Frühnebel

Schalt mal ab!

Hast du auch wieder ein Wochenende verlebt, das vollgepackt war mit Terminen. Alles hat Spaß gemacht, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich kaum zur Ruhe gekommen bin. Insgesamt finde ich, wir Menschen tun uns schwer damit, zur Ruhe zu kommen. Nicht nur im Alltag, auch an den Wochenenden und sogar im Urlaub hetzen wir von einem Event zum nächsten. Dabei wäre es so wichtig, die Seele wirklich mal baumeln zu lassen, wie man so schön sagt. Denn die Nebenwirkungen sind heftig. Schalt mal ab!

An allen Ecken und Enden reagieren Menschen gereizt und genervt. Und die Quote der Menschen, die ausbrennen, steigt gefühlt kontinuierlich. Und ein Zweites hat die Hetzerei zur Folge. Manchmal habe ich das Gefühl, wir haben verlernt, wie man still wird.

Zur Ruhe kommen

Aber, wenn wir nicht zur Ruhe kommen, dann ist unser Kopf so voll von Gedanken, dass er auch zu voll ist, Gott zu hören. Nicht umsonst heißt es in Psalm 46,11: „Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin!“ Wenn unser Geist voll ist, dann können wir Gott gar nicht erkennen.

Wenn uns Tausend Gedanken und Tausend Stimmen gleichzeitig im Kopf herumschwirren, wie könnten wir dann Gottes leise Stimme hören, selbst, wenn wir sie kennen würden? Wie können wir hören, was unser nächster Schritt sein sollte, wenn wir das Gefühl haben von allen Seiten angebrüllt und sowohl zur einen, als auch zur anderen Seite gezerrt zu werden?

Wir müssen lernen, innerlich zur Ruhe zu kommen, still zu werden. Und, dass sich viele nach dieser inneren Ruhe sehnen, sieht man daran, dass die Meditations- und Yoga-Zentren boomen. Viele Menschen erhoffen sich, so zu lernen, wie man still wird.

Den Geist öffnen

Wenn wir lernen, wirklich zur Ruhe zu kommen, dann wird auch unser Geist frei. Schon die alten Mönche legten sich in ihren Gärten Labyrinthe an, die ihnen halfen, den Geist zu beruhigen und sich auf das Zentrum, auf Gott zu konzentrieren.

Das ist der Unterschied zu klassischer Meditation. Ich versenke mich nicht, sondern öffne meinen Geist für Gott. Und je mehr ich es schaffe, wirklich abzuschalten, desto offener bin ich für das, was Gott sagen möchte.

Das beginnt morgens, wenn ich Bibel lese und endet, wenn ich bete. Wenn ich mir zwischen dem zweiten Kaffee und dem Zähneputzen schnell ein paar Bibelverse „reinziehe“, dann mag es sein, dass ich Wahrheiten höre und erkenne. Was ich dann schwer hören kann, ist aber Gottes Stimme durch sein Wort.

Gebetsleben

Wenn mein Gebetsleben darin besteht, in Stress-Situationen einen Hilferuf abzusetzen, dann mag es sein, dass ich kleine Wunder erlebe, aber, dass ich Gottes Stimme höre, die mir vielleicht sagt: „Bei nächster Gelegenheit bitte wenden!“, ist eher unwahrscheinlich.

Es ist gar nicht so schwer, ein friedliches, ausgeglichenes Leben zu leben, wenn man sich Zeiten nimmt, um „runterzukommen“, um wirklich in Ruhe Zeit mit Gott zu verbringen, sich von seinem Frieden erfüllen zu lassen und seine Ruhe und Gelassenheit.

Solange wir die Nähe Gottes suchen und lernen, still zu werden, um die Zeit mit ihm zu genießen und ihn zu hören, werden wir erleben, wie er Wege ebnet, Türen öffnet und werden davor bewahrt bleiben, dass der Stresspegel zu hoch wird oder wir im Burnout landen.

Gebet

Himmlischer Vater, ich erkenne, dass du allein Gott bist. Ich weiß, dass du es gut mit mir meinst. Bitte hilf mir, dass ich trotz meines stressigen Alltags zur Ruhe komme, um dich zu hören, mich von dir erfüllen zu lassen mit innerem Frieden und Liebe und den nächsten Schritt für mich zu erkennen. Amen!

Sei gesegnet!

„Gott gönnte sich Ruhe, nachdem er sechs Tage gearbeitet hatte – und die Welt brach nicht zusammen. Was gibt uns Grund zu meinen, sie würde zusammenbrechen, wenn wir uns ausruhen?“ (Max Lucado).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de