Zwei Frauen springen

Neidisch

Vor ein paar Jahren besuchte ich die „Lakewood Church“ in Texas, die mit wöchentlich 50.000 Besuchern als die größte Kirche der USA gilt. An einem Tag predigte der Pastor der kleinen baptistischen Nachbargemeinde, ein sehr sympathischer Mann, dessen Namen ich heute leider nicht mehr weiß. Er erzählte, dass er Sonntag für Sonntag, wenn er treu den Dienst in seiner Gemeinde antreten möchte, im Stau steht, weil so viele Menschen zur Lakewood Kirche fahren. Und eine Zeit lang hätte ihn das ein ganzes Stück neidisch gemacht.

Er sagte sogar im Spaß, er hätte sich mal ein Schild ins Auto hängen wollen: „Folgen Sie mir, ich leite die bessere, die richtige Kirche“, hätte dies dann aber schnell wieder verworfen. Dieser Mann, der Prediger, der treu eine kleine Gemeinde neben einer Mega-Kirche leitete, lehrte an diesem Tag eine Wahrheit, die herausfordernd und verändernd zugleich ist.

Du bist du – nicht sie!

Er sagte: „Schau nicht auf die anderen, sondern folge deiner Berufung!“ Später las ich, dass der Vater des heutigen Pastors und Gründer der Lakewood Gemeinde John Osteen die Vision geschenkt bekam, eine große Gemeinde zu gründen, sie aber erst anfing wirklich zu wachsen, als sein Sohne Joel den Dienst nach dem Tod des Vaters übernommen hatte.

Auch die heute sehr bekannte und erfolgreiche Predigerin Joyce Meyer berichtet davon, wie ihr Gott Zusagen gab – zuerst, dass sie anfangen sollte zu predigen – und sie tat es, über Jahre hinweg vor einer sehr kleinen, überschaubaren Schar.

Später dann hörte sie den Ruf, sie werde im Norden, Süden, Osten und Westen das Evangelium verbreiten – was sich dann für lange Zeit aber nur auf ihren Bundesstaat bezog. Heute füllt Meyer Hallen auf der ganzen Welt, so auch das umgebaute Sportstadion, das Lakewood als Kirche dient.

Auf andere schielen

Sie und viele andere auch, hielten fest an dem, was Gott ihnen zugesagt hatte, ohne auf andere zu schielen. Viel zu leicht vergleichen wir uns mit anderen, möchten gerne sein, wie sie, haben, was sie haben, aussehen, wie sie aussehen, tun, was sie tun, Erfolg haben, wie sie Erfolg haben.

Das Problem ist, dass wir nicht sie sind, sondern wir. Was andere glücklich macht, muss uns nicht glücklich machen. Was andere zum Segen führen können, mag uns kaputt machen. Wenn ich zum Beispiel sehe, wie sehr Osteen oder Meyer angegriffen und verunglimpft werden, dann bin ich froh, dass ich nicht ihr Leben, ihren Job, ihr Erfolg und ihr Leben habe.

Paulus schreibt: „Vielmehr sollte jeder das eigene Tun überprüfen. Dann hat er etwas, worauf er stolz sein kann, und muss sich nicht mit anderen vergleichen“ (Galater 6, 4 BB).

Gott hat Segnungen für dein Leben, die er für mein Leben vielleicht nicht hat, weil du anders bist und anders glücklich wirst, als ich. Oder anders gesagt: Wenn du auf das schaust, was andere haben, weil du denkst, dass dich das glücklicher macht, dann lebst du vielleicht an dem vorbei, womit Gott dich wirklich glücklich machen will.

Ein individueller Plan

Sich mit anderen zu vergleichen, ist zudem unfair, denn Gott hat einen individuellen Plan für dich, und wenn du dich mit anderen vergleichst, schränkst du diesen Plan ein. Die Frage ist, ob du Gott glaubst, dass sein Plan größer ist, als du es dir vorstellen kannst und, dass sein Plan für dich wirklich zu dir passt.

Hör auf, dich mit anderen zu vergleichen und lass dich beschenken mit dem, was Gott für dich vorgesehen hat, denn er weiß, was dich wirklich erfüllt im Leben!

Gebet

Heiliger Geist, hilf mir, mein Herz ehrlich zu prüfen und jede Eifersucht, jeden Groll oder jede Frustration in mir zu entlarven, die durch den Vergleich mit anderen entstanden sind. Ich möchte so sein, wie Du mich haben willst, und das Leben leben, das Du für mich vorgesehen hast. AMEN.

Sei gesegnet!

„Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit“ (Sören Aabye Kierkegaard).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de