Auftrag von Gott

Jona, ein Mensch, wie du und ich, erhält unvermittelt einen Auftrag von Gott – und nicht nur einen Auftrag, sondern einen, der es in sich hatte. Gott schickte ihn in den Nachbarort Tarsis, um den Menschen dort zu sagen, dass Gott ihre Bosheit nicht mehr akzeptieren würde. Jona tut, was wahrscheinlich viele von uns auch tun würden – er flieht. Er bucht sich ein Ticket auf einem Boot, das genau in die entgegengesetzte Richtung fährt. Bloß weg von diesem Tarsis, bloß weg von Gott. 

Sturm kommt auf

Kaum ist das Boot losgefahren, wird das Wetter schlecht. Es entwickelt sich aus einem stärker werdenden Wind ein mächtiger Sturm, der für das kleine Schiff lebensbedrohlich wird. Das ist nicht etwa ein unschöner Zufall, das ist kein Karma, es ist Gott, der dahinter steckt. 

Fragen über Fragen

In unserem Leben fragen wir uns oft, was wir falsch gemacht haben, wenn Stürme uns treffen. Wir werden unsicher, wenn der Gegenwind so stark wird, dass er uns droht umzuhauen. Und wir vermuten meist die Abwesenheit Gottes, wenn ein Sturm so stark wird, dass er uns die Füße unter dem Boden wegzureißen droht. 

Wenn wir furchtbare Nachrichten bekommen, eine schlimme Diagnose vom Arzt, wenn wir unseren Job verlieren oder andere Katastrophen über uns hineinstechen, dann sind das solche Momente. „Gott, was habe ich falsch gemacht?“, fragen wir uns dann. „Warum hörst du nicht auf unsere Gebete?“ „Warum kommst du nicht und heilst, bewahrt, schützt, änderst die Situation?“ „Hast du uns verstoßen? Waren unsere Sünden zu groß? Willst du nichts mehr von uns wissen oder hörst du uns gar nicht?

Und schnell kann solch ein Sturm eine Glaubenskrise auslösen, über die sich nur der Widersacher freut. 

Wichtiges Detail – Der Herr schickte einen Sturm

Wenn wir bei Jona ganz genau hinschauen, dann entdecken wir ein wichtiges Detail, dass man sehr schnell überlesen kann. Es heißt dort nämlich: „Doch der Herr ließ einen heftigen Wind auf dem Meer aufkommen, der zu einem Sturm wurde, sodass das Schiff zu zerbrechen drohte (Jona 1, 4 NLB).

„Doch der Herr schickte einen Sturm …“ Ein Sturm in deinem Leben bedeutet nicht die Abwesenheit Gottes, bedeutet nicht, dass Gott dich nicht hört oder zu schwach ist einzugreifen. Es gibt Situationen, in denen Gott nicht nur einen Sturm in unserem Leben zulässt, sondern ihn explizit schickt. 

Warum tut er das? Bei Jona ist die Sache klar. Jona ist vom richtigen Weg abgekommen. Er hat nicht nur seinen Auftrag verlassen, er hat Gott verlassen. Und Gott will Jona mit dem Sturm wieder auf den richtigen Weg schicken. Gott schickt den Sturm, um Jona zu sagen: „Falsche Richtung, mein Freund. Du musst umkehren!“

Was möchte uns Gott klarmachen?

Anstatt Gott anzuklagen oder uns selbst anzuklagen wäre es gut und richtig, wenn wir uns in unruhigen Zeiten fragen würden, was Gott uns klarmachen möchte. 

Wenn wir mit Gott in solchen Zeiten reden, dann sind unsere Gebete meist von Bitten geprägt, was absolut verständlich ist. Es wäre aber ebenso wichtig, Gott darauf anzusprechen, warum er einen Sturm zulässt oder gar schickt. 

Bitte Gott, dass er dir hilft, den Sturm zu überstehen, sodass „dein Boot“ nicht zerbricht, dass du und dein Leben nicht zerbrechen und du nicht untergehst. Bitte ihn auch, dir klar zu sagen, warum es diesen Sturm gibt, denn es kann sein, dass der Sturm nicht vom Bösen kommt, sondern, dass Gott ihn geschickt hat, um eine Kurskorrektur in deinem Leben zu forcieren. 

„Wir müssen das Urteil über die Stürme des Lebens zurückstellen, bis wir die ganze Geschichte kennen“ (Max Lucado).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de