Blick verändern
Kurz vor meinem 40. Geburtstag wurde ich zusammen mit meiner Frau zu einer Kreuzfahrt eingeladen. Ich hatte mich jahrelang um einen alten Mann gekümmert, Stück für Stück seine Messiwohnung auf Vordermann gebracht und ihn auch so im Leben mit Arztbesuchen, Einkäufen und mehr unterstützt. Diese Reise hat meinen Blick auf den Glauben sehr verändert.
Ich kannte Reisen bisher nur so, dass man ein Verkehrsmittel nutzte, um an einen Ort fern der Heimat zu kommen und dort einige Zeit zu verbringen, die man dann Urlaub nannte. Und genauso war auch mein Glaube.
Gewissheit
Ich hatte, seitdem ich Christ wurde, eine große Gewissheit im Herzen, dass ich „gerettet“ sein, dass Gott mir all den Mist, den ich früher gebaut hatte, vergeben hat und ich eines Tages in die neue Welt zu ihm kommen werde, die wir so gerne „Himmel“ nennen.
Meine Zeit auf der Erde war also so etwas wie der Weg hin zum „Endbestimmungsort“, einer großartigen neuen Welt, in der es kein Leid, keine Krankheit und keinen Tod mehr gibt. Und wie auf jeder Reise ist die Anfahrt halt nicht so prickelnd. Aber man übersteht die Zugfahrt, den langen Flug oder die Fahrt im Auto, weil man ja das Ziel vor Augen hat.
Lebe hier und jetzt
Als ich das erste Mal ein Kreuzfahrtschiff betrat, fiel mir im wahrsten Sinne die Kinnlade herunter. Ich war sprachlos. Und es dauerte eine ganze Weile, bis ich begriff, dass so ziemlich alles, was das Schiff zu bieten hatte, im Preis mit inbegriffen war, angefangen beim guten Essen über den Pool und die Sportstätten, bis hin zu Entertainment und dem großen Theater mit den überwältigenden Shows.
Ich konnte es erst einmal überhaupt nicht begreifen, dass für all das schon bezahlt worden war. Und genauso habe ich meinen Glauben bis dato in einem falschen Licht gesehen, denn das neue Leben fängt – so sagt es Jesus selbst (Johannes 10, 10) nicht erst an, wenn ich sterbe, sondern es fängt hier und jetzt an.
„Denn schon vor allen Zeiten war es Gottes Plan, uns in seinem Sohn Jesus Christus seine erbarmende Liebe zu schenken. Das ist jetzt Wirklichkeit geworden, denn unser Retter Jesus Christus ist gekommen. Und so lautet die rettende Botschaft: Er hat dem Tod die Macht genommen und das unvergängliche Leben ans Licht gebracht“, so schreibt es Paulus an seinen Mitarbeiter (2. Timotheus 1, 9-10 HfA).
Dein Leben ist – jetzt!
Wann geschieht das? „Jetzt“! Jesus ist gestorben, damit uns alle Schuld, alle Sünde vergeben wurde und wir versöhnt werden mit Gott, bis zu einem Leben in Ewigkeit bei ihm. Das ist absolut richtig.
Er ist aber auch gestorben, damit wir „jetzt“ ein neues Leben haben dürfen, ein freies Leben, das erfüllt, das aufregend ist, das wir genießen können und dürfen (Johannes 10, 10). Das „unvergängliche Leben“ beginnt nicht erst mit unserem Ableben hier auf Erden, es beginnt jetzt!
Vielleicht ist es ein Problem, dass wir unseren Fokus nur auf das Ende hin richten. Wir dürfen dieses Ziel auf gar keinen Fall aus den Augen verlieren. Aber wir dürfen das Hier und Jetzt genauso genießen! Christsein ist keine langweilige Reise, die in einem Paradies endet. Jesus sagt deutlich, dass das Himmelreich schon mitten unter uns ist (Lukas 17, 21).
Habe Mut!
Es ist gut, wenn wir unsere Kabine verlassen und auf Entdeckungsreise gehen, was Gott alles in unser Leben legen möchte. Vielleicht ist es gut, ihn zu fragen, was er für uns vorbereitet hat. Es ist für alles schon bezahlt worden. Hab Mut. Du bist kein Bittsteller oder Sklave, du bist sein Kind.
Sprich mit Gott, wenn du das Gefühl hast, dein Leben und dein Glaube wären nicht aufregend genug. Aber sei vorsichtig. Er hat mehr auf Lager, als du dir vorstellen kannst! Tu es also nur, wenn du auch bereit bist für neue Dinge in deinem Leben!
Sei gesegnet!
„Alles was erforderlich ist, um das Leben in vollen Zügen zu genießen, ist der Entschluss, es zu tun“ (Joyce Meyer).
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