Wunderschön

Als ich gerade eben aus dem Fenster geschaut und gesehen habe, kitzelten mich die ersten Sonnenstrahlen im Gesicht – und ich musste denken: „Das Leben ist schön!“ Das Leben ist nicht ohne Krisen, ohne Kummer, ohne Sorgen – aber, es ist wunderschön. 

Gelingt immer alles?

Sarah Connor hat ein Lied mit dem Titel: Das Leben ist schön geschrieben. Dort heißt es: 
 
„Ich will, dass ihr feiert,
ich will, dass ihr tanzt,
mit ’nem lächelnden Blick
und ’nem Drink in der Hand,
’nen Heißluftballon, auf dem riesengroß steht:
Das Leben ist schön, auch wenn es vergeht.
Und wenn ihr schon weint, dann bitte vor Glück.
Dann bin ich da oben und ich sing‘ mit euch mit.“
 
 
Das Leben ist schön – das hätte ich nicht immer so gesagt. Und ich bin auch kein Mensch, den man früher einmal Sonntagskind genannt hat, also jemand, dem immer alles gelingt und der immer nur Glück zu haben scheint. Ich komme aus einer Familie, die von Alkohol und Gewalt geprägt war. Ich hatte Lebenskrisen, die für mich so existentiell waren, dass ich phasenweise dachte, ich halte es nicht mehr aus.

Jammern

Man hat mir vor vielen Jahren mal – einfach so – den Job gekündigt und mir somit den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich könnte die Liste noch verlängern und weiter jammern. Aber würde das etwas ändern? Nein. Leider leben wir nicht mehr in der perfekten Welt, die sich Gott einmal ausgedacht hat.

Die Welt zerbrach

Als sich die Menschen entschieden, nicht auf Gott hören zu wollen, sondern selbst wie Gott sein zu wollen, geschah etwas Globales. Die Welt, wie sie einmal war, zerbrach. Heute gehören „Schicksalsschläge“ und Krankheiten ebenso dazu, wie Streit und Kriege. Wenn ich alles, was mir einfällt, was Menschen das Leben schwer macht, auf ein Blatt Papier schreibe, dann muss ich feststellen, dass ein Großteil des Leids auf der Erde, wie in meinem Leben, menschengemacht ist.

Kopf in den Sand

Menschen können anderen Menschen das Leben wirklich schwer machen. Und zusätzlich kommen noch so furchtbare Dinge wie Krebs dazu, gegen den keiner geschützt ist. Soll ich also den Kopf in den Sand stecken, weil ich eh nichts tun kann? Irgendwann muss auch ich sterben, ganz gleich, ob ich gesund bleibe oder mich eine Krankheit dahinrafft.

Meine Antwort bleibt: Das Leben ist schön! Manchmal nicht einfach, aber schön – mega, wie man heute so gerne sagt. Ich habe gerade in meiner und durch meine Vergangenheit gelernt: „Alle, die Gottes Hilfe suchen, sollen in Freude leben!“ (Psalm 69, 33b).
 

Sackgassen

In meinem Leben habe ich viele Sackgassen gesehen. Gott kennt keine Sackgasse. In meinem Leben wurden viele Türen zugeschlagen. Ich habe aber erlebt: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet Gott mindestens eine neue. Ich weiß, Krankheit, Leid und Schicksalsschläge können auch (wieder) mein Leben treffen. Aber ich weiß: Ich bin mit jedem Atemzug von Gott abhängig ganz gleich, ob gesund oder krank, ganz gleich, ob frei oder belastet.

Auf Gott verlassen

Im Laufe meines Lebens habe ich gelernt: Je mehr ich mich auf Gott verlasse, je mehr ich Hilfe bei ihm suche, desto erfüllter wird mein Leben, desto unabhängiger wird Freude von äußeren Dingen. Wenn man sich den ganzen Psalm 69 ansieht, dann ist schnell klar, dass es David gerade alles andere als gut geht. Gleich zu Beginn heißt es: „Rette mich, Gott, denn das Wasser steht mir bis zum Hals. Immer tiefer versinke ich im Schlamm, meine Füße finden keinen Halt. Ich stehe im tiefen Wasser, und die Flut überwältigt mich. Ich bin müde vom Schreien, meine Kehle ist rau und wund. Meine Augen sind müde und matt vom Warten auf dich, mein Gott. Die mich ohne Grund hassen, sind zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf. Die Feinde, die mich vernichten wollen, haben keinen Grund für ihr Tun. Sie verbreiten Lügen über mich und fordern zurück, was ich nicht genommen habe.“

Erkenntnis

Eine wichtige Erkenntnis wächst aus diesen Worten: „Wenn dir das Wasser bis zum Hals steht, lass den Kopf nicht hängen!“

Freude am Leben

Meine Freude im Leben hängt nicht von Äußerlichkeiten ab, auch wenn Äußerlichkeiten mir das Leben schwer machen können. Ich möchte den Moment genießen und mich an kleinen Dingen im Leben freuen. Ich möchte meinen Blick dankbar auf das Gute im Leben richten und zu Gott fliehen, wenn mich Böses trifft. Das macht mein Leben fröhlich und erfüllt.

Psalm 69 lesen!

Mein Next-Step für heute ist, den Psalm 69 ganz zu lesen, ihn zu studieren und darüber zu meditieren. Das wird mich in der Frage von Krankheit, Leid und Tod ein ganzes Stück weiter bringen. Dessen bin ich mir gewiss.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de