Anbetung – Bedrängnis

Spätestens als Jona im Bauch des Wales sitzt, wird er sich über seine Situation bewusst. Er muss einsehen, dass er alles falsch gemacht hat, dass er selbst schuld an der Misere ist, in der er steckt. Mitten in der Bedrängnis besinnt er sich und schreit in Anbetung zu dem Gott, vor dem er weggelaufen ist. Er weiß: Hilfe kommt nur von ihm. Und plötzlich verändert sich alles: 

Veränderung

Eben noch hat Jona über seine aussichtslose Situation geklagt, eben noch hat er eingesehen, dass die, die ihren Idolen, ihren Götzen folgen, Gottes Gnade verlassen, doch plötzlich beginnt Jonas Gebet sich zu verändern, von einer Position des Ausrastens hin zu einer Position der Anbetung: „Ich aber will dir Danklieder singen und dir meine Opfer darbringen. Was ich dir versprochen habe, das will ich erfüllen. Ja, der HERR allein kann retten!“ (Jona 2, 10 HfA), so spricht Jona.

Das sind ganz andere Töne, als nur einen Moment zuvor, wo Jona noch klagte, Gott würde ihn nicht mehr sehen, alles sei vorbei, und er wäre nur einen Schritt vom Totenreich entfernt. 

An seiner Situation hat sich erst einmal nichts geändert. Er ist immer noch im dunklen, stinkigen Bauch des Tieres, alles ist weiterhin aussichtslos. Aber Jonas Einstellung hat sich verändert. Jonas Fokus ist wieder bei Gott, er setzt sein Vertrauen auf Gott, und er betet Gott an.

Der Schlüssel ist Anbetung

Anbetung ist der Schlüssel für unser Gebetsleben. Jona verschiebt seine Perspektive. In Vers 4 spricht er davon, Gott hätte ihn verstoßen, in Vers 10 singt er ihm Lobpreislieder. Lobpreis und Anbetung sind Orte, an denen Gott mächtig wirkt, an denen Gott Menschen anrührt, Menschen heilt, Hoffnung schenkt.

Jona ist allein in dem Wal – er hat keine Lobpreis-Band dabei, keinen Video-Beamer und keine Lichtanlage. Vielleicht ist es zu eng in seiner Situation, die Hände zu heben oder sich hinzuknien. Dennoch weist er noch auf einen anderen Aspekt hin. 

Gemeinde, Kirche

In Vers 5 erwähnt er den Tempel – heute würden wir sagen, die Gemeinde oder Kirche. Jona hat Angst, diesen nie wieder sehen zu dürfen. Jona sagt nichts anderes als: „Sobald ich das hier überstanden habe, gehe ich zurück in die Gemeinde.“ Warum erwähnt er ihn in dieser Situation? Weil er aufzeigen möchte, wie wichtig die Gemeinde als Ort der Anbetung für uns ist.

Die Gemeinde ist der Ort, an dem ich sehen kann, wie Gott wirkt, wie Gott Menschen, die ihn anbeten, verändert, wie Gott Menschen freisetzt, Menschen heilt, Türen öffnet. Ich glaube, dass es gut und richtig ist, Teil einer Kirche, Teil einer Gemeinde zu sein, um gemeinsam Gott in Lobpreis und Anbetung Raum zu geben.

Die Gemeinde ist ein Ort, an dem sich die unterschiedlichsten Jonas treffen, um zu erleben, wie Gott Veränderung schafft, weil er dort angebetet wird. So sehr wir im Alltag immer versuchen, als die guten, perfekten, gestriegelten und gebügelten Bürger dazustehen, so sehr ist es wichtig, dass wir einen Ort haben, an dem wir ganz ehrlich sein können, an dem wir unsere Schwachstellen an die Oberfläche lassen, unsere Fehler, unsere Verletzungen – und sie Gott hinhalten.

Und Gemeinde sollte der Ort sein, an dem wir nicht weitere Verurteilung erfahren, nicht weitere Ablehnung oder weitere Verletzungen empfangen, sondern an dem viele Jonas vor den einen Gott treten, um Vergebung, Heilung, Auferbaung, Liebe und noch viel mehr empfangen, weil sie Gott anbeten. 

Mächtige Veränderung

Jona erlebt eine mächtige Veränderung – zuerst, was seinen Blick, seine Perspektiven angeht, dann aber ganz praktisch: „Da befahl der Herr dem Fisch, Jona am Meeresufer auszuspeien“ (Jona 2, 11 HfA). Gott ist ein Gott, der Wunder tut, Gott ist ein Gott, dem nichts unmöglich ist – und Gott ist ein Gott, der sich um dich kümmert, weil er dich liebt!

„Anbetung ist, wenn dir bewusst wird, dass du ohne Gottes Berührung immer noch stolpernd und leidend, bitter und zerbrochen durchs Leben gehen würdest“ (Max Lucado).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de