Herz

Enttäuschung

Gestern Abend war die Enttäuschung groß. Wir wollten unseren Sohn Joshua eine Drohne schenken, die er sich schon seit langem gewünscht hatte. Wir haben sie „refurbed“ gekauft, also von einer Firma, die gebrauchte und generalüberholte Elektronik-Dinge verkauft. Die Drohne sollte in einem „sehr guten“ Zustand sein, man sollte also kaum Gebrauchsspuren sehen.

Drohne

Als Joshua die Drohne auspackte, nahm er es zuerst tapfer hin, dass auf der Fernbedienung alle Markierungen bereits so abgerubbelt waren, dass man sie kaum noch erkennen konnte. Aber als er erkennen musste, dass Anschlusskabel fehlen, sodass er die Drohne gar nicht benutzen konnte, war der Abend ein ganzes Stück für ihn gelaufen.

Versprechen

Er kämpfte so tapfer, aber ich kann seine Enttäuschung absolut verstehen. Die Firma, die diese Drohne verkauft hatte, hatte ein Versprechen gegeben, dass sie nicht gehalten hat. Da tröstet es wenig, wenn Papa verspricht, er würde sich sofort darum kümmern …

Bei Gott ist es oft genau umgekehrt. Der letzte Satz in der Weihnachtsgeschichte von Lukas 2 lautet: „Es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte“ (Lukas 2,20 HfA). Wenn Gott etwas zusagt, etwas verspricht, dann hält er es immer.

David

Er hat dem Hirtenjungen David versprochen, er würde König werden. Und auch, wenn dies nicht nach dem Wunsch-Zeitplan von David geschah, so war Gott dennoch treu und führte ihn durch alle Unwägbarkeiten, bis David auf dem Thron saß.

Josef

Gott erfüllte die Träume, die er Josef geschenkt hatte, auch, wenn die Umwege für den jungen Mann beschwerlich waren und oft hoffnungslos aussahen. Gott beschenkte Abraham und Sarah mit einem Kind, obwohl sie eigentlich zu alt waren.

Jesus

Und Gott sandte seinen Sohn auf die Erde, den Retter, den König. Die Menschen mussten lange warten zwischen dem Versprechen und Weihnachten, aber Gott hielt genau, was er versprach. Und auch die Hirten fanden, was Gott ihnen zugesagt hatte.

Das Problem bei Gott ist, dass wir oft nicht auf das hören, was Gott zusagt, sondern es so interpretieren, wie wir es gerne wünschen. Viele Menschen damals waren enttäuscht von Jesus, weil sie dachten (!), Gott würde einen mächtigen Kriegsherren schicken, der das Volk von den Ketten der Römer befreit. Aber Gott hatte einen Friedefürsten versprochen.

Freiheit

Freiheit in Gottes Augen war eine Freiheit, die anders war, als die Freiheit, an die die Menschen gedacht hatten – auch, wenn die Freiheit von Gott viel mehr wert ist, als die, die sich Menschen gewünscht hätten.

Und so ist es in vielen Bereichen in unserem Glauben. Gott hat mir nie Reichtum versprochen, nie, dass ich ohne Probleme durchs Leben gehe, nie, dass meine Kinder ohne Probleme durch die Pubertät kommen (schade eigentlich), nie, dass ich nie krank werde und auch nie, dass ich diese Erde hier nicht irgendwann verlassen muss.

Erfülltes Leben

Wenn ich denke, ein erfülltes Leben wäre ein Leben, in dem es nur nach meiner Nase geht, in dem es keine Hügel und keine Täler gibt, in der Gesundheit die Hauptsache ist und in der ich ewiges Leben sofort erlange, ohne einst zu sterben, dann werde ich vom Glauben sehr enttäuscht sein.

Es mag sein, dass Gott wenig Last auf meinen Schultern zulässt, aber wichtiger ist sein Versprechen, dass er darauf achtet, dass ich alle Lasten tragen kann. Es mag sein, dass ich wenige Stürme erleben muss, aber wichtiger ist sein Versprechen, mir ein Leben zu schenken, dass ich genießen kann, selbst wenn die Stürme tosen.

Gott hält sein Versprechen.

Wenn er dir etwas zusagt, dann wird er es halten. Wenn wir lernen mehr auf Gott zu hören und weniger auf unsere Wünsche, dann werden wir auch erleben, dass Gott uns alles gibt, um unser Leben genießen zu können.

Und wenn du enttäuscht bist und denkst, bei Gott sitzt du nicht in der ersten Reihe, dann sprich mit ihm darüber, frage ihn doch einmal konkret, was er mit dir vorhat, wie er dein Leben reich machen will, was sich ändern kann und wie es sich ändern kann – und, was dein Part dafür ist.

Es kann sein, dass die Antwort dich erstaunt, aber es bleibt felsenfest bestehen: „Gott hält sein Versprechen!“

Sei gesegnet!

„Gott hält sein Versprechen. Sehen Sie selbst nach. In der Krippe. Er ist da. Sehen Sie selbst nach. Im Grab. Er ist nicht mehr dort“ (Max Lucado).

 

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de