Mädchen flüstert dem Jungen etwas ins Ohr

Allein auf dieser Erde?

Kennst du das auch, dass du eigentlich nett und freundlich sein möchtest, aber dir dann in bestimmten Situationen Worte aus dem Mund fließen, die alles andere, als aufbauend sind? Mir ging es im Urlaub gerade so. 

Da war dieser (wie ich finde, fast typisch) deutsche Mann, der sich Tag für Tag für meine Begriffe danebenbenommen hat. Regeln? Braucht man nicht. Ich bin hier – und alles andere ist mir egal. Ich verhalte mich so, als wäre ich nicht nur der Nabel der Welt, sondern wäre dazu noch allein auf dieser Erde. 

Solche Gedanken rasten mir durch den Kopf, wann immer dieser Mann auftauchte. Und ich dachte mir: So sind die Deutschen. Zu Hause in Deutschland regt man sich furchtbar auf, wenn sich „die Ausländer“ nicht an unsere Regeln halten, aber selbst in einem fremden Land falle ich selbst auf, weil ich tue und lasse, was ich will. 

Gedanken und Worte

Irgendwann liefen wir uns über den Weg. Ich bat den Mann – für meine Begriffe freundlich – sich in meiner Nähe anders (korrekter, höflicher) zu verhalten. Als der mich dann aber „blöd“ anmachte, platzte der ganze Unmut, der sich die Tage davor angestaut hatte, aus mir heraus, bis zu dem Moment, wo ich die beruhigende Hand meiner Frau sanft auf meiner Schulter spürte. Das brachte mich dann schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. 

Meine Gedanken hatten meine Gefühle und damit meine Worte beeinflusst. Gedanken und Worte hängen sehr eng zusammen. Der weise Salomo hat das einmal so ausgedrückt: „Aus einem weisen Verstand kommen kluge Worte und die sind überzeugend. Freundliche Worte sind wie Honig – süß für die Seele und gesund für den Körper“ (Sprüche 16, 23-24 NLB).

Unsere Gedanken sind stille Worte, die zwar niemand hört, die unseren Charakter beeinflussen. Ich möchte freundlich reagieren, aber meine Gedanken sind schon so viel Achterbahn gefahren, dass es nur so aus mir herausplatzten kann. 

Man kann den Spruch auch umdrehen und sagen: An den Worten eines Menschen kannst du ein Stück seiner Gedanken ablesen. Deshalb ist es wichtig, dass wir gute Gedanken in unserem Kopf zulassen, denn aus ihnen werden gute Worte kommen, die süß wie Honig sind und der Seele guttun.

Spiegel deiner Gedanken

Interessant finde ich den Zusammenhang mit der Gesundheit, den Salomo herstellt. Es gibt eine ganze Reihe Krankheiten und Leiden, die mit unseren Gedanken zusammenhängen. Und psychosomatische Beschwerden, wie man sie nennt, nehmen in unserem Land eher zu als ab.

Achte auf deine Worte und sieh sie als Spiegel deiner Gedanken. Achte auf deine Gedanken, denn sie bestimmen, wer du bist. Das gilt für deinen Charakter, aber auch für dein geistliches Leben. Wenn deine Gedanken sich immer nur um weltliche Dinge drehen, dann wirst du kein gesundes geistliches Leben leben. 

Deine Gedanken werden auch deine Worte beeinflussen, die du mit Gott sprichst – oder im Zweifelsfall eben nicht mit Gott sprichst. Bitte Gott, deine Gedanken zu korrigieren, wenn du merkst, dass dunkle Wolken sie einhüllen. Und sprich es vor dir selbst aus, dass du schlechte Gedanken nicht zulassen möchtest. 

Du wirst sehen, wie du freier wirst, wie deine Gedanken nach und nach heller werden und damit nicht nur deine Worte, sondern auch dein Leben.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleitenhttps://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de