ausgestreckte Hand
 
 

Berührung

„Jesus, berühre mich, hole mich ab, öffne die Tür für mich, nimm mich an deiner Hand, entführe mich in deine Gegenwart. Jesus, ich spüre dich, strecke mich aus nach dir, berühre dich und mein Herz brennt von Neuem nur für dich in deiner Gegenwart.“ So heißt es in einem Lobpreislied von Albert Frey. 15 Jahre ist es her, dass dieses Lied veröffentlicht wurde, – und unzählige Male habe ich es voller Inbrunst mitgesungen.

Eine Berührung von Jesus kann alles verändern. Menschen werden heil an Leib und Seele. Menschen erleben, wie Gott sie freispricht, wie Schuld von ihnen abfällt, wie sie von Bindungen und Süchten erlöst werden.

Beobachter

Manchmal bedeutet eine Berührung von Jesus auch „nur“, dass Menschen spüren, wie sehr sie von Gott geliebt werden, wie wertvoll sie sind. Sie erleben Gottes Gegenwart und lassen sich in seine Arme fallen. Auch das verändert Menschen enorm.

Ich weiß nicht, warum nicht jedes Mal Wunder geschehen, wenn Menschen sich für Jesus öffnen. Ich weiß, dass es passiert, aber ich habe auch schon oft erlebt, dass es nicht geschieht. Aber einen Grund kenne ich, der mich selbst betrifft.

So manches Mal ging es mir so, dass ich in einer christlichen Veranstaltung war, dass ich allein oder mit Lobpreis machte, ja, sogar, dass ich gebetet habe, aber eigentlich war ich eher ein Beobachter von außen, als ein Teilnehmer.

Hindurchgehen

Wenn ich singe: „Öffne die Tür für mich“ und Jesus es tut, dann liegt es an mir, nicht nur zu schauen, sondern auch zu reagieren. Jesus macht die Tür auf, ich muss aber selbst hindurchgehen. Über die Jahrhunderte hinweg gab es immer Menschen, die standen dabei und Menschen, die erlebten. Das sieht man schon in vielen Geschichten, die es in die Bibel geschafft haben.

Die Frau, die seit 12 Jahren an Blutungen litt (Markus 5) war keine Beobachterin, die sich nah an Jesus drängte, um zu sehen, was für eine Macht er hatte. Sie war eine Frau, die sie erleben wollte. Obwohl sie als unrein galt, obwohl es hätte Konsequenzen für sie geben können, drängelte sie sich durch die Menge nach vorne, denn sie sagte sich: „Wenn ich nur seine Kleider berühre, werde ich gesund.“ (Vers 27 NLB).

Und sie tat es. Sie berührte sein Gewand. Sie sah die offene Tür und schritt hindurch. „Und im selben Augenblick hörte die Blutung auf, und sie spürte, dass sie geheilt war!“ (Vers 29 NLB). Sie erlebte nicht nur eine kurze Linderung, sie spürte, dass sie in diesem Moment der Berührung geheilt worden war.

Lässt du dich auf Jesus ein?

Bist du ein Beobachter, der von außen schaut, wer Jesus ist und was er alles vermag? Oder bist du jemand, der ich auf Jesus einlässt? Schaust du dir an, was Jesus im Leben anderer tun kann oder lässt du dich selbst darauf ein?

Andachten lesen, Bibel studieren, beten, Hände falten oder Hände heben beim Lobpreis sind gute Dinge, aber du kannst sie alle als Beobachter tun, ohne dein Herz zu öffnen, ohne dich daraus einzulassen, ohne, dass Jesus dich berührt.

Wenn du Jesus und seine Kraft erleben willst, dann musst du die Position des Beobachters verlassen. Du kannst unendlich viele Beweise von außen sehen, dass er lebt, dass er liebt, dass er Wunder tun kann, ohne auch nur eines zu erleben.

Beobachter oder Teilhaber? Denke einmal darüber nach und vor allem auch, warum du bist, was du bist (das ist vielleicht das schwierigste Unterfangen).

Sei gesegnet!

„Glauben heißt: Ich verlasse den Standort des Beobachters und vertraue mich der Botschaft Gottes an“ (Peter Strauch).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de