Lange Zeit beten – hör nicht auf!

Ich kenne Menschen, die beten schon über Jahre, manche sogar über Jahrzehnte für andere, die ihnen lieb sind, den Ehepartner, Freunde, Verwandte – aber nichts passiert augenscheinlich. So sehr sie werben und einladen, das Interesse am Glauben will einfach nicht wachsen. Manchmal erreichen sie sogar genau das Gegenteil, nämlich, dass ihr Gegenüber eher genervt ist und seine Ruhe haben möchte. 

Dann sind Geschichten, wie die von Jona und der Stadt Ninive manchmal wie ein Schlag in die Magengrube. Wir würden doch auch gerne erleben, was Jona erlebt hat. Wir würden doch auch gerne von Gott erzählen, und die Menschen sind begeistert und kehren um. 

Triumpf – Veränderung

So manch einer hat resigniert und denkt sich: Ich mache am besten nirgends mehr meinen Mund auf, dann ecke ich auch nicht mehr an. 

Jona tut seinen Mund auf, und die Menschen von Ninive glauben ihm und wenden sich vom Bösen ab. Und nicht nur sie. In Jona 3 heißt es weiter: 

Auch dem König von Ninive war Jonas Botschaft ausgerichtet worden. Er stieg von seinem Thron und legte sein Herrschergewand ab. Stattdessen zog er ein Bußgewand an und setzte sich in die Asche.“  (Jona 1, 6 HfA). Was für ein Triumph, was für eine Veränderung. 

Die richtigen Schlüsse ziehen

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir, wenn wir auf Gott hören und uns senden lassen, erleben werden, wie andere Menschen über ihr Leben nachdenken, wie sie Konsequenzen ziehen und wie manch einer sich für Gott entscheiden wird. 

Der König auf jeden Fall hört auf Jona und zieht die richtigen Schlüsse. Wenn es Rettung geben sollte, dann nur, wenn die Menschen umkehren. Er sagt: „Vielleicht lässt sich Gott ja noch umstimmen und hat Erbarmen mit uns; vielleicht wendet er seinen glühenden Zorn von uns ab, und wir kommen mit dem Leben davon.“ (Jona 1, 9 HfA).

Es wird in unserem Leben immer Menschen geben, die mit Gott nichts zu tun haben wollen, die uns vielleicht auslachen, vielleicht sogar ablehnen, die wir eher nerven. Das ändert aber nichts an der  Tatsache, dass wir „Gesandte“ sind. 

Der Markt der Möglichkeiten

Gerade seit Corona ist die Offenheit für Glaubensdinge wieder größer geworden. Der Markt der Möglichkeiten reagiert. Gerade gestern habe ich auf einem Fest unzählige Stände gesehen, die mit spirituellen Dingen werben: Heilsteine, Seelenbalance, körperliche Gesundheit durch gesunde Chakren und vieles mehr. 

Die Menschen haben Hunger nach Erfüllung, nach Halt, nach Sinn im Leben und vor allem auch nach Spirituellem. Wir sollten nicht aufhören, den Mund aufzumachen – vielleicht sollten wir nur dort nicht weitermachen, wo man uns signalisiert, dass kein Interesse besteht. 

Die Wirkung Gottes

Vielleicht ist es gerade auch im persönlichen Umfeld schwierig. Aber Jona ist auch in eine andere, fremde Stadt gesandt worden. Wenn wir uns von Gott senden lassen und davon reden, was er uns aufträgt, dann werden wir erleben, wie Gott mächtig wirkt. 

Sind solche Gedanken eher eine Motivation für dich oder eine Herausforderung? Die Frage, die ich mir immer stelle, ist: Ist mir mein Glaube so wichtig und wertvoll, dass ich ihn teilen „möchte“? Ich empfehle anderen ein gutes Restaurant, ein nettes Geschäft, ein neues Waschmittel, weil ich gute Erfahrungen gemacht habe und diese Erfahrungen weitergeben will. 

Mache ich eigentlich gute Erfahrungen mit Gott, die es sich lohnt weiterzugeben? Bedeutet Gott in meinem Leben, dass ich ihn spüre, erlebe, dass er mein Leben verändert, mich verändert, mein Leben erfüllt? Dann ist es doch gar nicht schwer, anderen davon zu erzählen. 

Hör nicht auf, tu den Mund auf

Und wenn ich das begeistert tue an Orten, an die Gott mich schickt, dann werden andere Menschen nicht nur das neue Restaurant ausprobieren oder mit dem neuen Waschmittel ihre Wäsche versuchen, weiß zu bekommen. 

Ich kann und werde es dann auch erleben, wie sogar Autoritäten über ihr Leben nachdenken – ohne Zweifel, mein Chef zum Beispiel. Höre nicht auf, sondern stehe auf. Schweige nicht, sondern lass dich senden und zwar dort, wo Gott dich hinsendet, den Mund auftun.

Und lasst uns erleben, wie Gott wirkt und Herzen verändert. 

„Die Bibel sagt, dass wir Gesandte Jesu Christi sind. Es ist sehr, sehr wichtig für die Welt, dass es in dieser Welt Gesandte gibt – Vertreter des Himmels“ (Corrie ten Boom).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten

https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de