Wurzeln

Bittere Wurzeln

„Achtet aufeinander, damit niemand die Gnade Gottes versäumt. Seht zu, dass keine bittere Wurzel unter euch Fuß fassen kann, denn sonst wird sie euch zur Last werden und viele durch ihr Gift verderben“, so heißt es im Hebräerbrief 12, 15 (NLB). Das ist wirklich ein guter Rat! Wer mich kennt, der weiß, ich bin ein ziemlich impulsiver Mensch. Wenn ich mich ärgere (das geschieht leider viel zu schnell), dann mache ich meinem Ärger Luft. Das erschreckt manchen und ist sicherlich nicht immer hilfreich.

Ungelöster Ärger

Aber wie ein kleines Sommergewitter ist mein Ärger dann meist schnell wieder vorübergezogen und man kann mit mir vernünftig reden. So sehr ich manchmal mit meiner impulsiven Art bedauerlicherweise Menschen verletzte, so gut ist es, Wege zu finden, Ärger nicht in sich hineinzufressen.

Denn ungelöster Ärger kann zu einer „bitteren Wurzel“ in uns werden. Ich kenne Menschen, die nie etwas sagen, wenn sie unzufrieden sind. Sie schweigen so lange, bis das Maß voll ist und sie förmlich explodieren, was meist mit einer unangenehmen Entscheidung verbunden ist, die kaum mehr rückgängig zu machen ist.

Aufgestauter Ärger

Wenn sich Ärger in uns aufstaut, dann fasst die bittere Wurzel in uns Fuß und dann beeinträchtigt das unser Miteinander und unser Gefühlsleben enorm. Unkontrollierter Ärger kann viel zerstören.

Gleich zu Beginn der Bibel (1. Mose 4,1-8) begegnet uns die berühmte Geschichte der beiden Brüder Kain und Abel. Kain war eifersüchtig auf seinen Bruder, der Groll in ihm wuchs, die bittere Wurzel wurde größer und größer, bis sich seine Wut entlud und er seinen Bruder erschlug.

Tiefe Wurzeln

Hoffentlich bringt niemand von uns jemanden anderes in unkontrollierter Wut um (auch nicht in Gedanken), aber andere, schmerzhafte Einschnitte sind mehr als möglich. Die Beziehung der meisten Paare, die zu mir in die Seelsorge kamen, waren deshalb zerrüttet, weil seit langem ungelöste Konflikte, verborgener Ärger und damit tiefe Verletzungen ihre Wurzeln geschlagen hatten.

Sie wurden wie Gift, die die Liebe so nach und nach abtötete. Ein Wort in Wut gesagt, kann ich nicht zurücknehmen, eine Entscheidung schwer rückgängig machen. Folge davon: Trennungen, Scheidungen, zerbrochene Freundschaften, Depressionen.

Kennst du das Phänomen in deinem Leben? Dann meditiere über dem Vers aus dem Hebräerbrief und finde Antworten darauf. Bitte Gott, dir Wege zu zeigen, deinen Ärger in gute Bahnen zu lenken, abfließen zu lassen, Lösungen zu finden, bevor eine bitte Wurzel in dir Fuß fassen kann.

Bitte Gott, deine bitteren Wurzeln eine nach der anderen zu zerschlagen und dich stattdessen Stück für Stück mit seiner Liebe zu füllen. Lass nicht zu, dass alte, ungelöste Konflikte dein Leben bestimmen.

Sei gesegnet!

„Seid stattdessen freundlich und mitfühlend zueinander und vergebt euch gegenseitig, wie auch Gott euch durch Christus vergeben hat“ (Die Bibel, Epheser 4,32 NLB).

Jürgens Gedanken täglich aufs Handy? Abonniere meinen Telegram-Kanal: https://t.me/juergensgedanken

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

 

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de