Mann auf einer Bank

Spruch

Als wir gestern einen Baumwipfelpfad besuchten, begrüßte uns ein Spruch aus dem ZEN-Buddhismus: „Du solltest jeden Tag 20 Minuten in der Natur sein … Es sei denn, du bist sehr beschäftigt, dann solltest du eine Stunde in der Natur sein.“
Es gibt diesen Spruch in verschiedenen Varianten. Ich kannte ihn bis dato eigentlich nur über das Meditieren. Ganz gleich, was man einsetzt, der Inhalt ist klar. Wenn du viel zu tun hast, brauchst du viele Auszeiten.

Die Natur

Und die Natur bietet nun wirklich einen großartigen Raum, seinen Kopf freizubekommen. Schnell verliert man sich beim Spaziergang durch einen Wald oder den Blick über ein weites Feld und merkt, wie man innerlich ein Stück zur Ruhe kommt. Versuch es einfach einmal.

Martin Luther wird ein ähnlicher Spruch zugesprochen. Bei ihm geht es aber um das Thema Gebet. Er soll einmal gesagt haben: „Ich habe so viel Arbeit, dass ich nicht auskomme, ohne täglich mindestens drei Stunden meiner besten Zeit dem Gebet zu widmen.“

Kraftquelle

Auch bei Luther geht es darum, innerlich zur Ruhe zu kommen und Kraft zu tanken. Aber es geht um noch so viel mehr. Luther geht an die Kraftquelle. Ihm geht es nicht darum, seine Kräfte innerlich zu sammeln, indem man sich konzentriert oder meditiert oder seinen Kopf frei bekommt. Luther wusste, dass Gott eine Quelle ist, die ihn auftanken konnte, wenn er leer und ausgepowert war.

Und ihm war klar: Je mehr er zu tun hatte, je mehr sein Leben an Stress bot, desto wichtiger war ihm das Gebet. Drei Stunden Gebet klingen für unsere Ohren schon für eine utopische Zeitangabe, aber wenn man bedenkt, dass Luther auch gesagt haben soll: „Ein gutes Gebet soll nicht lang sein, auch nicht lange hingezogen werden, sondern es soll oft und herzlich sein“, dann bekommt diese lange Zeitspanne noch einmal eine besondere Bedeutung. Versuch es einfach einmal.

Wo kürzen wir?

Und seien wir mal ehrlich, wo kürzen wir am ehesten, wenn wir viel zu tun haben? Kaum jemand würde mehr Zeit mit Gott reservieren, wenn der Terminplan dichter wird. Gebet und Bibellesen fallen bei den meisten Menschen, die ich kenne, am ehesten hinten runter.

Zeit für Gebet haben wir meist dann, wenn wir wirklich merken, dass wir es nötig haben, wenn wir eine schlimme Nachricht erhalten, eine üble Diagnose vom Arzt, wenn wir uns Sorgen machen oder Ängste uns den Alltag schwer machen.

Geht es uns aber gut, dann verrutschen die Prioritäten oft sehr schnell.

Weniger Gemeinschaft mit Gott

Leider tun wir uns damit aber keinen Gefallen, denn weniger beten bedeutet weniger Gemeinschaft mit Gott, weniger Berührungen, weniger Gebetserhörungen, weniger Reden von Gott, weniger Wegweisungen. Es ist so, als würde ich sagen: Ich tanke jetzt weniger, weil ich viel mehr Auto fahren muss. Niemand würde auf solch eine Idee kommen.

In Psalm 145, 18 (HfA) heißt es: „Der Herr ist denen nahe, die zu ihm beten und es ehrlich meinen.“ Ich lade dich ein, dir eine Weile lang bewusst jeden Tag Zeit zu nehmen, um mit Gott zu sprechen. Baue diese Zeit in deinen Tag ein, wie das Zähneputzen, Essen, Lesen oder Fernsehschauen.

Setz dir eine Zeitspanne – vielleicht sechs Wochen, in denen du es ausprobierst und schau dann, was passiert. Gott hat versprochen, dir nahe zu sein, wenn du es ehrlich betest. Und wenn Gott dir nahe ist, dann kannst du davon ausgehen, dass er auch mächtig wirken wird. Versuch es einfach einmal.

Sei gesegnet!

„Nun mal ehrlich: Hat Gott dich gerettet, damit du dir Sorgen machst? Würde er dich lehren zu laufen, nur um dann zu beobachten, wie du fällst? Würde er sich für deine Sünde ans Kreuz nageln lassen und dann deine Gebete nicht beachten? Das ist undenkbar“ (Max Lucado).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de