Mensch mit erhobenen Händen

Gott spricht

Ich war Anfang 20, gerade mitten in einer Lebenskrise und hatte vom Glauben noch absolut keine Ahnung. Irgendwann saß ich wieder einmal am Boden zerstört im Bus, als ich ein Mädel entdeckte, die ich aus dem Studium kannte. „Auf die habe ich jetzt so gar keine Lust“, dachte ich mir noch und wollte mich wegdrehen.
Aber sie hatte mich schon entdeckt, schaute scheu herüber, dann wieder weg, dann wieder zu mir. Einen Moment später stand sie auf und kam zu mir herüber. „Was wird das jetzt?“, dachte ich noch, als sie mich ziemlich schüchtern ansprach. Ich habe die Worte noch im Kopf, als wäre es gestern gewesen:

„Vielleicht hältst du mich für verrückt, aber ich habe den Eindruck, dass Gott mir gesagt hätte, ich solle für dich beten und dich einladen!“ Die Frau kam aus keiner Sekte, und ihre Worte kamen von Herzen und waren ernst gemeint. Sie weiß es wahrscheinlich gar nicht, aber sie hat einen enormen Anteil daran, dass ich heute noch als Christ lebe. Denn sie hat wirklich für mich gebetet, und sie hat mich mit in meine allererste Gemeinde geschleppt.

Auf wen verlassen wir uns?

Warum? Weil sie darauf gehört hat, als Gott zu ihr sprach. Wenn ich mich mit anderen Christen unterhalte, dann merke ich schnell, dass es nicht viele Menschen gibt, die damit rechnen, dass Gott mit ihnen persönlich spricht. Sie verlassen sich nur darauf, was Prediger sagen oder was sie in Büchern lesen.

Gegen Ende seines Wirkens hier auf Erden hat Jesus zu seinen Jüngern gesagt: „Ich hätte euch noch so vieles zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Doch wenn der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Er wird nicht seine eigenen Anschauungen vertreten, sondern wird euch sagen, was er gehört hat. Er wird euch von dem erzählen, was kommt“ (Johannes 16, 12-13 HfA).

Die Menschen, mit denen Jesus sprach, waren Freunde, die ihn drei Jahre lang begleitet hatten – Tag und Nacht. Man könnte denken, Jesus hätte sie alles gelehrt, aber er sagt, er hätte ihnen noch mehr zu sagen, denn immer wieder sind wir Menschen mit neuen Situationen im Leben konfrontiert.

Heiliger Geist

Deshalb hat Gott uns den Heiligen Geist gegeben. Mit ihm können wir Gott sprechen hören, auch, wenn er nicht physisch vor uns steht. Das klingt vielleicht merkwürdig in deinen Ohren, aber durch den Heiligen Geist möchte Gott in dein Leben sprechen, in jede Situation, die du zu bestehen hast – eins zu eins.

Er möchte dich Schritt für Schritt zu den guten Dingen führen, die er für dich bereit hat. Wenn du Gott darum bittest, wird er dich mit seinem Geist erfüllen, wird sein Geist Raum in dir einnehmen (siehe Lukas 11, 13).

Gott spricht durch Prediger, durch Bücher, durch Blogs – aber auch jeden Tag zu jedem einzelnen, der ihn darum bittet. Die Frage ist: Bist du bereit zu hören?

Gebet:

Vater im Himmel, ich möchte gerne vom Heiligen Geist geführt werden. Ich glaube, dass Du zu mir persönlich sprichst, und ich möchte wissen, was Du zu sagen hast. AMEN!

Sei gesegnet!

„Wenn wir horchen, spricht Gott. Wenn wir gehorchen, handelt Gott“ (Bianca Bleier).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de