Herz

Wer sitzt auf dem Thron unseres Lebens?

In meiner Andacht gestern ging es darum, dass es einen inneren Kampf in uns gibt, der jeden Tag aufs Neue entbrennt. Es ist der Kampf, wer auf dem Thron unseres Lebens sitzt, unser Ego oder Gott. Und das hat sehr viel mit Vertrauen zu tun. Oft höre ich von Menschen, sie hätten Angst, selbst zu kurz zu kommen im Leben, wenn sie „nur“ für Gott leben würden und „nur“ Gott auf den Thron ihres Lebens setzen würden. Das ist eine Art Ur-Angst, die der Widersacher Gottes bewusst nutzt, um uns klein zuhalten.

Es ist eine der großen Lügen, die uns immer versucht, vom Weg abzubringen, denn: Wenn es einen Gott gibt und dieser Gott Liebe ist (1. Johannes 4, 16), wenn dieser Gott seinen eigenen Sohn hergibt, um uns den Weg zurück zu ihm zu bahnen (Johannes 3, 16), wenn also dieser Gott sagt, er würde uns ein Leben in Fülle schenken wollen, wenn wir ihm vertrauen (Johannes 10, 10), was wäre das für ein Gott, wenn der uns dann am langen Arm quasi verhungern ließe, wenn wir ihm wirklich vertrauen und tun, was er sagt.

Fordern und Geben

Das zumindest sagt der Verstand. Wenn wir dann auf Stellen in der Bibel stoßen, die uns klarmachen, dass es beim Christsein nicht nur darum geht, etwas von Gott zu fordern, sondern auch, ihm etwas hinzugeben, dann kommen schnell die Zweifel.

Was aber, wenn mein „Opfer“ zum Weg dazugehört, ein Leben zu leben, dass ich genießen kann? Was, wenn das, worum Gott mich bittet, es zu tun, ein Schlüssel ist zu einem erfüllten Leben?

Öffne dein Herz

Der Prophet Jesaja benennt einen erstaunlichen Zusammenhang zwischen einem erfüllten Leben und einem Lebensstil: „Öffne dem Hungrigen dein Herz und hilf dem, der in Not ist. Dann wird dein Licht in der Dunkelheit aufleuchten und das, was dein Leben dunkel macht, wird hell wie der Mittag sein!“ (Jesaja 58, 10).

Gern würde ich dich einmal auffordern, darüber nachzudenken, wie viel du in deinem Leben von Gott etwas erbittest und wie viel du ihn bittest, dich zu nutzen, um sein Reich in dieser Welt zu bauen. Jesaja macht absolut deutlich, dass das eine zum anderen gehört.

Unterstützen

Im Deutschen geht es ein Stück darum, dass wir eine deutsche Tugend tun sollen, den Geldbeutel öffnen und einem Hilfswerk etwas spenden sollen. Das ist sicherlich eine gute Sache, und ich wüsste auf Anhieb eine ganze Reihe Projekte, die unterstützenswert sind.

Im hebräischen Urtext geht es aber um weit mehr, als um den körperlichen Hunger. Es geht um den Hunger der Seele. Wir sind aufgefordert, unsere Herzen für die zu öffnen, die körperlich oder geistlich hungern und „die gebeugte Seele zu sättigen“, so heißt es ungefähr im Hebräischen.

Licht ins Dunkel

Gott sagt, dass er uns gebrauchen will, um Licht in das Dunkel anderer Menschen zu bringen. Was wird geschehen? Das, was unser Leben dunkel macht, wird hell wie der Mittag sein. Und nun sind wir wieder bei der Frage des Vertrauens. Glaube ich das?

Glaube ich, dass es wichtiger ist, sein Herz zu öffnen, als seinen Geldbeutel (obwohl letzteres auch vonnöten sein kann)? Glaube ich, dass das nicht nur einen Effekt auf meinen Nächsten hat, sondern auf mein eigenes Leben?

Habe ich Angst?

Oder habe ich Angst, dass ich selbst zu kurz komme, wenn Gott mich sendet, in der Welt einen Unterschied zu machen, dass ich auf einmal zu wenig Zeit habe oder zu wenig Geld oder zu wenig Energie oder meine Familie zu kurz kommt oder meine Hobbys?

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir eine tiefe Freude geschenkt bekommen, wenn wir auf Gott hören, die uns sonst niemand schenken kann, und dass Gott sich ebenso um uns kümmert, er hat es versprochen. Und wenn man ihm eines nicht vorwerfen kann, dann, dass sein Ego auf dem Thron sitzt.

Probier es doch einfach mal eine Weile!

Öffne dein Herz und sei gesegnet!

„Wer sein Herz für andere öffnet, öffnet die Herzen der anderen“ (Horst Bulla).

 

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de