Ein Mensch im Meer

Eine gute Zeit

Für die Herbstferien plane ich ein paar Tage Vater-Sohn-Urlaub. Ich mache mir jetzt schon ziemlich viele Gedanken über diese Zeit: Wollen wir wegfahren oder in Berlin bleiben? Wo soll es hingehen? Was können wir in den gemeinsamen Tagen zusammen machen? Ich denke und plane, weil es mir nicht nur um mich geht, sondern, weil ich meinen Sohn liebe und möchte, dass es ihm gut geht und er eine gute Zeit hat.

Pubertät

Leider ist das bei einem pubertierenden Jugendlichen gar nicht so einfach. „Dazu habe ich keinen Bock!“ oder „Und was habe ich davon?“ gehören seit einiger Zeit ebenso zu den Standardsätzen, wie „Ist doch voll langweilig!“

Ich gebe zu, dass ich mit diesen Auswirkungen der Pubertät nicht immer gut klarkomme, sondern, dass ich schon ab und zu verletzt bin. Ich plane etwas, denke, dass es echt schön werden könnte und bekomme eine mega Abfuhr.

Aber diese Phase gehört ja nun einmal zum Leben dazu, und mein Sohn wird sie ebenso überstehen, wie ich. Sie hält mir zudem einen Spiegel vor, denn, wenn ich ehrlich bin, dann verhalte ich mich Gott gegenüber manchmal genauso pubertär.

Gottes Zusagen

Wenn ich Gottes Zusagen in der Bibel mit meinen Ansichten über das Leben vergleiche, dann sehe ich, dass sie eigentlich kompatibel sein müssten, es aber nicht unbedingt sind. Gott verspricht zum Beispiel in Jeremia 29,11 (NLB): „Denn ich weiß genau, welche Pläne ich für euch gefasst habe‹, spricht der HERR. ›Mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung‹.“

Gott macht sich Gedanken über unser Leben. Er möchte, dass es uns gut geht und möchte uns alles dafür schenken, dass wir unser Leben genießen können. Ich bin aber immer wieder unzufrieden und schiele zu dem, was andere haben oder wie andere leben, weil ich meine, dass ich glücklicher wäre in meinem Leben, wenn ich mehr hätte oder anders leben würde.

Zweifel und Erwartung

Ich erwarte ein ganzes Stück von meinem Sohn, dass er dankbar annimmt, was ich ihm biete, weil ich mir echt Gedanken mache, was ihm guttut und ihm Spaß macht, gleichzeitig aber zweifle ich an, dass Gott den Überblick über mein Leben hat.

Zufrieden zu sein bedeutet nicht, dass ich nicht danach streben soll, sich Dinge zum Positiven verändern oder dass ich nicht hoffen soll, dass Gott noch mehr mit mir und meinem Leben vorhat. Es bedeutet aber, dass ich lerne, Gott zu vertrauen.

Vertrauen

Wenn Gott mich liebt (und davon gehe ich aus, wenn er sogar seinen Sohn für mich geopfert hat), wenn er einen guten Plan für mein Leben hat (das verspricht er an vielen Stellen in der Bibel), dann wäre es die richtige Antwort darauf, ihm zu vertrauen, dass er es auch gut macht (immerhin ist er Gott).

Gott zu vertrauen bedeutet, dass ich wirklich glaube, dass er mein Bestes im Sinn hat, wenn er mir nicht das gibt, was ich will – und dass er mir etwas Besseres geben wird, als das, was ich mir anfangs gewünscht habe.

Ich habe gelernt, dass ich, da sich die Welt wahrscheinlich nicht ändern wird, meine Einstellung zu meinen Umständen ändern muss – ich muss meine Einstellung und meine Erwartungen ändern. Und es war ein großer Durchbruch für mich, als ich entdeckte, dass Gott möchte, dass ich große Erwartungen an ihn habe. Er möchte, dass ich meine ganze Hoffnung auf ihn setze und meinen Glauben daran ausübe, dass er große Dinge in meinem Leben tun wird.

Vielleicht ist das dann die Reife-Stufe, die nach meiner geistlichen Pubertät kommt. Und, bist du auch in deiner geistlichen Pubertät?

Sei gesegnet!

„Gott erwartet nicht, dass wir Ihn verstehen, sondern dass wir Ihm vertrauen“ (Detlev Fleischhammel).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de