Zwei Männer reichen sich die Hand

Schwere Hausaufgabe – Welt verändern

„Das Glücksprinzip“ – so heißt ein Film, den ich mit meinen 6. Klassen jedes Jahr schaue. Er handelt von dem 11-jährigen Jungen Trevor, der zusammen mit seiner Schulklasse eine schwere Hausaufgabe bekommt.

Der neue Lehrer – Mr. Simonet – leitet diese mit den Worten ein: „Ja, es gibt eine Welt da draußen. Selbst, wenn ihr euch entschließen solltet, nichts damit zu tun haben zu wollen, wird sie euch voll erwischen.“ Und er fragt: „Worin liegt für euch die Bedeutung der Welt?“

Betretendes Schweigen.

Und dann zeigt er den Schülern auf, in welcher Lebensperspektive sie im Verhältnis zur Welt sind: „So sieht es aus für euch: Ihr dürft nicht fahren, ihr dürft nicht wählen, ihr dürft noch nicht einmal zur Toilette gehen, ohne dass ich euch die Erlaubnis dafür gebe. Ihr steckt fest, hier in der siebenten Klasse. Aber nicht für immer!“

Eines Tages, so sagt Mr. Simonet, würden die Kids die Schule verlassen dürfen und in die „Freiheit“ gehen. „Aber was ist an dem Tag, an dem ihr frei seid – und ihr seid nicht fertig? Ihr seid nicht vorbereitet?  Und was ist, wenn ihr euch dann umseht und euch nicht gefällt, wie die Welt ist? Was ist, wenn sie nur eine wahnsinnige Enttäuschung ist?“

Ein Schüler ruft in die Klasse: „Dann stehen wir doof da!“ 

Und Mr. Simonet antwortet: „Es sei denn, ihr nehmt all das, was euch an dieser Welt nicht gefällt, und ihr wirbelt es vollkommen durcheinander, bis es auf den Arsch fällt! Damit anfangen könnt ihr schon heute!“

Und nun gibt Mr. Simonet der Klasse diese schwierige Hausaufgabe: „Überlegt euch, wie ihr unsere Welt verändern könnt – und setzt es in die Tat um!“

Ein Stück besser machen

Dieser Gedanke begeistert mich jedes Mal, wenn ich diesen Film zeige. Über die Welt, wie sie ist, zu schimpfen, ist einfach, aber sich darüber Gedanken zu machen, wie man sie besser machen könnte – und das dann auch noch in die Tat umzusetzen, ist grandios. 

Ich würde gerne auf der Kanzel stehen und das uns Christen zurufen. „Unsere Aufgabe ist es nicht, über die Welt zu schimpfen oder aufzuzeigen, was alles nicht in Ordnung ist. Unsere Aufgabe ist es, die Welt ein Stück besser zu machen!“

Ja, nichts weniger, als das. Als Gott mit seinem Volk (wieder einmal – möchte ich fast sagen) absolut unzufrieden war, weil die Menschen sich (wie so oft) von ihrem Egoismus und ihrer Selbstsucht haben treiben lassen, lässt er ihnen durch den Propheten Jesaja sagen: „Lernt wieder, Gutes zu tun! Sorgt für Recht und Gerechtigkeit“ (Jesaja 1, 17 HfA).

Gutes tun

Das ist dieselbe Aufgabe, vor der Trevor mit seiner ganzen Klasse steht, denn wenn ich anfange, wieder Gutes zu tun, dann verändere ich die Welt. Wenn ich anfange, Gottes Liebe zu leben – nicht nur, indem ich mich von ihr erfüllen lasse, sondern, indem ich sie wirklich lebe und weitergebe an meine Nächsten – dann ist es fast ein Naturgesetz, dass sich mein Umfeld positiv verändern wird. 

„Das Glücksprinzip“ geht davon aus, wenn ein Mensch nur drei Menschen Licht ins Leben bringt und diese das dann wieder drei Menschen weitergeben, es schnell zu einer globalen Bewegung wird. Kann das gelingen? Trevor denkt im Film, er scheitert – aber er tut es absolut nicht. Er verändert im Film sein Umfeld. 

Und so wird es auch bei uns sein. Wenn wir uns vornehmen, die Welt ein Stück besser zu verlassen, als wir sie vorgefunden haben (so hat es der Gründer der Weltpfadfinderbewegung Lord Baden Powell einmal gesagt), dann wird das die Welt erhellen. 

Und Licht braucht unsere dunkle Welt absolut – ebenso, wie vor fast 2000 Jahren, als Jesus sagte: „Ich bin das Licht der Welt!“ (Johannes 12, 46).

Verändere die Welt. Fange heute damit an und sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de