Ein Mann sitzt auf dem Steg und schaut auf den See

Wertlos!?

Früher einmal hatten wir einen Schrank, in den wir Geschenke zum Weiterverschenken gelegt haben. Und ich gebe offen zu, wir haben manchmal, wenn wir dachten, wir wüssten sowieso, was unter dem Geschenkpapier zu finden ist, das eine oder andere Päckchen gar nicht erst ausgepackt, sondern gleich in unseren Geschenke-Schrank gelegt.

Manchmal denke ich heute: Wenn das jetzt keine Schachtel Pralinen gewesen wäre, sondern ein Päckchen mit teurem Schmuck, ein kleiner Goldbarren oder etwas anderes, Wertvolles oder Nützliches, wir wären ganz schön angeschmiert gewesen.

Und ich denke mir auch: Wenn ich jemandem ein Geschenk machen würde, das derjenige dann gar nicht auspackt, dann wäre ich ganz schön enttäuscht. Wir waren damals alles andere als liebevoll, das wissen wir heute.

Es geht dabei um Dankbarkeit. Auch geht es darum, dass man sich, wenn man den anderen gern mag, Gedanken darüber macht, was er gebrauchen könnte. Beides ist wertlos, wenn das Geschenk nicht ausgepackt und benutzt wird.

Geschenk von Gott

Gott hat uns auch ein Geschenk gemacht an Weihnachten. Er hat seinen Sohn Jesus auf die Welt gesandt, damit wir gerettet werden, gerettet aus unserer Trennung von ihm, die wir durch keine geistliche Übung, durch keine religiöse Praxis oder Anstrengung überwinden können.

Leider packen wir auch dieses Geschenk viel zu oft unausgepackt in den Schrank. Wir denken, wir wissen, was sich unter der Verpackung befindet. Wir haben da ja schon unsere Erfahrungen mit der Kirche, mit den Christen, mit Gottes Bodenpersonal.

Aber warum feiern Menschen dann eigentlich Weihnachten, wenn sie das größte Geschenk nicht auspacken? Paulus schreibt an die Gemeinde in Rom: „Weil wir also aufgrund des Glaubens gerecht sind, haben wir Frieden, der auch bei Gott gilt. Das verdanken wir unserem Herrn Jesus Christus“ (Römer 5, 1 BB).

Frieden im Leben

Ist es nicht das, wonach ich mich in meinem Leben so oft gesehnt habe? Frieden im Herzen? Frieden, der hält, auch wenn die Umstände wirklich belämmert sind? So etwas wie kindliches Urvertrauen, weil ich davon überzeugt bin, Gott hält seine Hand über mich und mein Leben?

Genau das bietet Gott uns an. Weihnachten feiern wir, dass Jesus sich nicht zu schade war, in einem dreckigen Hinterhofstall auf die Welt zu kommen, dass er sein Leben lang gezeigt hat, wie gut Gott ist, wie liebevoll und dass er am Ende seines Lebens durch seinen Tod am Kreuz die Tür zu Gott ganz weit aufgerissen hat.

Ohne Leistung

Wir sind, wenn wir glauben, gerecht gesprochen vor Gott. Die Trennung ist überwunden, ohne dass wir uns anstrengen oder leisten müssten. Alles, was wir tun müssen, ist, das Geschenk auspacken und nutzen: Jesus in unser Leben einladen, uns vergeben zu lassen und erleben, dass Gott an unserer Seite steht, weil er uns liebt.

Hast du das Geschenk schon einmal ausgepackt? Und wenn ja, wann hast du es das letzte Mal „genutzt“? Wenn du es noch nie getan hast, dann sprich heute mit Gott. Wenn du es lange nicht genutzt hast, dann auch.

Gebet

Pastor Rick Warren hat einmal ein Gebet verfasst, das mich sehr berührt. Vielleicht passt es ja auch für dich:

„Lieber Gott, ich habe Angst, aber ich möchte dich kennen lernen. Ich verstehe nicht alles, aber ich danke dir, dass du mich liebst. Dass du bei mir warst, dafür danke ich dir, auch wenn ich es nicht erkannt habe. Ich danke dir, dass du für mich bist, dass du Jesus nicht geschickt hast, um mich zu verurteilen, sondern um mich zu retten.

Heute möchte ich das Weihnachtsgeschenk deines Sohnes annehmen. Ich bitte dich, mich von meiner Vergangenheit zu erlösen, von den Dingen, die ich bereue, meinen Fehlern, meinen Sünden, meinen Gewohnheiten, meinen Verletzungen und meinen Komplexen. Rette mich vor mir selbst.

Ich bitte dich, mich für deinen Zweck zu retten. Wissen möchte ich, warum du mich auf diesen Planeten gebracht hast. Und ich möchte erfüllen, wozu du mich gemacht hast. Ich möchte lernen, dich zu lieben und dir zu vertrauen und eine Beziehung zu dir zu haben.

Frieden mit dir brauche ich, Gott, und ich brauche dich, um deinen Frieden in mein Herz zu legen. Ich brauche dich, damit du mir den Stress nimmst und mich mit deiner Liebe erfüllst. Hilf mir, ein Friedensstifter zu sein und anderen zu helfen, Frieden mit dir und untereinander zu finden. In deinem Namen bitte ich dich. Amen.“

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de