Junge sieht aus einem Zugfenster

Was wolltest du als Kind einmal werden?

Kannst du dich noch erinnern, was du mal werden wolltest, als du ein Kind warst? Viele Kinder wollen in einem bestimmten Alter Polizist werden, wollen das Unrecht beseitigen und für Recht und Ordnung sorgen. In meiner Jugend haben viele Kinder gesagt, sie wollten Lokomotivführer werden und die Welt erkunden. Oder Astronaut, um Abenteuer im All zu erleben. Daneben lagen Feuerwehrmann, Kinder- oder Tierarzt und Lehrer hoch im Kurs.

Kannst du dich erinnern…?

Kannst du dich auch noch daran erinnern, wie du aus deinem Kinderzimmer einen Dschungel gebaut hast oder eine Westernstadt? Wie du von Abenteuern geträumt hast, von der großen, weiten Welt? Der Garten wurde zur Raumstation und der Balkon zum Unterseeboot.

Als Kinder, da hatten wir noch viel Fantasie, hatten große Träume und waren voller Tatendrang. Heute habe ich das Gefühl, dass unser größtes Abenteuer manchmal das ist, dass wir auf die Fortsetzung unserer Lieblings-Netflix-Serie hoffen und unser größter Traum, einen Kühlschrank direkt neben unserem Sessel zu haben.

Wie kann man Couch-Potatos motivieren?

Und ich frage mich dann in solchen Momenten: Wie sollte Gott uns „Couch-Potatos“ überhaupt motivieren, die Welt zu verändern, Licht im Dunkeln zu sein, Salz der Erde? Wenn sich unsere Träume, die Welt etwas besser zu machen, darauf beschränken, dass wir jetzt Hafermilch trinken und weniger Fleisch essen, dann hat Gott es sicherlich nicht leicht, uns zu motivieren, unseren Sessel zu verlassen und in die Welt zu gehen, um einen Unterschied zu machen.

Das klingt vielleicht etwas hart. Aber ich glaube, dass das ein Aspekt davon ist, was Jesus meinte, als er uns aufforderte, wir sollten wieder wie die Kinder werden. Wir finden die Passage im Matthäus-Evangelium, wo es heißt:

Sein wie die Kinder

„Jesus rief ein kleines Kind, stellte es in ihre Mitte und sagte: »Ich versichere euch: Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder, kommt ihr ganz sicher nicht in Gottes himmlisches Reich. Wer aber so klein und demütig sein kann wie ein Kind, der ist der Größte in Gottes himmlischem Reich. Und wer solch einen Menschen mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf.«“ (Matthäus 18, 2-5 HfA).

Wir sollen also auf der einen Seite reif werden, wie ein Erwachsener, auf der anderen offen, wie ein Kind. Wenn man einem Kind sagt: „Komm, wir gehen hinaus und erobern die Welt“, dann werden bis zu einem bestimmten Alter die Augen strahlen, das Kind wird seine Gummistiefel schneller angezogen haben, als man schauen kann, und es ist bereit.

Ab einem gewissen Alter kommen nicht nur gute Gedanken dazu (Was benötigen wir alles? Wo soll es hingehen? Wie ist das Wetter? Und haben wir auch einen Snack und genügend zu trinken?), sondern eine gute Portion Trägheit hinzu. „Gleich, ich schaue nur noch bis zur Werbung!“ „Heute passt es mir eher nicht, der Tag war ganz schön anstrengend!“ „Du, es sieht nach Regen aus, lass uns ein anderes Mal gehen!“

Trägheit

Mich wundert es wenig, dass Gott Mühe hat, mit mir zu reden, mir Aufträge zu geben, mich zu senden, denn wenn meine Ausreden mich an meine Couch fesseln, meine Trägheit alles Träumen gefangen hält und die Müdigkeit in meinem Alltag mich fest im Griff hat, wie sollte Gott mich überhaupt motivieren?

Auf seiner Couch hat aber wohl kaum schon jemand große Abenteuer erlebt. Warum also sollte Gott mit mir sprechen, wenn er weiß, dass sein Wort bei mir nicht ins Herz fällt, sondern eher ins Leere läuft. Zeit, dass wir wieder ein Stück wie die Kinder werden, mit dem Drang, die Welt zu entdecken und zu verändern, mit dem Traum, hinauszugehen und Abenteuer zu erleben, mit dem Wissen, dass unsere kleine Taschenlampe das Dunkel vertreibt, ein Stock eine große Waffe und die Welt um uns ein großes Abenteuer ist!

Bist du bereit für ein neues Abenteuer?

Gewöhne dir an zu sagen: „Rede, Herr“. Dann wird das Leben ein Abenteuer (Oswald Chambers).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de