Saal

Komm, sag es allen weiter

Als ich junger Christ war, gab es einen alten „Kirchenschlager“, der gerne als „modernes Lied“ im Gottesdienst gesungen wurde. Gut, gegen Paul Gerhard war der Schlager wirklich modern, aber auf einen alten Gospel Mitte der 60er Jahre einen neuen Text zu packen, macht ein Lied nun auch nicht „neu“. Es geht um den Song: „Komm, sag es allen weiter“. Der Text lautet: „Komm sag es allen weiter. Ruf es in jedes Haus hinein. Komm sag es allen weiter. Gott selber lädt uns ein!“ Ich frage mich heute als älterer, netter Herr ein wenig: Warum haben wir das Lied eigentlich damals so gern, laut und nicht gerade schön geschmettert? Am besten noch zusammen mit dem geliebten Posaunenchor?

Vielleicht lag es an der Melodie, die vom Original „Go tell it one the mountain“ genommen wurde und sehr einschlägig ist. Am Text zumindest kann es kaum gelegen haben.

Weitersagen

Wir sagen alles Mögliche gerne weiter, wenn uns ein Film im Kino begeistert hat oder eine Show im Theater, wenn uns eine Methode beim Abnehmen geholfen hat, ebenso, wie, wenn wir ein gutes Restaurant entdeckt haben. Ja, selbst die besten Rabatt-Codes aus dem Internet geben wir gern weiter.

Aber, dass Gott den Menschen einlädt? Nun, das ist doch eher Privatsache, oder? Gestern habe ich mit einer Schulklasse die Rosenkranz-Basilika besucht, eine der am schönsten bemalten Kirchen in Berlin. Zwei Dinge sind mir aufgefallen:

Während wir mit einem Spiel den Kirchenraum entdeckten, waren einige Männer mit der Verstärker-Anlage zugange und probten den Sound für etwas. Kaum waren sie fertig, kam ein Mann auf uns zu und bot uns an, alles in der Kirche zu erklären. Er wäre Diakon im Hause und stünde für Fragen und Antworten gerne zur Verfügung.

Frohe Botschaft

Und eine zweite Sache war bemerkenswert. Für den Kontakt zu ihm bat er mich, einen Gemeindebrief mitzunehmen, dort würden wir seine E-Mail-Adresse finden. Ich las mir das kleine Heft später durch und entdeckte wenig Erstaunliches, nämlich, dass auch die katholische Kirche sparen muss.

Aber als Folge daraus wurde gezogen: Wir müssen uns wieder auf unsere Kernkompetenz besinnen, nämlich den Menschen die frohe Botschaft von Jesus zu bringen.

Weihnachten

Den Menschen die frohe Botschaft bringen, dass es einen Gott gibt, der sie liebt, dass es unsere eigene Entscheidung ist, warum wir ihn nicht erleben und dass Gott deswegen in Jesus eine Brücke zurück zu ihm geschlagen hat, darum geht es. Weihnachten ist der Beginn davon. Weihnachten wurde Gott Mensch.

Nachdem die Hirten das Kind wirklich in der Krippe gefunden hatten, erzählten sie allen Menschen davon: „Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war“ (Lukas 2, 17 LUT).

Missionare

Dabei ging es nicht nur darum, was sie erlebt und gesehen hatten, sondern, was das bedeuten würde. Sie breiteten das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war bedeutet, dass sie allen erzählten, dass ihnen der Heiland, der Retter geboren worden war.

Diese Hirten waren die ersten Missionare, keine bezahlten Profis, keine Kirchen-Angestellten, keine Pastoren oder Jugendmitarbeiter – es waren Menschen wie du und ich. Weniger noch, die Hirten waren Menschen, die andere eher mieden.

Aber das hielt sie nicht davon ab, allen von ihrer Weihnachtsfreude zu erzählen. Hab Mut und lass dich auch inspirieren, den Menschen zu sagen, dass es bei Weihnachten um mehr geht, als um Geschenke, Tannenbäume und Familientraditionen. Weihnachten hat der Himmel die Erde berührt, wurde Gott Mensch, um uns Menschen zu zeigen, dass Gott da ist, dass er sich kümmert, dass er bedingungslos liebt und dass er uns nahe sein will.

„Komm, sag es allen weiter!“

Sei gesegnet!

„Wo immer es in guter Weise möglich ist, will ich dem anderen, der mir begegnet, auch von der Ursache meiner Freude und Dankbarkeit weitersagen“ (Paul Deitenbeck).

 

 

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de