Heil und Heilung
Kaum ein Thema ist so emotional und wird so kontrovers diskutiert, wie das Thema, „Jesus heilt“. Ich persönlich habe beides erlebt, dass ein christlicher Physiotherapeut für mich gebetet hat und mein Bandscheibenvorfall von einem Moment zum nächsten geheilt war, aber auch, dass ich trotz Gebets körperliche Beschwerden nicht losgeworden bin.
Woran ich auf jeden Fall glaube, ist, dass Gott aufrichtiges Gebet immer hört. Es kommt ihm nicht auf die Art an – vorformuliert oder frei gebetet -, nicht auf die Körperhaltung, nicht auf den Ort, nicht darauf, ob ich großartige Worte finde oder hilflos stammle.
Öffne dein Herz
Wenn ich mein Herz öffne und ehrlich bin, sind auch Gottes Ohren geöffnet. In Jakobus 5, 16 (NLB) heißt es: „Bekennt einander eure Schuld und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Das Gebet eines gerechten Menschen hat große Macht und kann viel bewirken.“
Ich kenne Gemeinden, die machen eine merkwürdige Doktrin aus diesem Satz, die besagt: „Wenn du deine Sünden bekennst, musst du körperlich gesund werden! Wenn du nicht gesund wirst, dann hast du also noch Sünde in deinem Leben!“
Was ich aus dieser Haltung positiv finde, ist, dass es gut ist, das Thema Schuld nicht unter den Tisch zu kehren unter dem Motto: Jesus ist ja für meine Schuld gestorben, ich kann tun und lassen, was ich will. Sünde im Leben bedeutet immer, dass ich – um es als Bild zu zeigen – einen Eimer Wasser in das Feuer meines Glaubens kippe.
Heilung
Sünde hat einen Effekt auch auf Christen, und es ist gut, sie sich vergeben zu lassen und sich so verändern zu lassen, dass wir resistenter werden, was die Verführung zur Sünde angeht! Und hier sind wir schon an dem Punkt.
Das Wort, das im Griechischen für „Heilung“ steht, kann beides bedeuten, körperliche Wiederherstellung, aber auch geistliche Heilung (Matthäus 13,15 u.a.), Heilung hat also zwei Bedeutungen, ebenso, wie der Begriff „krank“ in Jakobus 5, 14.
Gesundheit ist wichtig
Ich kann jeden Menschen verstehen, der körperliche Beschwerden hat und sich nach Genesung sehnt. Schon oft habe ich gebetet und für mich beten lassen, wenn ich Schmerzen hatte. Und gerade seit Corona hat sich verstärkt die Ansicht verbreitet, „Gesundheit“ wäre das Wichtigste im Leben.
Gesundheit ist mega wichtig, aber eben beide Aspekte. Körperliche Gesundheit ist großartig – viel wichtiger aber ist eine geistliche Gesundheit. Ich kann körperlich gesund sein und ein sinnloses Leben leben, das im Nichts endet.
Ich kann aber umgekehrt auch körperliche Beschwerden haben, und Gott täglich erleben, Freude ins Herz geschenkt bekommen, Sinn und eine Hoffnung auf eine Ewigkeit bei Gott! „Mir reicht es, wenn Gott mich im Himmel gesund macht“, hat der krebskranke Philipp Mickenbecker der „Real Life Guys“ kurz vor seinem Tod gesagt.
Er hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Gott hat ihn – gegen unsere Vernunft – nicht geheilt. Aber er konnte in einem Frieden sterben als junger Mann, den ich bewundere, denn er hat geistliche Heilung erlebt – und wusste sich in Gottes Willen, in Gottes Hand und in Gottes (Zeit-)Plan sicher geborgen.
Vielleicht konnte er sein Leben trotz alles Einschränkungen deshalb mehr genießen, als manch gesunder Mensch, den ich kenne. Heil oder Heilung. Beides ist wichtig, geistliches Heil ist essenziell.
Ich lade dich ein, genau zu tun, was der Jakobusbrief sagt: Bitte Gott, dir deine Schuld zu vergeben und bitte ihn, dich zu heilen, als erstes innerlich, dann auch äußerlich.
Sei gesegnet!
„Die Heilung des Körpers ist nur etwas auf Zeit, die Heilung der Seele ist für die Ewigkeit“ (Max Lucado).
Jürgens Gedanken täglich aufs Handy? Abonniere meinen Telegram-Kanal: https://t.me/juergensgedanken
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de
