Baby trinkt Milch

Sei doch kein Baby

Die Welt von Babys dreht sich nur um sich selbst. Wie sollte es auch anders sein? Aber Gott möchte, dass wir geistlich keine Babys bleiben, dass wir wachsen, reifer werden, dass wir nicht, wie Babys im Glauben bleiben. Wenn wir geistlich reifen, dann wird sich unser Glaube verändern, dann wird sich unser Blick verändern. Gott möchte, dass wir reifen und eben nicht mehr selbstsüchtig wie Babys sind, nicht nur an uns denken, sondern für andere da sind, anderen helfen, anderen seine Liebe bringen und in der Welt einen Unterschied machen.

Warum? Weil wir Menschen so angelegt sind. Nichts kann uns innerlicher erfüllen, als für andere Menschen da zu sein. Ich behaupte sogar, du kannst nicht selbstsüchtig und gleichzeitig glücklich sein in deinem Leben – maximal, wenn du ein Baby bist.

Wonach fragst du?

Und wenn du kein zufriedenes und kein allzu glückliches Leben lebst, dann kann es daran liegen, dass du mehr danach fragst, was Gott für dich tun kann, als, was du für Gott tun kannst. Du magst sagen, dass du das gar nicht magst, aber da Gott dich erschaffen hat und da er weiß, wie du tickst, weiß er auch, was dich wirklich innerlich erfüllt.

Babys sind so. Sie kommen so auf die Welt. Meist haben wir große Probleme und nehmen Jesus deswegen in unser Leben auf, weil wir uns wünschen, dass er unser Leben in Ordnung bringt. Und das ist auch richtig so, ist auch gut so.

Wachsen

Aber so, wie ein Baby größer wird, wächst, zum Kleinkind wird, dann zum Kind, zum Teenager und so weiter, so ist es wichtig, dass auch wir geistlich reifen und nicht im Stadium des Babys verharren.

Paulus schreibt an die Gemeinde in Korinth folgende, ziemlich harte Worte: „Brüder und Schwestern! Zu euch konnte ich nicht so reden wie zu Menschen, die vom Heiligen Geist erfüllt sind. Vielmehr musste ich zu euch reden wie zu Leuten, die von ihrer menschlichen Natur bestimmt sind. Denn in allem, was mit Christus zu tun hat, wart ihr wie kleine Kinder. Ich gab euch Milch zu trinken und keine feste Nahrung. Die konntet ihr noch nicht vertragen, und das könnt ihr auch jetzt noch nicht. Denn ihr seid immer noch von eurer menschlichen Natur bestimmt: Unter euch gibt es Eifersucht und Streit. Zeigt das nicht gerade, dass ihr von eurer menschlichen Natur bestimmt seid – und dass ihr euch genauso verhaltet?“ (1. Korinther 3, 1-3 BB).

Paulus schreibt, dass die Menschen in Korinth immer noch wie geistliche Babys sind. Babys brauchen Babynahrung, Milch oder maximal Brei nach ein paar Wochen oder Monaten. Babys sind so. Wenn sie Hunger haben, dann weinen oder schreien sie und bekommen etwas zu essen, Streicheleinheiten oder eine trockene Windel.

Sie sind reine Empfänger. Was könnten sie auch anderes tun, als Mama oder Papa glücklich anlächeln, weil sie zufrieden sind. Geistliche Babys brauchen Andachten, die ihnen sagen: „Gott liebt dich. ER liebt dich so, wie du bist! Gott hat einen Plan für dein Leben. ER vergibt dir und nimmt dich an die Hand. Gott will dir ein Leben schenken, das dich erfüllt. ER hört dein Gebet.“

Lass Gott reden

Alle diese Sätze sind richtig und wichtig. Wir brauchen alle immer wieder Ermutigung. Aber so wie Babys heranwachsen, so sollten wir auch heranwachsen. Wenn ich meinen elf Jahre alten Sohn eine Milchflasche bringen würde, wenn er Kummer hat, ihn fragen würde, ob er eine neue Windel hat und ihn singend im Arm wiege, dann würde er mich auslachen.

Gott möchte, dass wir heranreifen. Und genau damit wollen wir uns in den nächsten Tagen beschäftigen. Ich weiß, dass manche von euch meine Gedanken öfters lesen. Dafür bin ich sehr dankbar. Aber ich möchte dich um eines bitten, denn es geht absolut nicht um meine Worte, es geht um Gott:

Bleibe kein Baby-Christ

Lies nicht nur, was ich dir schreibe, sondern lies es mit einer Einstellung, die sagt: „Gott, ich gebe dir heute die Chance, mit mir zu reden, und ich werde umsetzen, was du mir heute sagst!“ Etwas zu wissen, verändert nichts zum Guten, wenn wir es nicht tun.

Wenn Gott spricht und wir hören und dann tun, dann wird uns das verändern, zumindest ein klein wenig. Es wird uns helfen, geistlich reifer zu werden. Und genau das ist ein Ziel von Gott, dass wir keine Baby-Christen bleiben, sondern geistlich reifen.

Deswegen frage Gott heute Morgen: „Vater, was willst du mir heute sagen? Wo gibt es Bereiche, in denen ich einen nächsten Schritt gehen soll? Bitte sprich, ich will hören, und ich will es dann auch umsetzen in meinem Leben. AMEN!“

„Man bekommt geistliche Reife nicht wie einen Doktortitel verliehen“ (Gordon MacDonald).

Sei gesegnet!

 

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de