Mann steht in der Abendsonne im Wasser

Ein zufriedenes Leben führen

Wie kann ich ein erfülltes und zufriedenes Leben führen – auch in einer Zeit, die einen manchmal schon depressiv macht, wenn man nur die Zeitung aufschlägt? Als ich die Antwort von Pastor Brian Houston, Gründer und langjähriger Leiter der Hillsong-Kirche in Australien, las, musste ich erst einmal schlucken. 

Houstons Statement: „Was ist die eine Sache, zu der du berufen bist? Erkenne deine eine Sache und verfolge sie unerbittlich!“ Das soll mich glücklich machen, innerlich erfüllen? Das klingt doch eher nach einer Menge Arbeit und ganz schön vielen Einschränkungen. 

Auf der anderen Seite sehe ich, dass wir Menschen – gerade im 21. Jahrhundert – unsere Seele versuchen, mit immer mehr zu füllen. Das scheint aber auch nicht zu funktionieren, denn die Quote der Super-Glücklichen scheint nicht gerade zu steigen, wohl aber die Quote derjenigen, die professionelle Hilfe benötigen. 

Du bist erwählt

Jesus hat seinen Zuhörern einmal etwas zugerufen, was nicht weniger herausfordernd ist als der Satz von Brian Houston, aber in dieselbe Richtung geht. Wir lesen ihn im Johannes-Evangelium (15, 16 NLB): „Nicht ihr habt mich erwählt, ich habe euch erwählt. Ich habe euch dazu berufen, hinzugehen und Frucht zu tragen, die Bestand hat, damit der Vater euch gibt, um was immer ihr ihn in meinem Namen bittet.“ 

Moment, habe ich nicht irgendwann Jesus „erwählt“? Habe ich mich nicht irgendwann entschieden, ihn in mein Leben aufzunehmen? Sicherlich, aber das ging nur, weil Jesus mich schon lange zuvor erwählt, sich schon lange zuvor für mich entschieden hatte. 

Jesus kennt mich durch und durch. Er weiß, was ich im Leben brauche, was mich glücklich und was mich unglücklich macht.  Und er macht uns absolut klar: Du und ich, wir haben eine Berufung. Wir sollen, nein, wir dürfen „Frucht“ bringen – und zwar Frucht, die bleibt. Keine Äpfel, die nach einer Weile verfaulen, keine Trauben, die schimmeln und keine Bananen, die braun und matschig werden. 

Ein Geschenk, keine Last

Wir sind dazu berufen, ewige Früchte – indem wir einen Unterschied machen, indem wir Mitarbeiter von Gottes Reich sein dürfen. Das ist eine Berufung, ein Geschenk und keine Last. Der Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat, sagt uns ins Gesicht: „Ich würde dich gerne in meinem Team haben, denn das, was du kannst, das, was du gerne tust, das, was dich erfüllt, passt genau in meinen Plan. Du bist genau richtig!“

Von daher hat Brian Houston schon irgendwie recht. Wenn ich herausfinde, was meine Bestimmung ist und diese dann lebe, dann werde ich nicht nur Frucht bringen, es wird mein Leben bereichern und erfüllen, denn ich lebe meine Berufung aus, ich lebe das aus, was Gott in mich gelegt hat. 

Tue ich es nicht, dann habe ich eine Lücke in meiner Seele. Und die Gefahr besteht, dass ich diese mit etwas auszufüllen versuche, was mich nicht so erfüllt, wie meine Berufung. Gott weiß aber, dass es mich glücklich macht, Frucht zu bringen, die Welt zu verändern, meine Berufung auszuleben. 

Und er lässt mich nicht allein. So, wie ein abgeschnittener Ast keine Frucht mehr tragen kann, sondern dann, wenn er am Baum, an der Rebe, an der Pflanze sein muss, weil die ihm den Lebenssaft spenden, so muss ich mit Gott verbunden bleiben. Und so wie Gott den Pflanzen alles schenkt, was sie brauchen (Licht, Erde, Wasser und auch die Bienen), so wird er auch mir schenken, was ich brauche. 

Alles, was ich tun muss, ist, für Gott da zu sein und dort für Gott etwas zu tun, wo sowieso meine Leidenschaft ist. Dann werden die Früchte fast von allein wachsen. 

Hast du deine Berufung schon gefunden? Wenn nicht, dann fehlt etwas – in dieser Welt – aber auch in dir. Mache dich auf – „gehe hin“, wie Jesus sagt – und fange an, Früchte zu tragen. Es wird dich und dein Leben erfüllen. 

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de