Baukräne - Fernsehturm in der Morgensonne

Schlechte Nachrichten

Diese Zeit kann ganz schön zermürbend sein. Einschränkungen über Einschränkungen und gefühlt jedes Mal ein Dämpfer, wenn wir Licht am Ende des Tunnels zu sehen scheinen. Immer, wenn wir denken, jetzt geht es langsam aus der Corona-Krise heraus, kommt von irgendwoher eine weitere schlechte Nachricht. Wie sehr muss das gerade die treffen, die besonders unter dem Lockdown leiden? Familien mit schulpflichtigen Kindern, Geschäftstreibende, die ihren Laden nicht aufmachen dürfen, die Reisebranche und viele mehr. Trotz dieser Nachrichten bzw. gerade wegen dieser Nachrichten – gib niemals auf!

Gib niemals auf

In den letzten Wochen hat mich ein Vers besonders begleitet und ermutigt. Der Prophet Jeremia spricht uns Menschen eine großartige Verheißung von Gott aus: „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung“ (Jeremia 29, 11 LUT). 
 
Ich sehe viele Menschen, die hoffnungsloser werden, die aufgeben. Ich sehe aber auch sehr viele Menschen, die kreativ sind, etwas Neues anfangen, den Mut haben, nach vorne zu schauen und Wege zu gehen, auf denen sie noch nie gegangen sind. Das beginnt bei der Blumenhändlerin, die bei uns in der Straße wohnt und es schafft, ihren Laden allein durch Bestellungen und Abholungen über Wasser zu halten.
 
Vor ein paar Tagen waren wir wieder einmal spazieren. An einem Laden hing ein großes Schild, dass an dieser Stelle in den nächsten Tagen, also noch mitten im Lockdown, ein Restaurant eröffnen würde. Ich bewundere diesen Mut. Gib niemals auf – schau nach vorn!

Online-Gottesdienste

Da ist die Gemeinde, die seit Beginn der Pandemie ihre Online-Gottesdienste nicht nur begonnen, sondern immer weiter verbessert hat. Sie erreichten dadurch  mehr und mehr Leute weit über die Stadtgrenzen hinweg. Jetzt ist diese Gemeinde einen weiteren neuen Schritt gegangen. Sie hat in vielen Dörfern und kleinen Städten rund um Berlin kleine „Communitys“ (Gemeinschaften) gegründet. 
 
Die Menschen aus den Dörfern, die derzeit von den Online-Angeboten der Gemeinde profitieren, werden auch nach Corona nicht regelmäßig nach Berlin in den Gottesdienst kommen können. Aber kleine Gemeinschaften, wo Menschen ihre Wohnzimmer öffnen, Gemeinschaft haben und dann weiterhin die digitalen Gottesdienste anschauen, eröffnen ganz neue Horizonte. Also stärkt und coacht die Gemeinde Menschen, solche „Communitys“ aufzubauen. Die Gemeinde hat nicht aufgegeben. Sie ist neue Schritte gegangen. Gib nicht auf – zeigt sie uns damit! Schau nach vorne!
 
Ich bewundere diese Menschen, die erleben, Gott ist ein Gott, der Hoffnung schenken möchte, und den Mut haben, neue Schritte zu wagen.  Gott ist ein Gott, der versprochen hat, dass er uns auch durch Krisenzeiten tragen wird. Er hat Gedanken des Friedens und nicht des Leides für uns. Gibt niemals auf!
 

Lichtstreif am Horizont

In der Bibel wird von einem einfachen Mann, einem Mundschenk, berichtet, der mitten in einer existentiellen Krise des Volkes Israels von Gott berufen wird. Der Staat liegt am Boden, die Israeliten sind in Gefangenschaft in Babylonien. Dann ein Lichtstreif am Horizont. Der persische König Kyros wird Herrscher über das Land und somit auch über die Israeliten.
 
Er erlaubt es, dass Menschen wieder in ihre Heimat nach Jerusalem zurückdürfen – aber die Perspektive bleibt düster, denn die Gefangenschaft bleibt. Genau in dieser Zeit beruft Gott diesen Mundschenk namens Jeremia, der Menschen zusammensammelt, um die alte Stadtmauer wieder aufzubauen. Niemand weiß, wie es weiter geht, niemand weiß, ob die Regellungen so bleiben, wie sie gerade beschlossen wurden (klingt ein bisschen nach heute). Aber Jeremia verkündet klar und deutlich: „Der Gott des Himmels wird unser Vorhaben gelingen lassen. Wir tun nur, was er von uns möchte; darum werden wir mit dem Bau beginnen“ (Nehemia 2, 20 HfA).
 

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Ich weiß nicht, wie lange die Pandemie uns noch im Griff haben wird. Ich weiß nicht, wie lange der Blumenladen durchhält, ob das Restaurant ein Erfolg wird oder, ob die Communities auf Dauer bleiben werden. Aber was ich weiß: Ohne Hoffnung stirbt die Seele. Hoffnung ist mehr als ein Wunsch. Ich hoffe auf gutes Wetter bedeutet: Ich wünsche mir, dass es so ist.
 
Gott schenkt eine Hoffnung, die trägt, die ermutigt, die motiviert, die mich neue Wege beschreiten lässt, weil sie auf der Wahrheit gegründet ist: Gott hat die Kontrolle nicht aufgegeben. Es mag sein, dass die eine oder andere Hoffnung hier auf Erden keinen Bestand hat (das kann viele Gründe haben). Aber die eine große Hoffnung bleibt bestehen: Gott wird uns nie fallen lassen – weder heute, noch morgen, noch, wenn wir eines Tages zu ihm gehen.
 
Wenn du heute Hoffnung brauchst, für dich, für deine Familie, für dein Business, für etwas anderes, dann sprich mit Gott darüber. Bitte ihn, dir zu zeigen, wo du deine Hoffnung „auf Sand gebaut“ hast und wo seine Hoffnung zu finden ist. Bitte ihn, dass er dir seinen Plan für dein Leben zeigt – wo es hingehen soll, aber auch, was der nächste Schritt ist. Und selbst, wenn du fällst: Gib niemals auf! Lass dich von Gott aufheben, trösten und ausrüsten für einen weiteren nächsten Schritt!
 
Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de