Herz - Hände

Ego – unser guter alter Adam

Seien wir mal ganz ehrlich. Was ist es, das uns am meisten das Leben schwermacht, was andere am meisten an uns stört und was uns am ehesten in Versuchung führt? Es ist unser Ego, unser guter, alter Adam. Und den unter Kontrolle zu bringen, ist alles andere als einfach. Wenn ich mir anschaue, worüber ich mich innerlich am meisten aufrege im Alltag, dann ist es das egoistische Verhalten anderer. Geh mal Samstagvormittag in einen Supermarkt, und du weißt, was ich meine. Das fängt draußen auf dem Parkplatz an, zieht sich über verstopfte Gänge, in denen die Einkaufswagen quer stehen und endet bei den Kassen, an dem oft Unmut und Gezeter herrschen.

Ich brauche gar nicht lange nachzudenken, und mir fallen unendlich viele Situationen ein, die viel entspannter wären, wären die Menschen nicht so furchtbar egoistisch. Die Mittelspur der Autobahnen wäre frei, es gäbe weniger Streit zwischen Fahrradfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern, in unseren Gemeinden wäre es friedlicher (und produktiver) und es gäbe weniger Stress in den Familien.

Der Kampf

Eigentlich wissen wir, dass Egoismus wie ein unliebsames Furunkel ist, aber fragen wir andere, dann würden die uns auch genügend spiegeln, dass wir unser eigenes Ego auch nicht unter Kontrolle haben. Oft äußert sich das in unserer Trägheit oder Faulheit (ich weiß, harte Worte).

Ein Beispiel: Jedes Mal, wenn eine Verpackung aus zwei Materialien besteht, überlege ich doppelt, ob ich die Pappe vom Plastik löse und dann brav beides trenne. Eine Kleinigkeit, aber hier fängt es an. Der Apostel Paulus stellt treffend fest:

„Denn eigensüchtig wie unsere menschliche Natur ist, will sie immer das Gegenteil von dem, was Gottes Geist will. Doch der Geist Gottes duldet unsere Selbstsucht nicht. Beide kämpfen gegeneinander, so dass ihr das Gute, das ihr doch eigentlich wollt, nicht ungehindert tun könnt“ (Galater 5, 17 HfA). Und der Apostel Jakobus setzt noch einen drauf, wenn er schreibt:

„Denn wo Eifersucht und selbstsüchtiger Ehrgeiz herrschen, führt das in die Zerstörung und bewirkt alle möglichen schlechten Taten“ (Jakobus 3, 7 NLB).

Entspannter und friedvoller

Irgendwann in unserem Leben haben die das Problem erkannt und haben deswegen (hoffentlich) Jesus als unseren Herrn und Retter angenommen. Wenn er regiert, wenn er unser Ego vom Thron vertreibt, dann ist unser Leben ein ganzes Stück entspannter und friedvoller.

Aber leider findet in uns ein großer Kampf statt, ob wir das wollen oder nicht. Wir lassen es nicht immer zu, dass Gott unser Leben bestimmt. Wir agieren immer noch aus egoistischen Motiven, und wir sind immer noch enttäuscht, wenn Gott nicht so handelt, wie wir das gerne hätten.

Was mich beruhigt, ist, dass sogar ein so großartiger Christ, wie der Apostel Paulus diesen Kampf nicht zu 100 % gewonnen hat. Zu lernen, uneigennützig zu leben, war für ihn ein Weg, genau, wie für alle anderen auch. Paulus wusste, dass er seinem Ego täglich sterben müsse.

In, an und durch uns

Das klingt anstrengend, ist es auch. Aber es ist notwendig, denn unser Ego steht dem Willen Gottes im Wege. Gott kann mir meinen Weg immer schlechter erleuchten, je mehr mein Ego Schatten auf ihn wirft. Je mehr wir lernen, unsere Selbstsucht zu kontrollieren, sie vom Thron unseres Lebens zu werfen, desto mehr kann Gott in uns, an uns und durch uns wirken.

Wenn wir uns also gute Vorsätze machen, für die es sich lohnt, wirklich einzustehen, dann dieser. Es wird sich lohnen, für uns selbst, aber auch für die, die mit uns leben.

Sei gesegnet.

„Selbstsüchtige Menschen sind unfähig, andere zu lieben, aber sie sind auch nicht fähig, sich selbst zu lieben“ (Erich Fromm).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de