Regeln und Werte
Viele Menschen, mit denen ich rede, sehen im christlichen Glauben eine Art Aneinanderreihung von Regeln und Werten, mit denen versucht wird, ein gewisses Miteinander zu erreichen. Wenn sich alle an diese Regeln halten, dann funktioniert die Gesellschaft. Und je mehr man sich an die Regeln und Werte hält, desto mehr formt sich dann ein Charakter, der Gott gefällt. Das klingt furchtbar anstrengend und langweilig. Und es ist falsch! Sicherlich gibt es viele Verse in der Bibel, die davon sprechen, dass wir Gott „gehorsam“ sein sollen. Aber es ist wichtig, dass wir unsere Sichtweise und unsere Prägung mit der Sicht Gottes auf eine Ebene bringen und dass wir erkennen, dass seine Gnade geduldig ist.
Fest verwurzelt
Ein Text, der mir dabei mega geholfen hat das zu verstehen, steht im Epheserbrief. Da schreibt Paulus: „Ich bitte Gott, euch aus seinem unerschöpflichen Reichtum Kraft zu schenken, damit ihr durch seinen Geist innerlich stark werdet. Mein Gebet ist, dass Christus durch den Glauben in euch lebt. In seiner Liebe sollt ihr fest verwurzelt sein; auf sie sollt ihr bauen. Denn nur so könnt ihr mit allen anderen Christen das ganze Ausmaß seiner Liebe erfahren. Ja, ich bete, dass ihr diese Liebe immer tiefer versteht, die wir doch mit unserem Verstand niemals ganz fassen können. Dann werdet ihr auch immer mehr mit dem ganzen Reichtum des Lebens erfüllt sein, der bei Gott zu finden ist“ (Epheser 3, 16-19 HfA).
Wille und Gnade begegnen sich
Es geht Gott nicht darum, eine Armee von hörigen Glaubenssoldaten aufzubauen, die blind seinen Befehlen gehorcht. Wenn wir verstehen, welche Liebe Gott für uns hat, dann werden wir sehen, dass sein Gesetz keine Liste von endlosen, nicht erreichbaren Regeln ist, sondern, wir werden verstehen, dass Gott einen großartigen Plan für unser Leben hat, der alle unsere Pläne übersteigt, und, dass wir ihm vertrauen können.
Eine junge Christin hat das einmal so formuliert: „Als ich zu Christus kam, begegneten sich Wille und Gnade von Angesicht zu Angesicht. Mein Wille begegnete seiner Gnade. Hartnäckig und widerspenstig war mein Wille; seine Gnade stand geduldig da, die Hände in Barmherzigkeit ausgestreckt und die Arme weit geöffnet in Liebe.“
Vertrauenswachstum
Gott weiß alles. Er kennt dich und mich durch und durch. Wenn wir anfangen zu begreifen, dass Gottes Plan für dein und mein Leben geprägt ist von seiner unfassbaren, leidenschaftlichen Liebe und, dass er auch bei uns geduldig mit offenen Händen wartet und seine Hände ausstreckt, dann wird unser Vertrauen zu ihm automatisch wachsen.
Und umso mehr unser Vertrauen wächst, desto mehr wächst auch unser Glaube. Und je mehr Glaube und Vertrauen wachsen, desto mehr werden wir tun, was Gott sagt, – nicht aus blindem Gehorsam heraus, sondern, weil wir tief verinnerlicht haben, dass es gut für unser Leben und die Menschen um uns herum ist, wenn wir es tun. Eben weil Gott uns bedingungslos liebt und es gut mit uns meint.
Vertraust du Gott in jedem Bereich deines Lebens? Spiegelt sich dieses Vertrauen dadurch wider, dass du tust, was er sagt?
Gebet
Herr, ich glaube ja, aber hilf mir, dir mehr zu vertrauen. Hilf mir, deine Liebe und Gnade besser zu verstehen. Hilf mir, in Liebe und Gehorsam zu antworten. In Jesu Namen. Amen!
Sei gesegnet!
„Unter dem Gesetz arbeitet ein Mensch, um von Gott angenommen zu werden. Unter der Gnade dient ein Mensch, weil er bereits von Gott angenommen ist!“ (Bob George).
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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de