Geh und sündige nicht mehr. 

Als Christen haben wir die Verantwortung für unser Leben. Jesus vergibt, aber er möchte eben auch, dass wir umkehren und ein anderes, ein besseres Leben leben. 

Sind wir bereit dazu?

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleitenhttps://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de