Frau schaut aufs Meer

Telefon

Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als die Handys aufkamen. Es war ebenso aufregend, wie ungewohnt, dass man immer und überall erreichbar ist. Als ich Kind war, hatten wir zwar ein Telefon zu Hause, aber unterwegs musste man, wenn man dringend telefonieren musste, eine Telefonzelle suchen, die dann auch noch frei sein musste. Und dann ging das Kramen in der Tasche los, weil man 20 Pfennige zum Telefonieren brauchte. Heute hat so ziemlich jeder ein Mobiltelefon in der Tasche. Das klingelt immer und überall. Und wenn ich das Bedürfnis habe, jemanden etwas mitzuteilen, dann kann ich ihn jederzeit anrufen oder heutzutage sogar über einen Messenger-Dienst ein Bild schicken oder ein Videotelefonat führen.

Veränderung

Ein bisschen erinnert mich diese Veränderung der Technik an die Veränderung meiner Einstellung zum Gebet. Früher dachte ich, Gebet hieße, an einem bestimmten Ort, mit einer bestimmten Haltung und an bestimmten Zeiten bestimmte Worte zu sprechen.

Gebet wäre also quasi so, als bräuchte ich eine Telefonzelle. Die 20 Pfennige wären vielleicht das Ritual, das ich beim Gebet machen müsste, wie eine bestimmte Körperhaltung – und dann hätte ich eine gewisse Zeit, mit Gott zu sprechen. Und das Schild, das damals oft an Telefonzellen hing mit den Worten „Fasse dich kurz!“ gibt es bei Gott nicht!

Handy mit einer Flatrate

Gebet ist aber eher, ein Handy mit einer Flatrate, als eine Telefonzelle. „Betet unablässig“, so fordert uns die Bibel heraus (1. Thessalonicher 5, 17). Vielleicht denkst du jetzt: Wie soll das gehen. Ich kann mich doch nicht immer und überall hinsetzen oder hinknien und die Hände falten.

Das ist richtig. Aber wusstest du, dass Gott auch hört, wenn du leise oder in Gedanken mit ihm sprichst? Er ist immer und überall erreichbar. Kein Kleingeld ist nötig, keine Körperhaltung und kein Ritual. Wenn die Bibel sagt, dass wir „unablässig“ beten sollen, dann bedeutet das, dass wir immer offen sein sollen für eine Kommunikation mit Gott.

Wenn du das Gefühl hast, es hätte in deiner Hosentasche irgendein Geräusch gemacht oder es hätte vibriert, dann bist du wahrscheinlich, wie ich und schaust schnell auf dein Display, ob du eine Nachricht bekommen hast oder gerade jemand versucht, dich anzurufen.

Unablässig telefonieren

Wenn du nicht mehr weißt, was du einkaufen wolltest, Hilfe benötigst, etwas Lustiges erlebt hast, dann geht der Griff auch schnell in die Hosentasche, damit du jemanden anrufen und es ihm (oder ihr) erzählen kannst. Das ist quasi „unablässig“ telefonieren.

Gott hat das Gebet alles andere als kompliziert gemacht. Er hat immer ein offenes Ohr, freut sich über jede kleine und große Nachricht. Du kannst ihn anrufen, wenn du etwas Schönes gesehen hast oder in Not bist, einfach, weil du gerade an ihn gedacht hast oder, wenn du Rat benötigst.

Kultur von Gebet

Wenn du deine Kultur von Gebet änderst und das Gespräch mit Gott zu deinem Alltag dazu gehört, wie das Telefonieren oder Chatten, wirst du eine Freude erleben, die daraus resultiert, dass du mit Gott  „unablässig“  in Kontakt bist, der dich liebt! Bleib in Kontakt!

Gebet

Gott, hilf mir, meine Kultur von Gebet zu ändern und zeige mir Wege, wie ich Tag für Tag mit Dir genauso natürlich sprechen kann, wie ich das mit anderen, mit meinem Handy tue. Danke, dass Du immer und überall da bist in meinem Leben. AMEN.

Sei gesegnet!

„Beten ist Verweilen bei einem Freund“ (Teresa von Avila).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de