Wolken

Etwas fehlte

Mit 14 Jahren hatte ich meine erste wirkliche Begegnung mit dem christlichen Glauben. Ich hatte sogar so etwas wie ein Bekehrungserlebnis. Kurz bevor ich volljährig wurde, beschloss ich also, mich konfirmieren zu lassen. Aber etwas fehlte. Der Pfarrer der Ortsgemeinde bat mich, für eine Weile seinen Bibelkreis zu besuchen und sonntags in den Gottesdienst zu kommen. Den Bibelkreis fand ich ziemlich langweilig, den Gottesdienst ebenso. Aber schon in dieser Zeit warb Gott um mein Herz.

Immer, wenn ich vom Gottesdienst nach Hause lief, spürte ich eine Freude in mir, dass ich am liebsten angefangen hätte, auf der Straße zu tanzen. Damals dachte ich, das wäre, weil ich den Gottesdienst überstanden hätte, heute weiß ich, dass der Heilige Geist an mein Herz anklopfte.

Theorie

Es brauchte erst einen mega Absturz in meinem Leben, bevor ich bereit war, wirklich mein Herz für Gott zu öffnen. Den hatte ich dann mit Anfang 20 (endlich). Vorher hatte ich ein wenig Wissen von Gott. Ich kannte einige Bibelstellen und wusste, wie typische evangelische Christen Gottesdienst feierten und beteten.

Aber ich kannte Gott nicht. Ich lebte keineswegs so, wie Gott es von mir wollte und wie er es mir anbot. Deshalb suchte ich mein Lebensglück weiterhin in allem Möglichen, nur nicht bei ihm. Ich war von innerer Unruhe getrieben und hatte keinen Halt im Leben.

Gott existierte zwar in der Theorie in meinem Leben, aber schon der kleinste Sturm schaffte es, mich umzuhauen. Petrus schreibt in seinem zweiten Brief: „Ich wünsche euch, dass Gottes Gnade und sein Friede euch immer mehr erfüllen. Das wird geschehen, wenn ihr Gott und unseren Herrn Jesus immer besser kennen lernt“ (2. Petrus 1,2 HfA).

Gnade und Frieden

Wenn wir mehr Gnade und mehr Frieden von Gott erleben wollen, dann ist ein Weg, dass wir ihn besser kennenlernen. Wie können wir das tun? Ich kann mir Wissen über Wissen in mein Gehirn schaufeln, ohne von der Materie Ahnung zu haben.

Beginne mit einem JA

Bei der Liebe ist es zum Beispiel so. Liebe kennen wir erst, wenn wir die Liebe erlebt haben. Alles andere ist graue Theorie. Im Glauben beginnt alles mit einem „JA“ zu Gott (ähnlich wie bei der Liebe) und dann mit Beziehungspflege.

Ohne ein Ja habe ich keine Beziehung – wobei es natürlich viele Wege für dieses Ja gibt, vom kleinen Zettelchen (Willst du mit mir gehen? Ja? Nein? Vielleicht? Kreuze an.), bis hin zu einem öffentlichen Bekenntnis in einem Gottesdienst.

Beziehung

Beziehung ist nicht Theorie. Beziehung besteht aus Gemeinschaft und Gespräch, aus aktivem Sprechen und Hören. Und auch aus dem Tun. So wie ich bestimmte Dinge tue oder nicht mehr tue, weil ich mit meiner lieben Ehefrau eine Beziehung habe, so ist das bei Gott auch.

Je enger und gesünder meine Beziehung ist, desto natürlicher werde ich mich verändern, ohne dass ich verbogen werde oder mich selbst zwinge.

Kennst du Gott?

Oder hast du nur theoretisches Wissen über ihn? Erlebst du ihn, sprichst mit ihm und hörst ihm zu? Oder stehst du wie hinter einer Glasscheibe und beobachtest, was dahinter so alles geschieht?

Geh heute den nächsten Schritt in deinem Glauben – ganz gleich, wo du gerade stehst. Sprich mit Gott und frage ihn, was dran ist, damit du ihn besser kennenlernen kannst. Du wirst sehen, wie du seine Gnade und sein Frieden in deinem Leben zunehmen werden, wenn du ihn besser kennenlernst.

Sei gesegnet!

„Ganz offensichtlich stimmt unsere Auffassung vom Gebet nicht mit der Jesu Christi überein. Bei Jesus Christus ist das Beten nicht einfach eine Möglichkeit, etwas von Gott zu verlangen. Wir sollen den Vater im Gebet kennenlernen“ (Oswald Chambers).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de