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Zur Kirche bekennen

In Deutschland gehören Christen eher einer Minderheit an. Bei unseren Freunden in Florida ist das anders. Wer hier etwas zählen möchte, muss sich zur Kirche bekennen. Das geht so weit, dass die Wahlen eines neuen Präsidenten oft mit der Frage zusammenhängen, wer der bessere Christ sei. Für uns unvorstellbar.

Also gehört für einen Großteil der Menschen, die wir zum Beispiel in Florida kennen, der Kirchgang zum Leben dazu, wie das Zähneputzen. Gestern saßen wir in einem sehr gut gefüllten Ostergottesdienst einer eher traditionellen Gemeinde in der Nähe von Orlando.

Osterbotschaft

Pastor Tim Grosshans, dem man locker zutrauen hätte können, dass er eigentlich schon in Rente hätte sein können, predigte eine großartige Osterbotschaft. Er sprach davon, was damals beim ersten Ostern geschah, erzählte, dass die Beweislage so erdrückend wäre, dass gar keine andere Möglichkeit bestünde, als dass Jesus wirklich von den Toten auferstanden war, und dann wurde er sehr persönlich.

Er berichtete nämlich davon, wie er selbst Christ wurde. Typisch wuchs er für den Süden der USA, christlich sozialisiert auf, ging sein Leben lang in die Kirche, in die Kinderstunde und später in den Jugendkreis. Der christliche Glaube war einfach Teil seines Lebens.

An einem Tag nach einer Veranstaltung lud ihn sein Jugendpastor in sein Büro auf eine Cola ein. Der jugendliche Tim setzte sich brav vor den Schreibtisch und hörte, was der Pastor ihm zu sagen hatte.

Was hindert dich?

Der fragte ihn: „Was hindert es dich eigentlich daran, Christ zu werden?“ Pastor Tim Grosshans erzählte sehr authentisch, wie sprachlos er damals als 15-Jähriger war. Er dachte doch immer, er gehöre dazu. Er war regelmäßig mit bei allen Veranstaltungen dabei, er ging in den Gottesdienst, er kannte die Bibel.

Aber er war eben doch nicht dabei. Grosshans zitierte den auferstandenen Jesus an dieser Stelle, der sagte: „Wer glaubt und sich taufen lässt, den wird Gott retten“ (Markus 16, 16 BB). Viele in der Gemeinde schauten ebenso irritiert drein, wie Tim Grosshans es beschrieb, dass er damals schaute.

Und dann erklärte er den Unterschied. Wenn er eine Ehe in der Gemeinde schließt, dann ist alles wunderbar geschmückt, der Bräutigam steht vorne am Altar und wartet. Irgendwann geht die Tür auf, und die Brautjungfern kommen. Dann die Blumenkinder und schließlich die Braut.

Ja zu Jesus?!

Im Raum herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Die Braut stellt sich neben ihren Bräutigam, und die Zeremonie beginnt. Irgendwann fragt der Pastor beide, Braut und Bräutigam, ob sie einander als Mann und Frau annehmen wollen.

Sie bekunden es vor Gott und den anwesenden Menschen mit ihrem „Ja!“. Dann und wirklich erst dann sind sie Mann und Frau vor Gott (und in den USA auch vor dem Gesetz). Und er endete eine Predigt mit der Frage an die Gemeinde. Hast du irgendwann in deinem Leben wirklich „ja“ zu Jesus gesagt?

Ein neuer Tag

Dann und wirklich erst dann würde Ostern für dich bedeuten, dass ein neues Leben, ein neuer Tag für dich angebrochen ist, so wie der Ostersonntag nach dem Karfreitag oder der Ostermontag nach dem Ostersonntag.

Das Alte liegt dann wirklich hinter dir, es ist Vergangenheit, denn ein neuer Tag hat in deinem Leben angefangen. Das Bild mit der Eheschließung hat mich persönlich bewegt, denn auch bei einem Paar ändert sich alles. Plötzlich sind sie Mann und Frau.

Das Leben als Single liegt hinter ihnen.

Meine Frage an dich heute lautet deswegen auch: Hast du jemals Ja zu Jesus gesagt? Und wenn nicht, was hindert dich eigentlich daran?

Nicht jeder, der sein Jawort zu Gott gibt, wird dann Pastor, aber für jeden beginnt ein neuer Tag, ein neues Leben, das in der Ewigkeit bei Gott endet.

Sei gesegnet!

„Christsein ist die Folge des Entschlusses, Christ zu werden“ (Peter Hahne).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

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