6 Kampfflugzeuge am Himmel

Sprachlos

Es gibt Tage, die machen einen sprachlos. Das war bei 9/11 – den Terroranschlägen im Jahre 2011 auf die USA – so, das war gestern so, als Wladimir Wladimirowitsch Putin den Befehl gab, die Ukraine, einen souveränen, demokratischen Staat mitten in Europa, anzugreifen. Und das, kurz nachdem unter dem Teamnamen ROC (Russisches Olympisches Komitee) das Land immerhin 32 Medaillen bei den Olympischen Winterspielen – Friedensspielen – geholt hatte. 

Hatte man nicht 1894 die Olympischen Spiele als „Treffen der Jugend der Welt“ zum sportlichen Vergleich und der Völkerverständigung wieder eingeführt? Und gab es nicht schon einmal einen größenwahnsinnigen Despoten, der nur kurz nach Olympischen Friedensspielen sein Nachbarland überfiel? Das alles wirkt wie eine Wiederholung der Geschichte.

Wie soll man da Worte finden? Das macht mich einfach nur sprachlos. Während wir uns über Kleinigkeiten ärgern, verlieren Menschen nur zwei Flugstunden von Deutschland entfernt ihr Leben und ihre Heimat. Ein Land, dessen Bevölkerung sich zu 75 % als christlich bekennt (russisch-orthodox) überfällt ein Land, in dem der christliche Glaube ebenfalls dominiert.

Gestern noch saßen dort Menschen im Café und genossen die Sonne, Kinder gingen zur Schule, Familien lebten ein normales Familienleben – heute sitzen sie in Luftschutzbunkern oder im Auto in Staus vor der Grenze, die gestern schon eine Länge von zum Teil über 100 km hatten. 

Jetzt rollen Panzer durch die Straßen, Hubschrauber und Flugzeuge werfen ihre tödliche Ladung ab, Menschen nehmen Waffen in die Hand und töten damit andere Menschen. Und warum? Weil der Egoismus bis heute das größte Krebsgeschwür der Menschheit ist. 

Keine rosigen Aussichten

Gott hat immer und immer wieder vor den Folgen gewarnt, die wir selbst tragen müssen, wenn der Egoismus regiert. Nicht nur, dass das 5. Gebot „Du sollst nicht töten“ (eigentlich „Du sollst nicht morden“) zum Fundament christlicher Ethik gehört. Hat Jesus nicht gesagt, wir sollten sogar unsere Feinde lieben (Lukas 6, 35)?

Leider wird dieser Krieg nicht der letzte auf der Erde sein. Wir wissen nicht, was morgen kommt oder übermorgen. Wir sehen nur, dass wir Menschen anscheinend aus der Geschichte nicht lernen – und dass es mit der viel beschworenen „Menschlichkeit“ nicht so weit her ist, zumindest, wenn ein Despot zum Kampf aufruft. 

Manche sehen in solchen Dingen, wie dem jetzigen Krieg auf europäischem Boden, Zeichen der Endzeit. Jesus hat klar darauf hingewiesen, dass Gott eines Tages Schluss machen wird mit dieser Erde, um eine neue, ohne Krieg und Leid, ohne Krankheit und Tod, zu erschaffen. 

In Matthäus 24 nennt Jesus wirklich den Krieg als eines der Zeichen. Dort heißt es: „Ihr werdet von Kriegen hören und davon, dass Kriege drohen. Lasst euch dadurch nicht erschrecken! Das muss geschehen, doch es bedeutet noch nicht das Ende. Ein Volk wird gegen das andere kämpfen und ein Königreich das andere angreifen. In vielen Teilen der Welt wird es Hungersnöte und Erdbeben geben. Das alles ist aber erst der Anfang – so wie die ersten Wehen bei einer Geburt“ (Matthäus 24, 5-8 HfA). 

Keine rosigen Aussichten. Tröstet es da, dass bisher alle Despoten dieser Welt und alle Kriegstreiber gefallen sind? Jesus selbst hat gewarnt: „Wer Gewalt anwendet, wird durch Gewalt umkommen“ (Matthäus 26. 52 HfA). Das wird auch Putin und allen anderen Schergen auch blühen, das ist gewiss. Eines Tages werden sie vor Jesus stehen und ihr gerechtes Urteil empfangen.

Aber hilft das den Menschen, die heute um ihr Leben fürchten? Wir können nur beten für die Menschen und gegen den Krieg, wie es unsere Vorfahren auch schon getan haben – und uns fragen, was wir tun würden, wenn man uns zum Krieg gegen unsere Nachbarn aufrufen würde. 

Ich bin unendlich traurig und sprachlos und kann nur flehen: „Herr, erbarme dich!“

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de