Hinausblicken aus dem Fenster auf eine Häuserwand

Krisen verändern

Unser Leben ist leider nicht frei von Krisen. Krisen können uns ganz persönlich treffen, aber auch große Krisen, wie die Corona-Pandemie verschonen Christen leider nicht. Krisen verändern uns – ganz klar. Sollte die Pandemie irgendwann vorüber sein und uns so in die Lage versetzen, wieder freier zu leben, uneingeschränkt Besuche zu empfangen und andere zu besuchen, die Kinder wieder in die Schule zu schicken, Hobbys auszuleben, zu reisen und vieles mehr, so werden wir dennoch nicht mehr die Gleichen sein, die wir vor der Krise waren.

Krisen können das Leben von Menschen schütteln, wahrhaft auf den Kopf stellen. Krisen führen manche Menschen in tiefe Depressionen, von denen es schwer ist, sich wieder zu erholen. Es gibt aber auch Menschen, die gestärkt aus Krisenzeiten hervorgehen. Es kann mich stärker, mutiger und selbstbewusster machen, wenn ich nach einer Krise zurückschaue und sehe, dass mich die Krise nicht kleinbekommen hat.

Wie können Krisen meinen Glauben stärken?

Eine Krise kann zudem meinen Glauben stärken, meine Beziehung zu Gott intensivieren. Wenn ich erlebe, dass Gott auch in der Krise treu ist, wird nicht nur die Krise mein Leben verändern, sondern im Positiven auch diese Erfahrung von Gottes Gegenwart und Gottes Treue. Wie kann das geschehen, dass ich durch eine Krise komme mit gestärktem Glauben, tieferer Hoffnung und größerer Liebe?

Paulus schreibt in Römer 8: „Ich bin zutiefst überzeugt: Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen!“ (Römer 8, 28 BB). Paulus hat selbst tiefe Krisen erlebt, Krisen, die bis an seine Existenz gingen. Er wurde verlacht, geschlagen, eingesperrt und gesteinigt. Und dennoch wusste er um die Liebe Gottes, die gilt!

Es lohnt sich, die ganze Passage zu lesen und näher zu betrachten. Paulus schreibt: „Ich bin zutiefst überzeugt: Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen – nicht der Tod und auch nicht das Leben, keine Engel und keine weltlichen Mächte, nichts Gegenwärtiges und nichts Zukünftiges und auch keine andere gottfeindliche Kraft. Nichts Über- oder Unterirdisches und auch nicht irgendetwas anderes, das Gott geschaffen hat, nichts von alledem kann uns von der Liebe Gottes trennen. In Christus Jesus, unserem Herrn, hat Gott uns diese Liebe geschenkt.“ (Römer 8, 38-39 BB)

Paulus nutzt eine interessante Aufzählung, um darauf hinzuweisen, dass es wirklich nichts, absolut nichts gibt, „das Gott geschaffen“ hat, was einen Menschen von Gottes Liebe trennt – es ist immer beides, das Gute, wie das Böse, das Weltliche, wie Übernatürliches, Dinge aus der Vergangenheit, wie Dinge der Gegenwart und der Zukunft. Gott ist größer als alles, deswegen kann uns nichts von seiner Liebe trennen.

Erstaunlich ist der erste Satz: „Ich bin zutiefst überzeugt!“ Paulus nutzt an dieser Stelle eine eher unübliche Verbform (Perfekt passiv), die ausdrückt, dass er einst überzeugt wurde und auch überzeugt bleiben wird. Und genau dies sollte das Ziel für unseren Glauben sein: „Ich bin zutiefst überzeugt!“ – auch in der Krise, auch im Leid. 

Was braucht es also, damit du überzeugt wirst?

Vor unserem Vers schreibt Paulus darüber, dass Jesus uns so sehr liebt, dass er alles für uns aufgegeben hat und am Kreuz gestorben ist. Er starb, damit wir versöhnt mit Gott leben dürfen. So sehr liebt Gott dich und mich.

Leid mag dich erschüttern, die Last von Verlust und Trauer mögen auf deiner Seele liegen – so geht es vielen im Moment, du magst unsicher sein, wie es weiter geht in der Zukunft. Aber bei alldem, kannst du zutiefst überzeugt sein, dass dich nichts von Gottes Liebe trennen kann und wird! Weil Jesus seine Liebe uns durch sein Leiden am Kreuz bewiesen hat, kann unser Leid uns nicht von seiner Liebe trennen.

Uns wurde nicht versprochen, dass wir vor Krisen verschont bleiben würden oder vor Versuchungen oder Leid. Was uns versprochen wurde, ist der Sieg über Leid und Tod. Deswegen: Halte fest an Gottes Versprechen. Was mir in Krisenzeiten hilft, ist, auf das zu schauen, was Jesus für mich getan hat. Was du tun kannst, ist, die Augen zu schließen und auf das Kreuz Jesu zu schauen – und zu beten: 

„Guter Gott, in Jesus sehe ich, was für eine Liebe du zu mir hast! Ich bitte dich, während ich innerlich auf das Kreuz schaue, mich mit dieser Liebe zu erfüllen. Bitte hilf mir so zu glauben, wie Paulus geglaubt hat – und daran festzuhalten, dass mich nichts, aber auch rein gar nichts von deiner Liebe trennen kann! Danke, dass du das tun wirst. AMEN“

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de