aufgeschlagenes Buch

Das verspreche ich

Als ich neulich eine Bibelstelle aus dem Alten Testament gelesen habe, musste ich an eine Geschichte denken, die ich irgendwann einmal gehört habe. Wie bei so vielen Geschichten ist nicht sicher, ob diese Geschichte wahr ist oder erfunden. Die Bibelstelle steht im Buch Sacharja 4, 6 (HfA). Dort heißt es: „Was du vorhast, wird dir nicht durch die Macht eines Heeres und nicht durch menschliche Kraft gelingen. Nein, mein Geist wird es bewirken! Das verspreche ich, der allmächtige Gott!“

Eine Grube

Die Geschichte handelt von einem Mann, der nachts eine Abkürzung nehmen wollte und quer über einen Friedhof ging. Es kam, wie es kommen musste, der Mann fiel im Dunkeln in eine Grube, die für eine Beerdigung am folgenden Tag ausgehoben worden war.

Erst schrie der Verunglückte und fluchte furchtbar. Dann versuchte, er, mit aller Kraft, aus dem Loch zu klettern. Aber es gelang ihm nicht. Immer wieder nahm er Anlauf. Immer wieder versuchte er, die Wand der Grube hinaufzuklettern, und immer wieder rutschte er ab und fiel wieder hinunter.

Vorstellen?

Nach einer Weile gab er auf und schrie nach Leibeskräften um Hilfe. Aber niemand hörte ihn. So setzte er sich resigniert in eine Ecke und wartete auf den nächsten Tag. Irgendjemand würde ihn dann schon finden. Aber seine Einsamkeit sollte nicht lange dauern, denn ein anderer, betrunkener Mann, fiel nur kurze Zeit später ebenfalls in das Loch.

Anfangs erschrak der zuerst Verunglückte, doch er blieb still in seiner Ecke sitzen und wollte schauen, was geschehen würde. Auch der Betrunkene schrie und fluchte, und die Worte, die der  beim Fluchen und Schimpfen nutzte, klangen denen des ersten Verunglückten recht ähnlich.

Auch der betrunkene Mann versuchte, sich aus der Grube selbst zu befreien, aber auch er schaffte es nicht, sondern rutschte immer wieder ab. Er hatte den ersten Mann immer noch nicht bemerkt. Nachdem dieser eine Weile lang in sich hinein gekichert hatte, sprach er den Betrunkenen mit einer tiefen, ernsten Stimme an: „Lass es sein. Du wirst es nie aus diesem Loch schaffen!“

Der Betrunkene erschreckte sich so sehr, dass er mit einem Satz aus der Grube sprang und weglief.

Über uns hinauswachsen

Es gibt Situationen, da wachsen wir über uns hinaus. Wenn ein aggressiver Hund hinter uns herläuft, wenn ein Feuer im Haus ausbricht und noch Menschen gerettet werden müssen, wenn wir furchtbare Angst haben oder ebenso furchtbar erschreckt werden, dann können wir plötzlich Kräfte freisetzen und Dinge tun, von denen wir nie geahnt hätten, dass wir sie haben. In diesen Momenten schöpfen wir mehr Potenzial aus, das in uns steckt, als sonst.

Ich möchte dir heute Mut machen. In dir steckt viel mehr, als du im Moment glaubst. Ich glaube, dass Gott einen neuen Samen in dir säen möchte. Er hat ein viel größeres Potenzial in dich hineingelegt, als du Dir vorstellen kannst. Lass nicht erst den Hund dich verfolgen, bis du herausfindest, was in dir steckt. Versuche, in einer geistlichen Alarmbereitschaft zu leben und lass Gott dein Potenzial herauskitzeln.

Mehr, als du dir vorstellen kannst…

Ich bin mir sicher, Gott hat noch viel mit dir vor. Er hat alles, was du brauchst, in dir angelegt und wartet darauf, dass du dein Potenzial entdeckst und nutzt. Und nicht, weil du kräftig bist, sondern, weil sein Geist dich leitet. Bereit für ein neues Abenteuer?

Sei gesegnet!

„Selbst ein winziges Korn Glaube – klein wie ein Senfkorn – hat gewaltiges Potenzial in sich“ (Roland Werner).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de