Mann mit ausgestreckten Armen

Die Gunst der Menschen

In den letzten Tagen haben wir uns ein wenig das Leben von Joseph angeschaut. Es lohnt sich wirklich, diese Geschichte zu studieren (1. Mose 37-45), denn du lernst, wie Gott ist, wie du bist und wie dein Verhältnis zu Gott dein Leben beeinflusst. In der gesamten Geschichte ist nicht nur auffällig, dass sich Josef bei aller Ungerechtigkeit, die ihm widerfährt, nicht einmal beklagt, sondern auch, dass Josef, wo auch immer er war, Segen erlebte. Es war seine innere Haltung, die ihm immer wieder Erfolg brachte, bei allem Unrecht und allem Leid, das ihm zugefügt wurde. Immer wieder fand Josef die Gunst der Menschen, die um ihn herum waren. Nachdem er von seinen Brüdern erst in die Grube geworfen und dann verkauft wurde, wurde er Sklave eines Mannes Potifars und hatte schnell dessen Gunst.

Die Gunst der Ehefrau seiner Ehefrau war allerdings ein bisschen „drüber“, sie wollte ihn verführen. Aber Josef blieb treu und wehrte sich, was zur Folge hatte, dass er verleugnet wurde und im Knast landete. Dort fand er Gunst beim Gefängnisaufseher. Und viele Jähre später findet er Gunst beim mächtigsten Mannes von Ägypten und findet sich an seiner Seite wieder, um das Land vor einer Hungersnot zu retten.

Segnen

Ich bin mir sicher, dass es die innere Haltung von Josef war, die ihm die Türen geöffnet hatten. Und ganz besonders eine Haltung: Er verfluchte nicht, die ihm Leid zufügten, er segnete sie. Er war ein Segen, ganz gleich, was mit ihm geschah. Paulus schreibt im Römerbrief einen bemerkenswerten Satz, den ich lange überlesen habe: „Segnet die Menschen, die euch verfolgen. Segnet sie und verflucht sie nicht!“ (Römer 12, 14 BB).

Wenn wir mit Verletzungen aus der Vergangenheit zu tun haben, dann wissen wir, dass Vergebung der Schlüssel ist, mit dem wir freiwerden, auch, wenn das aus menschlicher Sicht oft unmöglich erscheint. Wenn wir anderen vergeben, dann tun wir uns etwas Gutes, weil wir Verletzungen und Frust hinter uns lassen.

Die Bibel geht aber noch weiter, indem sie sagt: „Segnet die, die euch verfluchen. Betet für die, die euch beschimpfen!“ (Lukas 6, 25 BB). Wir sollen unsere Feinde aktiv segnen. Gott ruft uns auf, Menschen, die es nicht verdient haben, Barmherzigkeit zu erweisen. Warum?

Feinde frei setzen

Wenn ich vergebe und segne, dann bewege ich Gottes Herz. Er will mich von meinen Verletzungen heilen, er will aber auch, dass die, die mich verletzt haben, frei werden. Wenn ich diese Leute hasse, ändere ich nichts, außer, dass mein Leben sauer wird.

Wenn ich sie segne, spreche ich über ihrem Leben aus, dass Gott sie liebt. Und die, die uns wehgetan haben, haben diese Liebe bitter nötig, denn sie haben ein Kind von Gott verletzt! Wenn ich sie segne, setze ich sie frei.

Wenn du deine Feinde segnest, bittest du Gott, ihnen die Wahrheit zu bringen, damit sie umkehren und die wahre Freiheit erfahren können, die er ihnen schenkt. Vergebung macht dich frei … deine Feinde zu segnen, macht sie frei.

Gebet:

Gott, ich danke Dir dafür, dass Du mir hilfst, mein Leben aus der Vergebung heraus zu leben. Bitte hilf mir auch, einen Schritt weiterzugehen. Ich bitte Dich, diejenigen zu segnen, die mich verletzt haben. So wie du Heilung in mein Leben gebracht hast, so bringe auch ihnen Heilung, damit sie deine Güte erfahren und in deiner Liebe wandeln können.

AMEN

Segen will weitergegeben sein, er geht auf andere Menschen über. Wer gesegnet ist, ist selbst ein Segen“ (Dietrich Bonhoeffer).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de