Eine beleuchtete Weltkugel

Der Tod des Aaron Carters – Teeny-Idol

Aaron Carter ist tot. Erst habe ich es einfach zur Kenntnis genommen, ganz unter dem Motto: Wieder ein Star, der mit seinem Ruhm nicht klarkam. Dann aber wurde mir bewusst, dass in der Tragik der Geschichte dieses ehemaligen Teenie-Idols die Tragik vieler von uns steckt.

Der jüngere Bruder des Musikers Nick Carter, ist Aaron Carter, der seit den 90er Jahren mit der Boyband Backstreet Boys sehr erfolgreich ist. Aaron selbst veröffentlichte zwischen 1997 – er war damals gerade einmal neun Jahre alt – und 2002 vier Alben und wurde zu einem international gefeierten Kinder- und Teenie-Star mit Hits wie Crush On You und Aaron’s Party. Nun hat der Tod ihn geholt.

Fußstapfen seines Bruders

Ob er freiwillig in die Fußstapfen seines sieben Jahre älteren Bruders getreten ist oder von den Eltern dazu gedrängt wurde, ist umstritten. Unumstritten ist jedoch, dass er mit seinem Ruhm nicht klarkam. Auch hat er es nie geschafft, aus dem Schatten seines großen Bruders zu treten. 

Der Stern beschreibt sein Leben mit den Worten: „Das Leben des einstigen Kinderstars war eine Achterbahnfahrt, umwittert von Skandalen.“ Spätestens der Tod seiner Schwester Leslie durch eine Überdosis im Jahre 2012 zog Aaron vollends den Boden unter den Füßen weg. 

Bereits in seiner 2013 erschienenen Biografie berichtete Carter über seine Drogen- und Alkoholsucht. Immer wieder belasteten ihn massive Ängste, ob er sich mit HIV (AIDS) infiziert haben könnte, lebte er doch seine Sexualität sehr intensiv mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern aus. 

Tragisches Ende

Das ging so weit, dass er 2017 in der TV-Show „The Doctors“ auftrat, in der er öffentlich einen HIV-Test machte. Um es kurz zu machen, Aaron Carter glitt sein Leben aus den Händen. Erst Anfang diesen Jahres begab er sich (wieder einmal) in eine Entzugsklinik. 

Grund war, dass Carter vor rund elf Monaten Vater wurde und sein Leben in den Griff bekommen wollte. Nun ist er tot in seiner Badewanne aufgefunden worden – das tragische Ende eines tragischen Lebens.

Das Leben und Scheitern Carters erinnert mich stark an ein Wort von Jesus: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben dabei verliert? Was kann ein Mensch einsetzen, um sein Leben dafür einzutauschen?“ (Matthäus 16,26 BB). 

Natürlich halten wir Christen uns immer vor, dass wir wissen, dass Geld, Ruhm, Anerkennung und Macht, nicht glücklich machen. Wenn wir aber ehrlich zu uns selber sind, dann wissen wir auch, dass wir selbst nicht resistent gegen diese Dinge sind. 

Gerade gestern sagte mir in einem Gespräch ein Kirchen-Oberer: „Ich habe meine Kinder kaum heranwachsen sehen, weil ich gerne und viel arbeite. Und ich habe es ja auch weit gebracht im Leben!“ Hat er? Ich kann es nicht beurteilen, denn es gibt wichtigeres im Leben, als die Karriere. 

Den eigenen Wert entdecken

Ein zweites ist aber noch bestürzend, wenn man sich das Leben von Aaron Carter anschaut. Die Beziehung zu seinem großen Bruder war immer angespannt. Es gab eine ganze Reihe Skandale, Ausrüster, Gerichtsverhandlungen. 

Aaron hat darunter gelitten, im Schatten seines großen Bruders zu stehen. Er hat nie seinen eigenen Wert entdecken können, sondern sich immer verglichen. Deswegen hat er sich sein Leben lang als die Nummer zwei gefühlt – und das hat verhindert, dass er ein Fundament für sein Leben bauen konnte. 

Sind wir davor gefeit? Kennst du deinen eigenen Wert? Oder vergleichst du dich auch mit anderen? Hast das Gefühl, in der zweiten Reihe zu stehen – und leidest eventuell sogar darunter?

Wenn wir wissen, dass weder Dinge, wie Geld, Macht oder Ruhm uns glücklich machen, noch den Vergleich mit anderen, dann ist es gut, wenn wir uns bewusst davon lösen. Du hast deinen ganz eigenen Wert vor Gott, eben weil du nicht jemand anderes bist, sondern du!

Nicht vergleichen!

Und Gott hat mit dir einen ganz anderen Plan, als mit deinem Bruder, deiner Schwester, einem Star oder deinem Chef. Die Pläne dieser Menschen würden dich nicht glücklich machen. Also hör auf zu ihnen zu schielen. 

Sage dich bewusst los von solchen Gefühlen und erlebe einen „Get-Free-Moment“, indem du diese Dinge bewusst zu Jesus ans Kreuz bringst. Er will dir ein Leben schenken, das dich wirklich erfüllt und nicht, dass du zu einer billigen Kopie deiner Projektionen wirst, indem du dich nach dem Leben eines anderen sehnst und versuchst, das zu kopieren.

„Jesus ist nicht nur ein Freund. Er ist auch Lehrer der Wahrheit und des Lebens. Er zeigt uns den Weg, wie wir glücklich werden können“ (Papst Franziskus).

Werde glücklich und sei gesegnet!

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de