rote Würfel

Entscheidung für einen Bewerber

Stell dir einmal vor, du hättest eine wichtige Stelle zu besetzen und hättest mehr als einen Bewerber. Wie würdest du vorgehen? Wahrscheinlich würdest du die Bewerbung in Ruhe studieren, dir ein Bild von den Zeugnissen des Bewerbers machen und dann schauen, dass du einen Eindruck bei einem Vorstellungsgespräch bekommst.

Du würdest dann noch Dinge abwägen, wie die Frage, ob der Bewerber ins Team passt, was er für Referenzen hat und ob es etwas gibt, das ihn von dem oder den anderen abhebt. Und wenn du ein frommer Mensch bist, dann würdest du vielleicht am Ende noch beten und Gott bitten, dich bei deiner Entscheidung zu unterstützen.

Ein ganz anderer Weg

So zumindest – oder so ähnlich – würde ich versuchen, einen passenden Mitarbeiter zu finden. Vielleicht hat es etwas mit dem zu tun, was ich gestern erwähnte, als ich davon sprach, wie sehr sich der Glauben im damaligen Leben der ersten Christen widerspiegelte, aber die Freunde von Jesus gingen einen ganz anderen Weg.

Eine Stelle als „Apostel“ (das Wort heißt „Gesandter“) musste neu vergeben werden. Judas Iskariot, einer der einst 12 engsten Freunde von Jesus, hatte sich nach seinem Verrat selbst das Leben genommen. Das zeigt einmal mehr, wie anfällig wir Menschen für das Schlechte sind, selbst, wenn wir sehr eng mit Jesus leben.

Um die Zahl 12 wieder aufzufüllen, sollte also ein anderer enger Freund die Stelle einnehmen. Es gab zwei Männer, die vorgeschlagen wurden. Josef Barabbas, genannt Justus, und Matthias: „Dann beteten sie alle: »Herr, du kennst jeden Menschen ganz genau. Zeig uns, welcher von diesen beiden nach deinem Willen den Dienst und das Apostelamt von Judas übernehmen soll. Denn Judas hat seinen Auftrag nicht erfüllt. Er ist jetzt an dem Platz, der ihm zukommt.« Danach losten sie, und das Los fiel auf Matthias. Seit dieser Zeit gehörte er zum Kreis der zwölf Apostel.“ (Apostelgeschichte 1, 24-26 NLB).

Entscheidung fällen

Wie das mit dem Losen aussah, weiß ich nicht. Vielleicht haben sie Stöckchen gezogen oder Würfel gewürfelt. Auf jeden Fall ist dies eine andere Art, Gott zu bitten, zu zeigen, welche Entscheidung die richtige ist.

Ich will dich nicht ermutigen, auch zu losen, wenn du vor einer wichtigen Entscheidung stehst. Auch könnte ich nicht sagen, dass ich mich unbedingt wohlfühlen würde zu losen. Was aber absolut ins Auge sticht, ist, wie selbstverständlich der Glaube damals war.

Die Freunde von Jesus trauten Gott absolut zu, den richtigen Mann auszuwählen, indem das Los auf ihn fällt. Deswegen beten sie darüber und losen einfach.

Den Glauben einfacher machen

Manchmal würde ich mir wünschen, mein Glaube wäre so einfach, so vertrauensvoll. Mein Glaube ist jedoch oft gespickt von einem Wort: „ABER …“ Was wir tun sollten, du und ich, den Glauben wieder natürlicher in den Alltag einzubinden, nicht immer eine große Sache aus allem zu machen.

Wenn wir beten, dann lass uns einfach mit Gott sprechen, als würden wir mit einem Freund reden. Und wenn wir beten, dann lass uns erwarten, dass Gott hört und reagiert. Ganz natürlich, ganz selbstverständlich. Vielleicht wird unser Glaube dann auch etwas mehr Teil unseres Alltags.

Sei gesegnet!

„Bei Risiken und Nebenwirkungen im Glaubensleben, fragen Sie den Herrn, Ihren Gott oder lesen Sie das Evangelium“ (Uwe Fechner).

Ferrary für GottinBerlin

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