rote Schrift an einer Wand

Liebst du den anderen auch, wenn er Fehler macht?

Ich liebe Hochzeiten. Gerade gestern durfte ich wieder zwei junge Menschen verheiraten. Die Atmosphäre liebe ich, die glücklichen Gesichter. Ich liebe die liebevoll gestaltete Deko, aber auch, die Menschen während meiner Rede in Erstaunen zu versetzen. Gestern habe ich während meiner Predigt wieder einmal in offene Münder schauen dürfen.
Ich bin auf das Fundament der Liebe der beiden jungen Menschen eingegangen, von dem aus sie immer wieder Brücken zum anderen bauen müssen, wenn sie wollen, dass ihre Ehe hält. Und habe die Frage gestellt: „Liebst du den anderen auch, wenn er Fehler macht?“

Liebe ist alles

Die beiden hatten als Paar schon eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Jetzt schauten sie sich verliebt an und nickten sich zu. Aber ich trieb die Frage auf die Spitze, indem ich fragte, wo die Grenze dessen sei, was der andere tun dürfte, damit der Partner eben nicht mehr vergeben könnte.

Nun wirkten beide etwas irritiert. Das war eine Steilvorlage für mich, um darauf hinzuweisen, wie die Bibel Liebe definiert, wie Jesus geliebt hat. Jesus hat alles gegeben aus Liebe und nicht nur für die, die ihm sowieso schon gefolgt sind, sondern gerade auch für die, die ihn abgelehnt haben.

Jesus gab alles

Er ist für die ans Kreuz gegangen, die ihm den Rücken zugewandt haben, ja noch mehr, für die, die bewusst nichts mit ihm zu tun haben wollten, die logen und betrogen, ja sogar für die, die ihn ans Kreuz genagelt haben. Und er flehte zu seinem Vater genau für sie: „Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lukas 23, 24).

Das ist Liebe. In seinem Brief an die Gemeinde in Rom schreibt Paulus: „Aber Gott beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist. Damals waren wir noch Sünder. Jetzt hat Gott uns als gerecht angenommen. Denn das Blut von Christus wurde für uns vergossen. Umso gewisser können wir sein, dass wir dann auch vor Gottes Zorn gerettet werden“ (Römer 5,8-9 BB).

Bedingungslose Liebe

Die Wahrheit ist, dass es nichts gibt, was dich von der Liebe Gottes trennen kann, außer deiner Entscheidung. Und die hindert Gott nicht einen Deut daran, dich trotzdem zu lieben. Vielleicht fragt deswegen der Schreiber des Psalms: „Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, das Menschenkind, dass du dich seiner annimmst?“ (Psalm 8,5 BB).

Die Bibel sagt uns, dass wir Gottes Schöpfung sind und, dass er uns bedingungslos liebt! Gott hat seinen Sohn auf diese Welt gesandt, aus Liebe. Er ist nicht nur pauschal für unsere Sünde gestorben, er möchte unsere großen und kleinen Fehler in Ordnung bringen, jeden Tag.

Gott träumt davon, dass du Tag für Tag diese Liebe erlebst und annimmst, auch, wenn du Fehler machst, und, dass du siehst, dass er dein Leben zum Sieg führen will. Das ist Liebe. Verstehst du jetzt, warum mein Brautpaar mit offenen Mündern vor mir saßen?

Sie haben dennoch aus vollem Herzen „JA!“ gesagt, denn sie wollen versuchen, genau so zu leben, auch, wenn das schwer ist: bedingungslos geliebt sein und bedingungslos lieben, auch, wenn Fehler gemacht werden. Wer sich bedingungslos geliebt weiß, kann lernen, auch bedingungslos zu lieben.

Gebet

Gott, das Wort Liebe ist ein wirklich großes Wort. Du hast gezeigt, was wirkliche Liebe ist. Ich bitte dich, dass du mich mit dieser Liebe erfüllst – immer wieder – und ich so die Kraft habe, andere ebenso zu lieben, mit deiner Liebe. Amen!

Sei gesegnet!

„Gott ist ein heiliger Gott, und Gott ist die Liebe. Ein Ozean von Liebe und Erlösung steht durch Jesus zu unserer Verfügung“ (Corrie ten Boom).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de