Füße im sprudelnden Wasser

Geschirrspüler

Wir haben liebe Freunde in den USA, die wir gerne besuchen. Wenn wir vor Ort sind, merken wir, dass wir uns in vielen Dingen sehr ähnlich sind, uns in anderen Dingen aber sehr unterscheiden. Bei einer Sache muss ich immer sehr schmunzeln.
Wenn ich in der Küche nach dem Essen helfen möchte, dann geht mein erster Gang zur Spüle, denn das Geschirr muss, bevor man es in den Geschirrspüler tut, erst einmal „vorgewaschen“ werden. Warum? Weil die Spülmaschine es sonst nicht schafft, das Geschirr sauberzumachen.

Ich würde meine Geschirrspülmaschine abschaffen, wenn ich das Geschirr vorher behandeln müsste, bevor ich es einsortiere. Was für eine Verschwendung von Zeit und Ressourcen. Eine Geschirrspülmaschine ist dazu da, dass man das schmutzige Geschirr hineinlegt und es dann sauer wieder herausholt und in den Schrank einsortieren kann.

Position in Jesus ist sicher

Wie gut, dass Jesus uns nicht so reinigt, wie die Spülmaschinen in den USA. Seine Sühne für unsere Sünde ist perfekt und vollkommen. Und unsere Position in ihm ist sicher. Wer die Vergebung annimmt und Jesus in sein Leben einlädt, der kann sich sicher sein, dass er von Gott angenommen wurde, verwandelt wurde.

Gott hat ihn adoptiert und zu seinem Kind gemacht. Aber ab diesem Punkt vermischen manche Menschen das neue Leben mit dem Leben vorher. Kurz vor seiner Verhaftung hat Jesus etwas getan, was mehr als nur eine praktische Geste war. Er kniete sich nieder und wusch vor dem Mahl seinen Freunden die Füße.

Noch etwas dazu tun?

Petrus wollte sich weigern, denn er fühlte sich nicht würdig. In der Bibel heißt es dann: „Petrus erwiderte: »Nie und nimmer sollst du mir die Füße waschen!« Jesus antwortete: »Wenn ich dich nicht wasche, gibt es für dich keine Gemeinschaft mit mir.«“ (Johannes 13, 8 BB).

Was meinte Jesus damit? Paulus schreibt doch: „Ich bin zutiefst überzeugt: Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen“ (Römer 8, 38 BB). Warum spricht Jesus dann so irritierende Worte?

Manche meinen, man müsse dem Werk von Jesus noch etwas dazutun. Du bist nur gerettet, du bist nur ein Kind Gottes, wenn du dies oder jenes leistest, dies oder jenes gibst oder dies oder jenes tust. Das ist dann so, wie mit der Spülmaschine, bei der ich neben dem Waschgang noch etwas tun muss.

Das meinte Jesus hier nicht. Er wäscht ja auch „nur“ die von den staubigen Straßen dreckigen Füße und nicht den ganzen Körper. Ein paar Verse später heißt es dann: „Jesus antwortete: »Wer gebadet hat, ist ganz rein. Er braucht sich später nur noch die Füße waschen zu lassen.«“ (Johannes 13, 10 BB).

Du kannst dir sicher sein

Wenn du Jesus in dein Leben eingeladen hast, dann kannst du dir sicher sein, dass du ein Kind Gottes bist. Darauf kannst du vertrauen und dein Leben bauen. Aber auch du und ich brauchen es, dass unsere Füße gewaschen werden. Gemeint sind die Dinge, die in unserem Leben täglich schieflaufen.

Dort, wo wir nicht tun, was Jesus uns sagt, dort, wo wir scheitern, bewusst sündigen oder auch nur in den Schlamassel hineinrutschen. Hier brauchen wir regelmäßige Reinigung, regelmäßig Vergebung. Und wer dies nicht zulässt, dass Gott ihm sein Scheitern abnimmt, seine schlechten Taten (oder auch nur seine Gedanken), der erlebt es nicht, frei zu werden.

Hören und vertrauen

Gott sieht uns nicht mehr als Sünder an, aber als seien Kinder, die ab und zu einen „Spülgang“ benötigen, weil Schuld und Sünde uns wieder befleckt haben. Wenn ich die Bibel von Deckel bis Deckel lese, dann wird mir eines klar. Es ist nicht so, dass ich mich um meinen Glauben kümmern muss. Gott kümmert sich um mich.

Ich muss es aber zulassen, muss mir vergeben lassen, immer wieder, muss mich lieben lassen, leiten lassen, trösten lassen und noch mehr. Und alles, was ich tun muss, ist, zu hören und zu vertrauen, es also zulassen, dass Jesus mir die Füße wäscht.

Sei gesegnet!

„Als ich den Schmutz von den Tellern wasche, erinnere ich mich daran, Gort meinen eigenen Schmutz vor die Füße zu legen“ (Bianca Bleier).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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