Sandburg am Strand

Stürme werden kommen

Meine Frau Alexandra und ich waren noch ziemlich jung, als wir einen Urlaub auf Korsika in einem Camp für junge Erwachsene machten. An einem Abend saßen wir romantisch am Strand und sahen uns den Sonnenuntergang gemeinsam an. Weit in der Ferne, ganz am Ende des Horizontes sahen wir, wie ein Gewitter aufkam. Uns zeigte sich ein faszinierendes Naturspektakel – immer mehr Blitze zuckten hinter Wolkenformationen, die ständig ihre Farbe änderten. Meine Frau erklärte mir, dass dies Folge eines Sciroccos sei, typisch für diese Gegend. Ich machte Späße, dass mich das an einen Katastrophen-Film erinnern würde.

Unwetter

Noch säßen wir ruhig am Strand und würden nicht ahnen, wie hart das Unwetter über uns hinwegfegen würde. Irgendwann mitten in der Nacht liefen Leute schreiend und rufend durch das Lager. Wir sollten schnell die Zelte und Hütten verlassen und Schutz in einem festen Haus suchen.

Es stürmte schon sehr, der Regen prasselte, und ein Blitz folgte dem nächsten. Wir standen in unseren Betten und rannten so schnell uns die Füße trugen. Das einzige Haus, das aus Stein auf festem Grad gebaut war, war das Toiletten- und Duschhaus, in das wir uns flüchteten.

Dort mussten wir dann die ganze Nacht über verbringen, denn der Sturm hatte in dem Camp ganze Arbeit geleistet. Zelte und Hütten waren umgeknickt wie Strohhalme, überall war Verwüstung. Zum Glück wurden wir rechtzeitig gewarnt, und so wurde niemand verletzt.

Vor zwei Tagen hatten wir in unserem diesjährigen Urlaub auf einer kleinen Insel in Kroatien wieder ein Unwetter. Das Haus, in dem wir wohnen, ist auf festem Boden gebaut und tief im Felsen verankert. Keine Gefahr, dass es einstürzen oder wegfliegen würde.

Worauf ist unser Leben gebaut

Wir fühlten uns sicher. Dennoch musste ich an den Sturm auf Korsika vor vielen Jahren denken. Stürme kommen im Leben und fegen über uns hinweg, ganz gleich, ob wir Christen sind oder keine Christen sind. Die Frage ist aber: Worauf ist unser Leben gebaut.

Jesus sagt einmal: „Wer auf mich hört und danach handelt, ist klug und handelt wie ein Mann, der ein Haus auf massiven Fels baut. Auch wenn der Regen in Sturzbächen vom Himmel rauscht, das Wasser über die Ufer tritt und die Stürme an diesem Haus rütteln, wird es nicht einstürzen, weil es auf Fels gebaut ist. Doch wer auf mich hört und nicht danach handelt, ist ein Dummkopf; er ist wie ein Mann, der ein Haus auf Sand baut. Wenn der Regen und das Hochwasser kommen und die Stürme an diesem Haus rütteln, wird es mit Getöse einstürzen.“ (Matthäus 7, 24-27 NLB).

Jesus fragt hier nicht: Glaubst du an Gott, glaubst du daran, dass ich der Retter der Welt bin? Er fragt: Worauf baust du dein Haus? Worauf baust du dein Leben? Er fragt auch nicht: Gehst du in die Kirche und bist du getauft? Nein, er fragt: Wem vertraust du wirklich?

Was hält, wenn ein Sturm kommt, in deinem Leben? Worauf baust du dein Fundament? Die Frage ist nicht, ob eines Tages ein Scirocco über dich hinweg fegt, sondern eher wann und vor allem: Hast du dein Leben auf Sand gebaut oder auf festem Grund?

Gebet

Himmlischer Vater, so oft sitzen wir im Leben am Strand und schauen uns romantisch den Sonnenuntergang an. Und zu oft sehen wir nicht, wie sich Unwetter zusammenbrauen. Hilf uns, dass wir unser Leben auf festen Grund bauen, auf dich, sodass Stürme uns zwar mächtig durchschütteln, aber nicht umhauen können. Lass uns deine Worte nicht nur hören, sondern schenke uns Vertrauen, sie auch umzusetzen in unserem Leben. AMEN

Sei gesegnet!

„Kein Schiff kann den Ozean des Lebens befahren, ohne Stürmen zu begegnen“ (Charles Haddon Spurgeon).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de