Ordner 2023

Erinnerungen

Schon wieder ist das Jahr vorbei. Als wir zu Weihnachten mit meinen Schwiegereltern zusammen saßen, kamen diese auf die Idee, sie wollten sich gerne ein paar alte Kinderbilder anschauen. Früher musste dafür aufwendig der Dia-Projektor aufgebaut werden und die Leinwand. Heute nimmt man das Smartphone und schiebt die Bilder einfach auf den Fernseher.

Ich liebe es, in Erinnerungen zu schwelgen. Und es erstaunt mich immer wieder, wie gerade unsere Kinder sich in einem Jahr verändert haben. Ja, ich werde auch immer grauer – die Jugend ist lange vorbei -, trage seit Monaten jetzt permanent eine Brille. Ich bin älter geworden.

Aber bei Kindern ist die Entwicklung viel mehr zu sehen. Im letzten Winter war unser Sohn Joshua noch voll und ganz Kind. In diesem Jahr hat das böse „P-Wort“ voll zugeschlagen. Du weißt nicht, was ich meine? Die Pubertät.

Letztes Jahr war unsere Tochter Sarah auch noch voll Kind – in diesem Jahr ist sie immer mehr zur kleinen Dame herangewachsen.

Geistiges Wachstum

Solche Rückblicke sind schön und lehrreich. Aber sie machen mich auch ein Stück unruhig, denn eigentlich müsste ich mich selbst fragen: Bist du auch gewachsen im vergangenen Jahr? Ich meine nicht Körper-umfänglich. Ich spreche vom geistlichen Wachstum.

Die Bibel fordert uns auf, das zu tun. So schreibt der Apostel Paulus: „Stattdessen lasst uns in Liebe an der Wahrheit festhalten und in jeder Hinsicht Christus ähnlicher werden, der das Haupt seines Leibes – der Gemeinde – ist“ (Epheser 4, 15 HfA).
Früher hat mich ein solcher Vers immer unter Druck gesetzt. Ich wollte doch besser werden, Jesus ähnlicher. Und wenn das nicht geklappt hat, dann hätte ich mich nicht genügend angestrengt, so dachte ich.

Das mag in bestimmten Bereichen so sein. Ich entwickle nicht mehr Muskeln, wenn ich nicht trainiere. Aber wenn ich mir meine Kinder anschaue, dann sehe ich, dass sie eigentlich fast von alleine wachsen. Wodurch? Durch Erfahrungen, durch gute Lehrer, durch Vorbilder, durch das Leben.

Erfahrungen nutzen

Auch wir machen jeden Tag unsere Erfahrungen, auch uns prägt unser Alltag – wenn wir die Chance nutzen, dann können wir genau diese Erfahrungen nutzen, um geistlich zu wachsen. Wenn etwas gut läuft, dann sollte ich das im Herzen behalten, denn es prägt mich zum Guten – zum Beispiel eine Gebetserhörung, eine Erfahrung oder Berührung mit Gott. Wenn etwas nicht gut läuft und ich vielleicht verletzt wurde, dann kann mir das auch dienen, indem ich es ans Kreuz bringe. Ich schaue mir noch einmal an, was passiert ist und lege es dann Jesus bewusst vor die Füße. Das hat zwei Effekte: Ich werde die (große oder kleine) Last los und kann leichter durch mein Leben gehen.

Ich lerne aber auch automatisch aus der Situation – zum Beispiel mehr auf Gott zu hören, als auf meinen Bauch oder weiser zu reagieren oder Warnzeichen eher zu sehen.

Kinder haben den Vorteil, dass sie zur Schule gehen. Hier lernen sie, hier machen sie aber auch genau diese Erfahrungen (wenn es eine gute Schule ist). Wir nutzen leider oft nicht solche Chancen, obwohl gute Bibelstunden, Kleingruppen oder Mentoring-Gespräche uns dabei helfen würden.

Und natürlich – ich weiß, ich wiederhole mich – eine gute, regelmäßige Zeit mit Gott. Ich möchte dich ermutigen, auch eine persönliche Rückschau zu machen. Vielleicht kramst du auch alte Bilder – aber von dir selber – heraus und schaust, was im vergangenen Jahr alles passiert ist.

Und dann bleibt die Frage: Bist du gewachsen? Bist du geistlich vorangekommen und Jesus ein Stück ähnlicher geworden? Wenn nicht, woran lag es? Wenn doch, Gratulation. Weiter so!

Sei gesegnet!

„Unser geistliches Wachstum als Christen ist wichtiger als unsere berufliche Fortbildung als Klempner, Sachbearbeiter oder Software-Entwickler“ (Brennan Manning).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de