Planet Erde

Da haste ja wat angerichtet lieba Gott! Da schaffste nen wundavollen Planeten mit wundaschönen Pflanzen, Tieren und Landschaften und dann setzt De da so een  Wesen ruff. Dem jibste selbstständijet Denken und sachst ihm, dit er als Mensch Dein Ebenbild is. Als solcha soll er sich den Planeten untatan machen. Und dann legt er los. Der macht mit den Pflanzen und den Tieren, den Jewässern und den Landschaften wat halt eener macht, wenn er Macht hat: Wat er will. Und wenn er kann, weil nur Natur is ja langweilich, macht er dit ooch mit seinem Mitmenschen. Und Dein  wundaschöner Planet wird immer hässlicher und kränker.

Gott, wie jeht it dir mit uns Menschen?

Also ehrlich lieba Gott, wenn ick nen schönen Jarten hätte und den verpachten würde, und der Pächter würde dann mit meinem Jarten und dessen Lebewesen so umjehen wie Dein sojenanntet Ebenbild, den hätte ick schon längst rausjeschmissen. Wie jeht dit also mit Dir, dem Menschen und der Welt? Entweder biste jar keen so lieber Gott, weil wenn wa Deine Ebenbilder sind, dann müsstest Du ja so jemein und selbstzerstörerisch sein, wie sich Deine Menschheit uffführt oder wir haben dit mit dem untatan machen falsch vastanden.

Ick hab mal nachjekiekt. Da steht im hebräischen nen Wort, wat mit herrschen übasetzt werden kann. Dit hat Luther dann mit „untertan“ übasetzt. Nur für Luther war der Untertan damals eener, für den der Fürst vor Gott Verantwortung hatte. Der hatte für dessen Leib und Wohlergehen zu sorgen. Na ja, viele Fürsten haben dit dann aba so jemacht, wie wir dit mit der Erde machen. Denen jing it dann ooch nich so jut.

Wie wa det mit dem Herrschen?

Also ick gloob ja, dit Du nen lieba Gott bist. Nur dit wir dit mit dem Herrschen falsch vastanden haben. Du willst dit wir wie jute Pächter mit Deinem Erdgarten fürsorglich umjehen und allet leben und jedeihen kann und mit jedem Jartennachbarn in Frieden leben. Wir machen jenau dit Jegenteil. Dit erlebste in jeder Kleinjartenkollonie. Und Du kiekst Dir dit allet an, wie Deine schöne Schöpfung kaputt jemacht wird und hältst dit allet aus. Ick gloob ja, dit Du imma noch druff wartest, dit wir uns von Dir helfen und heilen lassen. Ick weeß nich lieba Gott, ob ick so viel Jeduld uffbringen könnte. Da muss schon viel Liebe hintastecken.

Thomas Nachtigall, Berlin-Lankwitz für GottinBerlin.de