Wie kann ich hören, was Gottes Wille ist?
Vor ein paar Tagen erhielt ich eine Nachricht. Eine Frau fragte mich, wie sie denn hören könne, was Gottes Wille sei. Sie sei ja bereit, zu tun, was Gott möchte, aber sie würde einfach seine Stimme nicht hören. Diese Unsicherheit kenne ich nur zu gut aus meinem Leben. Schon vor vielen Jahren ist mir klargeworden, dass die Bibel mehr ist, als nur ein Buch. Sie ist ein Liebesbrief Gottes an uns Menschen, in dem er uns sagt, wer er, Gott, ist und wer wir, die Menschen sind. Und er sagt uns sehr deutlich, wie wir sein könnten, wenn wir uns verändern lassen.
Die Bibel – lebendiges Wort
Die Bibel ist aber noch mehr. Viele sprechen davon, sie wäre Gottes Wort, das beim Lesen „lebendig“ werden kann. Auch das habe ich immer wieder erlebt, dass die Bibel wie „durch Zufall“ sehr konkret in meine Lebenssituation gesprochen hat.
Nicht immer, aber immer mal wieder. Aber selbst, wenn sie das nicht tut, dann ist sie der Maßstab meines Glaubens und eben mehr, als ein Buch mit aufregenden Geschichten von Menschen, die etwas mit Gott erlebt hat. Und wenn ich das Gefühl habe, ich würde den Willen Gottes nicht erkennen, so ist die Bibel die beste Adresse, danach zu suchen.
Altes Leben
Paulus zum Beispiel sagt oft sehr deutlich, was unser altes Leben angeht und das Leben, das wir als Christen leben sollten. Das alte Leben ist das Leben, das geprägt war von einem Leben ohne Gott. Das neue Leben ist demnach mein Leben, in dem Gott die Nummer eins ist. Und Paulus sagt: „Ihr sollt euer altes Leben wie alte Kleider ablegen“ (Epheser 4, 22 HfA). Warum sagt er das? Weil das alte Leben ohne Gott ein Leben ist, das in die Irre führt.
Warum haben wir uns denn irgendwann für Jesus entschieden? Weil wir gemerkt haben, dass unserem Leben etwas fehlte, eine Bestimmung, ein Ziel, Gott! Und dieses Leben, welches das Ego in den Mittelpunkt stellt, sollen wir hinter uns lassen.
Paulus sagt: „Darum fordere ich euch im Namen des Herrn eindringlich auf: Lebt nicht länger wie Menschen, die Gott nicht kennen! Ihr Denken ist verkehrt und führt ins Leere, 18 ihr Verstand ist verdunkelt. Sie wissen nicht, was es bedeutet, mit Gott zu leben, und ihre Herzen sind hart und gleichgültig“ (Epheser 4, 17-18 HfA).
Neues Leben
Und dann zählt Paulus sehr konkret Dinge auf, die zum neuen Leben dazugehören. Wir sollen ablassen von Lüge und Lästereien, von Streit und Hass, von Diebstahl und Neid. Und wir sollen sie ersetzen durch Dinge wie Liebe und Geduld, Freundlichkeit und Ehrlichkeit.
Ganz ehrlich, wenn wir Paulus ernst nehmen, dann haben wir genug zu tun, bis wir das nächste Mal erleben, wie Gott deutlich in unser Leben spricht. Wenn wir wirklich versuchen, Gott ans Steuerrad unseres Lebens zu lassen und dann allein die ethischen Vorgaben in unser Leben zu implementieren, dann habe ich zumindest ganz viel Arbeit vor mir, Charakterarbeit.
Und ich werde schnell an meine Grenzen kommen, denn ich bin nun einmal ich. Aber Gott steht an meiner Seite und lässt mich nicht allein. Gott möchte mich mit seinem Geist erfüllen, mich leiten und verändern.
Erster Schritt zum Hören
Ein erster Schritt könnte sein, dass du dir deine Bibel nimmst und zum Beispiel den Epheserbrief einmal ganz in Ruhe durchliest. Dann vielleicht ein zweites Mal, wo du dir markierst, wo du in deinem Leben Veränderung brauchst. Und vielleicht liest du ihn wieder und betest über bestimmten Dingen, gibst Dinge bei Jesus am Kreuz ab, wo du weißt, dass du in der Vergangenheit Fehler gemacht hast.
Und beim nächsten Mal lesen bittest du Gott konkret, hier oder dort Veränderung wirklich zu schenken. Wenn du das tust, dann hast du sicherlich ein paar Wochen lang keine Langeweile, was den Glauben angeht. Was du aber erleben wirst, ist, dass dein Herz leichter wird und damit auch dein Alltag, dass Groll, Verletzungen und Frust so nach und nach verschwinden und mehr Liebe und Gelassenheit einziehen.
Und damit hast du sehr viel umgesetzt von dem, was Gott in dir, mit dir und durch dich tun möchte. Fang am besten heute noch an. Spannende Tage liegen vor dir.
Sei gesegnet!
„Je mehr du den Willen Gottes tust, desto besser wirst du den Willen Gottes erkennen“ (Corrie ten Boom).
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